Der Vorsitzende erteilte der Leiterin der OGS in Geilenkirchen, Frau Knickmeier-Soudani, das Wort und bat diese, die Arbeit der OGS vorzustellen.

 

Frau Knickmeier-Soudani bedankte sich zunächst für die Möglichkeit, die OGS in Geilenkirchen und deren Arbeit dem Ausschuss vorstellen zu dürfen. Der ausführliche Bericht von Frau Knickmeier-Soudani ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

Herr Banzet dankte Frau Knickmeier-Soudani für ihren ausführlichen Vortrag.

 

Als Ergänzung gab Beigeordneter Brunen einen Überblick über die Kosten für die OGS. Die Aufstellung der Kosten ist ebenfalls als Anlage der Niederschrift beigefügt.

 

Herr Brunen erklärte, dass die OGS vor nunmehr 10 Jahren ihre Arbeit aufgenommen habe und die Zahlen der zu betreuenden Kinder stetig anstiegen. Als Konsequenz aus der erfolgreichen Arbeit und der damit verbundenen Expansion würde an allen Standorten räumliche Knappheit herrschen. Auf Seiten der Stadt sei man froh, einen kompetenten Träger für den Betrieb einer OGS gefunden zu haben. Trotz eines etwas holprigen Einstiegs bestätigten auch die Schulleitungen regelmäßig die gute Arbeit und deren Qualität. Hierfür dankte Herr Brunen Frau Knickmeier-Soudani noch einmal ausdrücklich.

 

Herr Mesaros fragte nach, wo die pädagogischen Probleme in der Arbeit liegen und warum trotz guter Arbeit offensichtlich wenig Wertschätzung in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Räume besteht. Welche Unterstützung könne hier durch den Ausschuss erfolgen.

 

Frau Knickmeier-Soudani erklärte, dass es bezüglich pädagogischer Belange zwischenzeitlich nur noch wenige Probleme gebe. Im Hinblick auf die Zusammenarbeit und Verknüpfung mit der Jugendhilfe sei beispielsweise eine Verbesserung eingetreten.

 

Das große Problem, welches immer wieder bestehe, sei die räumliche Enge. Die OGS mache diesbezüglich aus der Not eine Tugend. Jedoch bestehe immer wieder der Eindruck, dass die OGS immer das Schlusslicht aller Institutionen und irgendwo nur Gast an den Schulen sei. Neben Raumnachfragen, die beispielsweise durch die Inklusion entstünden würden immer mehr Anfragen nach Räumen und Raumbelegungen von außen an die Schulen herangetragen werden. Eine Umfrage zu den Räumlichkeiten habe ergeben, dass diese zu beengt für die Arbeit sind. Die Mitarbeiter müssten diesbezüglich immer nur Nachteile auffangen und Feuerwehr spielen. Jedoch kämen auch diese an ihre Grenzen und seien zu schützen. Die Arbeit solle nicht nur irgendwie erfolgen, denn dadurch leide ihre Qualität. Dieses Bewusstsein müsse in den Köpfen der Entscheider ankommen und diesbezüglich sei der notwendige Druck aufrecht zu erhalten.

 

Herr Benden erklärte, dass man die Situation besser nicht hätte beschreiben können. Seine Fraktion habe zwar die grundsätzliche Problematik, aber nicht alle damit verbundenen Probleme gekannt. Man dürfe die Probleme nicht auf die lange Bank schieben sondern müsse kurzfristige Maßnahmen, beispielsweise durch Trockenbau im Innenbereich der Grundschule Gillrath, umsetzen. Ebenfalls müssten mittelfristig geplante Maßnahmen umgesetzt werden. Die Stadt müsse sich ob der geschilderten Situation Gedanken machen darüber, ob an den betreffenden Schulen wirklich zu viele Räumlichkeiten bestünden. Dies sei bisher die ständig wiederholte Aussage.

 

Erschrocken zeigte sich Herr Benden über die Tatsache, dass offensichtlich zwölf Schulanmeldungen wegen der OGS nicht erfolgt sind. Die Qualität einer Schule bemesse sich auch an der Qualität der dort tätigen OGS. Das Thema muss den Ausschuss und die Politik weiter beschäftigen.

 

Frau Thelen erkundigte sich danach, wie viele Kinder von der OGS abgewiesen werden mussten.

 

Frau Knickmeier-Soudani erklärte, dass bisher keine Kinder abgewiesen werden mussten. Das Problem bestehe jedoch darin, dass viele Eltern ihre Kinder erst gar nicht anmelden würden, weil diese sich bereits im Vorfeld über die beengten Verhältnisse informierten. Hier bestehe auch ein gewisser Anteil von verlorenen Kindern für die OGS.

 

Herr Weiler dankte Frau Knickmeier-Soudani für ihren ausführlichen Vortrag und stellte fest, dass viele Zahlen genannt worden seien. Einige sich ergebende Fragen seien schon beantwortet worden. Die Mitarbeiter hätten jedoch Arbeitsverträge, aus denen sich eine monatliche Arbeitszeit ergebe. Herr Weiler wollte wissen, welches Verhältnis zwischen Mitarbeitern zu den Gruppen und Kinderzahlen sich hieraus ableiten lässt bei einer angenommenen Zahl von 25 Kindern pro Gruppe.

 

Frau Knickmeier-Soudani erklärte, dass der Dienstplan der OGS nicht mit einem Dienstplan aus einer Kita vergleichbar sei. Jeder einzelne Plan werde unter Berücksichtigung von Erfahrungen sowie des Schulplanes zusammengebastelt. Die Ressource Mitarbeiter werde knapp eingesetzt. Es bestünden sogar starke Schwankungen im Personaleinsatz über den Tag gesehen. Dies sei sehr von Erfahrungen geprägt. Daher könne man auf die gestellte Frage in der Form keine konkrete Antwort liefern. Wenn nur wenige Kinder in der OGS verbleiben, gingen Mitarbeiter nach Hause, um Zeit und Geld zu sparen. Am ehesten könne man die Frage zu Beginn eines Schuljahres beantworten, wenn klar ist, wie viele Kräfte eingesetzt werden müssten. Ziel sei es immer, die Personalkosten korrekt einzusetzen, ohne zu viel zu sparen.

Herr Weiler bekundete sein Verständnis für die schwierige Situation.

 

Frau Knickmeier-Soudani ergänzte noch die Bemerkung, dass das aktuelle Schuljahr bereits gelaufen sei. Zu Beginn des neuen Schuljahres seien zunächst alle Mitarbeiter im Einsatz, um die sich ergebende Betreuungssituation einschätzen zu können.

 

Beigeordneter Brunen bestätigte die Ausführungen von Frau Knickmeier-Soudani und betonte noch einmal den Wert, der auf die Qualität der Arbeit gelegt würde. Dies werde auch von den Schulleitern regelmäßig bestätigt. Mit Blick auf die Kosten und einen verbleibenden Eigenanteil für die Stadt i. H. v. etwa 65.000 € erreiche man eine sehr gute Wirtschaftlichkeit bei hoher Qualität. Darauf könne man zu Recht stolz sein.

 

Herr Kappes fragte nach, ob die Räumlichkeiten, die fremd genutzt würden, nicht frei gemacht werden könnten für eine Nutzung durch die OGS. Das Ziel müsse heißen, erst Schule, dann andere Angebote.

 

Frau Knickmeier-Soudani äußerte ihr Verständnis für eine anderweitige Nutzung von Räumen, wenn diese leer stünden. Sie äußerte diesbezüglich jedoch Kritik an der Kommunikation mit der OGS. Man könne den Eindruck gewinnen, wenn die OGS ein Zugeständnis mache, werde nach dem Motto verfahren, zuerst der kleine Finger und dann die ganze Hand. Verärgert sei man auch immer wieder über Materialverschleiß durch eine anderweitige Nutzung. So habe man beispielsweise von Seiten der OGS kein Verständnis für Beschwerden der VHS, dass Tische im Kreativraum nicht sauber seien.

 

Herr Houben stellte klar, dass Fremdnutzung nicht gleichbedeutend sei mit einer Nutzung von fremden und unbekannten Personen. Die brennendsten Sorgen bestünden derzeit in der KGS sowie in Gillrath. Baulich sei die Situation für Gillrath für ein Jahr machbar. Für die KGS ergebe sich Licht am Ende des Tunnels durch den anstehenden Kita-Neubau. Andere Probleme bestünden jedoch auch. Beispielsweise braucht das Trommlercorps Bauchem eine Bleibe. In Frage komme hier ein Kellerraum in der KGS. Was die Raumfragen betrifft, versuche man in der Verwaltung ständig die Quadratur des Kreises zu erreichen.

 

Frau Thelen zeigte sich verwundert darüber, wie günstig die OGS für die Stadt Geilenkirchen ist. 12.000 € pro Schule und Schuljahr seien mehr als günstig. Sie stellte fest, dass hierdurch ein hohes Einsparpotential für die Jugendhilfe gegeben sei. Wenn es die OGS nicht gegeben würde, würden die Kosten für andere Träger bei Entwicklungsproblemen von Kindern deutlich höher liegen.

 

Herr Benden erklärte, dass der Fachausschuss zu wenig über das Raumkonzept in den Schulen wisse. Wenn bisher kein konkretes Raumkonzept bestehe, solle ein solches erstellt werden. Hierdurch seien bestimmte Planungen bereits im Voraus möglich und ständige Notlösungen auszuschließen. In der nächsten Sitzung könne ein solches Konzept vorgestellt werden. Er schlug eine Sondersitzung hierzu vor. Dass auf den Vortrag von Frau Knickmeier-Soudani nichts passiere müsse verhindert werden und kurzfristige Dinge müssten umgehend behoben werden. Mittelfristige Sachen wie ein schlüssiges Raumkonzept seien ebenfalls umzusetzen. Das Thema müsse unbedingt hoch gehalten werden. Herr Benden bat den Vorsitzenden, das Thema auf die Tagesordnung zur nächsten Sitzung zu nehmen. Die Verwaltung solle dann einen Bericht abgeben.

 

Herr Weiler fragte nach, ob die Räume in der KGS nicht frei gemacht werden könnten durch eine Umsiedlung der anderen Angebote.

 

Der Vorsitzende verbat sich eine Diskussion über Einzelmaßnahmen, da dies in der Sitzung zu weit führe.

 

Herr Houben erklärte, dass bisher kein Stein der Weisen in der Angelegenheit gefunden wurde. Die Verwaltung habe Überlegungen angestellt und Raumplanungen bestünden. Wenn jedoch über ein Raumkonzept gesprochen werde, entstehe ein großer Arbeitskreis über die Frage, wer was  wann nutze. Es seien jedoch viele andere Aspekte zu beachten, beispielsweise die Zugänglichkeit von Räumen durch Dritte. Er erklärte, im Moment sei man am Ende mit den Möglichkeiten. Es gebe ein Konzeption, jedoch sei schwierig, diese in allen Details in einem solchen Gremium zu besprechen.

 

Herr Kasper stellte fest, dass ein Raumkonzept zu weit führe. Dafür gebe es ein Fachamt. Er erkundigte sich danach, was mit den 12 Kindern passiert sei, die abgewiesen wurden und ob bekannt sei, in welche Betreuungsform diese gegangen seien. Oder ob diese jetzt vielleicht von einer Nachbarin betreut würden.

 

Frau Knickmeier-Soudani erklärte, dass dies mitunter der Fall sein könnte. Man halte immer wieder Augen und Ohren offen. Hierbei sei auch festzustellen, dass Eltern ihren Kinder mitunter auch alleine zu Hause ließen, um sich den Beitrag zu ersparen. Teilweise organisierten sich die Eltern auch selber. Andere Angebote wie die der Zille wären kostenfrei. Wenn sich dieser Trend und eine Stagnation bei der OGS fortsetze, käme in der nächsten Zeit viel Arbeit auf die Schulen zu. Die OGS sei preiswert und es kann nicht das Ziel sein, andere Angebote zu zulassen. Dadurch gingen Kunden verloren und es träte eine finanzielle Schieflage ein. Die 12 abgewiesenen Kinder habe man im Blick. Sofern Plätze frei würden, spreche man die Eltern an und erfrage den Bedarf. Durch eine solche Verfahrensweise erhalte man immer wieder einen Einblick auf die Betreuung in der Zwischenzeit, beispielsweise durch Onkel, Tante, Oma etc..

 

Frau Brandt erklärte, dass sie mittlerweile von Zahlen erschlagen sei. Wenn man die nicht alle Kinder der Gesellschaft mitnähme, würden diese früher oder später auf der Straße landen. Frau Brandt fragte Frau Knickmeier-Soudani, wie denn ihre Wunschliste für die OGS aussehen würde.

 

Frau Knickmeier-Soudani erklärte, dass in Zeiten der Inklusion Schule einfach wieder für ihre Schüler da sein müsse. Nicht mehr.

 

Herr Grundmann erklärte, das Wichtigste sei die Feststellung, dass die OGS ein Teil der Schule sei. Diesbezüglich gehörten auch die Schulleiter mit an den Tisch. Die OGS dürfe jedoch keinen Wettbewerb mit den Trägern der Jugendhilfe eingehen. Das wäre in der Folge so, als wenn man Äpfeln mit Birnen vergleiche. Die Aufträge differieren hier zu stark.

 

Frau Kickmeier-Soudani entschuldigte sich für die Provokation und erklärte, dass die Einrichtungen gute Arbeit verrichteten. Es werde jedoch mitunter keine Rücksicht auf Verträge der OGS genommen. Es bestehe eine gute Zusammenarbeit, ab die Zuständigkeiten müssten geklärt werden. Hier sei auch ein offenes Wort zu sprechen dahingehend, dass auch die freie Jugendhilfe nicht umsonst arbeitet und Geld verdienen will.

 

Abschließend dankte der Vorsitzende Frau Knickmeier-Soudani und stellte fest, dass das Thema den Ausschuss auch weiterhin beschäftigen werde.