Frau Gärtner und Herr Samardzic sowie mehrere Teamer des Zille stellten in einem Vortrag die Arbeit des Jugendzentrums sowie die im letzten Jahr gestartete mobile Jugendarbeit vor. Die entsprechende PowerPointPräsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Ausschussvorsitzender Mesaros bedankte sich im Anschluss für den Vortrag und die geleistete Arbeit. Er hielt fest, dass das Angebot des Zille sinnvoll durch die aufsuchende Arbeit ergänzt werde.

 

Stadtverordneter Klein interessierte sich dafür, inwiefern die Arbeit des Zille auch den Bereich der Jugendkriminalität beträfe, wie dort die Vernetzung aussähe und was konkret passiere, wenn eine Straftat bekannt würde. Frau Gärtner betonte, dass es zunächst einmal ein Unterschied sei ob man etwas selbst feststelle oder nur etwas über eine dritte Person höre. Generell würde aber gerade auch im Bereich Prävention mit der Polizei zusammengearbeitet. Herr Samardzic ergänzte, dass es gerade bei kleineren Delikten eine Schweigepflicht gebe, anders sei eine vertrauensvolle Zusammenarbeit auch nicht möglich.

 

Herr Klein erkundigte sich weiter, ob außer dem Thema Mobbing auch andere Gewaltpräventionsprojekte durchgeführt würden. Frau Gärtner verwies auf das große Sportangebot, welches mit zur Präventionsarbeit gehöre, dazu kämen Kurzinterventionen in Einzelfällen oder aber auch Projekte in Abstimmung mit den Schulen. Herr Samardzic berichtete, dass er dies auch relativ spontan nach Bedarfslage handhabe und dann auf Angebote z.B. der Drogenberatung zurückgreife. Generell verbinde man die großen Events, wie z.B. das Streetsoccerturnier aber auch parallel immer mit Beratungsangeboten zu bestimmten Themen.

 

Auf eine weitere Nachfrage von Herrn Klein erläuterte Frau Gärtner, dass man auch arbeitslose junge Erwachsene berate und z.B. bei Bewerbungen helfe und in Gesprächen realistische Ziele erarbeite, dabei kooperiere man mit der benachbarten Erwerbslosenhilfe.

 

Ausschussmitglied Wegner-Hens erkundigte sich nach dem Alter der Besucher. Frau Gärtner berichtete, dass dies bei den aktiven Besuchern zwischen 12 und 23 Jahren liege, bei Aktionen wie dem Fußball-Turnier ginge es aber auch bis zu 27 Jahren. Auf die Nachfrage des Stadtverordneten Schumacher gab Frau Gärtner an, dass aktuell seit Oktober täglich 70 Jugendliche das Zille besuchten, generell sei der Besuch in den Wintermonaten bei kaltem Wetter höher. Bei den diversen Aktionen erreiche man noch einmal ganz andere Nutzer.

 

Stadtverordneter Schumacher fragte nach, wie der Jugendhilfeausschuss die Arbeit weiter unterstützen könne. Frau Gärtner betonte zunächst, dass allein die Einstellung von Herrn Samardzic schon sehr geholfen habe Angebote des Zille aufrecht zu erhalten, die vor der Einstellung standen. Dies läge u.a. daran, dass sich auch die Anforderungen an sie als Leitung und die Verwaltungsaufgaben in den letzten Jahren gestiegen seien. Herr Samardzic konnte berichten, dass er sich bei seiner Arbeit schwerpunktmäßig zunächst auf Bauchem konzentriert habe, jedoch habe sich schnell gezeigt, dass auch in den Ortschaften außerhalb ein Bedarf bestehe. Gerade für die Jugendlichen dort sei es schwierig wegen fehlender Verkehrsanbindung z.B. die Angebote des Zille wahrzunehmen. Dabei würde ihm ein entsprechendes Fahrzeug sicher helfen können. Auf die Nachfrage des Ausschussmitglieds Küppenbender zu den Verwaltungsarbeiten konkretisierte Frau Gärtner, dass dies u.a. geänderte gesetzliche Vorgaben zur Dokumentation und z.B. zu den Führungszeugnissen seien; Ehrenamtler würden sich für solche Tätigkeiten in der Regel nicht interessieren.

 

Herr Küppenbender wollte von Herrn Samardzic wissen, wie er mit Personen oder Gruppen umgehe, die seine Arbeit nicht annehmen würden und was er in Bezug auf den Stadtteil Bauchem eventuell konkret benötige. Herr Samardzic erläuterte, dass man mit den Jahren ein Bauchgefühl dafür entwickle, in welchen Situationen und wie man Personen ansprechen könne. Oftmals ergebe sich schnell ein lockeres Gespräch. Selbstverständlich probiere er offen mit allen Gruppen in Kontakt zu kommen und probiere es bei Gelegenheit noch einmal. Bezüglich Bauchem sei es für ihn einfach wichtig, vor Ort sein zu können, da suche er aber die Jugendlichen auf. Eine Anlaufstelle sei generell wichtig, müsste aber nicht konkret vor Ort sein.

 

Ausschussmitglied Horrichs-Gerads wandte sich an Frau Gärtner und bat mit Bezug auf den Aspekt der Inklusion um Informationen, welche Angebote es dazu gebe. Frau Gärtner führte aus, dass man unter Inklusion vor allem die soziale Teilhabe fasse, also dass alle Angebote kostenfrei in Anspruch genommen werden könnten. Darüber hinaus stehen die Angebote aber auch Jugendlichen mit Behinderungen natürlich offen, derzeit sei man auch von Seiten der Kirchengemeinde dabei den Treff barrierefrei zu machen.

 

Frau Wegner-Hens erkundigte sich, warum sich die Angebote erst an Jugendliche ab 12 Jahren richteten. Frau Gärtner antwortete, dass ihr Auftrag und dementsprechend ihr Konzept auf offene Jugendarbeit ausgelegt sei. Seitens der Kirchengemeinde gebe es aber auch Angebote für Kinder.

 

Stadtverordneter Schumacher wollte konkret wissen, ob ein Bürgerhaus in Bauchem die Arbeit von Herrn Samardzic erleichtern würde. Herr Samardzic erläuterte, dass ihm ein Fahrzeug mehr helfen würde und er damit auch mehr Jugendliche erreichen könne.

 

Ausschussvorsitzender Mesaros berichtete von einer Spende des Fördervereins der Ortsvereine Bauchem für die offene Jugendarbeit. Er bat Frau Kirschbaum aus dem Zuschauerraum nach vorne, die anschließend die Spende Herrn Samardzic übergab.

 

Herr Schulz stellte auch noch einmal fest, dass eine tolle Arbeit geleistet werde und dankte dem Ausschuss auch dafür, einen entsprechenden Beschluss zur Förderung dieses Angebots gefasst zu haben. Seinerzeit habe man im Blick gehabt einen Standort in Bauchem zu finden, aus der Erfahrung in der täglichen Arbeit heraus halte man jetzt aber ein Fahrzeug mit möglichst acht Plätzen für wichtiger. Es habe dazu auch bereits Gespräche mit Sponsoren gegeben und so hätten der Lions Club Übach-Palenberg/Geilenkirchen 3.000 € und der Rotary Club Aachen Nordkreis 2.000 € für die Anschaffung eines Fahrzeugs gespendet. Mit weiteren Institutionen werde noch gesprochen.

 

Hinsichtlich der Tätigkeit von Herrn Samardzic verwies er noch einmal darauf, dass bereits im Vorfeld feststand, dass er auch die Arbeit des Zille unterstützen solle um das Angebot dort in der Form zu erhalten. Etwa die Hälfte der Arbeit sei für die mobile Jugendarbeit vorgesehen. Schnell sei dann deutlich geworden, dass es neben Bauchem z.B. auch in Teveren einen Bedarf an aufsuchender Jugendarbeit gebe und sicher auch in weiteren Ortsteilen. Der Zeitanteil vor Ort an einem zunächst angedachten Standort im Bauchem wäre somit letztlich sehr gering und ein Auto somit wesentlich hilfreicher für die Arbeit. Er kündigte an, dass die Verwaltung vorschlagen werde, zur Unterstützung die Sachkostenpauschale von 11.000 € auf 15.000 € zu erhöhen, damit u.a. auch die Unterhaltungskosten des Fahrzeugs zuverlässig gedeckt werden können. Nach Auffassung der Verwaltung soll derzeit aber nicht in einen Standort in Bauchem investiert werden. Dies beträfe aber die jetzige Situation und es könne in Zukunft auch immer noch anders entschieden werden.

 

Ausschussvorsitzender Mesaros stellte abschließend dazu noch klar, das damit auch nicht gemeint sei, dass es in Bauchem kein Bürgerhaus geben solle, jedoch müsse dieses keinen Raum für ein Angebot der Jugendarbeit vorhalten.