Beschluss: Einstimmig abgelehnt.

Abstimmung: Ja: 18, Nein: 0, Enthaltungen: 1

Beschlussvorschlag

 

Der Ausschuss für Stadtentwicklung stellte die Entscheidung über eine der vorgestellten Planvarianten bis zur Sitzung des Rates am 29.09.2010 zurück.

 

Die Ausschussmitglieder schlugen dem Rat vor, den Beschluss des Rates  vom 15.10.2008 über die Umgestaltung der Konrad-Adenauer-Straße (Abschnitt: Bushaltestelle Markt bis Einmündung Heinsberger Straße „Dohmens Eck“) aufzuheben.  

 


Herr Simon fasste zunächst zusammen, dass man die bisherigen Entwurfsplanungen für den II. Bauabschnitt beim Innenstadtforum am 31.08.2010 der Öffentlichkeit vorgestellt habe. Auf der Grundlage des Ergebnisses aus dieser Veranstaltung seien die nun vorliegenden Entwurfsplanungen erarbeitet worden. Anhand einer Powerpoint-Präsentation (Anlage) wurden die überarbeiteten Planungen in drei Varianten vorgestellt.

 

Nach Abschluss der Präsentation gaben die Fraktionen ihre Stellungnahmen zu den einzelnen Entwurfsvarianten ab.

 

Herr Rainer Jansen betonte, dass man nach langen Beratungen innerhalb des Bündnisses zu dem Ergebnis gekommen sei, dass die drei vorgestellten Varianten den im II. Innenstadtforum bekundeten Bürgerwillen noch nicht ganz widerspiegele.

 

Am ehesten würde wohl die Variante III aus Sicht des Bündnisses die Zustimmung einer breiteren Öffentlichkeit finden. Hier werde neben einer gewünschten Geschwindigkeitsbegrenzung auf 20 km/h auch der bereits im Bauabschnitt I verwirklichte Boulevardcharakter weitergeführt. Herr Jansen teilte mit, dass seine Fraktion der Ansicht sei, dass die Variante III auch die beste Lösung für Radfahrer sei. Außerdem begrüßte er, dass der Straßenquerschnitt bis auf die Bushaltestelle niveaugleich ausgebaut werde und man daher auch der Barrierefreiheit Rechnung trage. Die Fahrbahn solle allerdings gepflastert werden; auf die vorgeschlagene Asphaltierung solle man verzichten. Darüber hinaus sollen die auf der Seite des ehemaligen „Möbelhauses Grafen“ vorgesehenen Parkplätze entfallen, um mehr Fläche für Fußgänger und Radfahrer zu gewinnen. Abschließend beantragte Herr Jansen, den Ratsbeschluss vom 15.10.2008 aufzuheben.

 

Frau Kals-Deußen fügte diesbezüglich ergänzend hinzu, dass man getrost auf diese Stellplätze verzichten könne, da ihrer Meinung nach beim geplanten Einkaufszentrum ausreichend Parkplätze hergestellt werden würden. Darüber hinaus regte sie an, den Radweg entlang der Heinsberger Straße von Dohmen’s Eck in Richtung Kreisverkehr (jüdischer Friedhof) ebenfalls mit in die Planungen aufzunehmen. Hierbei solle dann berücksichtigt werden, dass entsprechende gestalterische Maßnahmen ergriffen werden, um Radfahrer bereits in diesem Bereich zu verlangsamen und ein zu schnelles Einfahren in den Planbereich der Konrad-Adenauer-Straße zu verhindern.

 

Ausschussmitglied Ebel griff aus dem Vortrag des Herrn Simon auf, dass nach der geltenden Straßenverkehrsordnung die geplanten Zebrastreifen in allen drei Varianten entbehrlich seien und man dann auch auf diese verzichten könne.

 

Hinsichtlich der Entwässerung bat Herr Gerards, dass man bei der Pflasterung auch berücksichtige, dass eine Aufnahme von Oberflächenwasser nach Extremregenfällen möglich sei.

 

Herr Gietemann sah grundsätzlich hierin kein Problem, da man so genannte Muldenrinnen einbauen werde und genügend Einläufe. Natürlich gab er zu bedenken, dass absolute Starkregenfälle auch bei dieser Art von Rinnen im Einzelfall zu einer Überlastung führen könnten.

 

Seitens der CDU-Fraktion vertrat Herr Schumacher die Auffassung, dass die Variante I den beim II. Innenstadtforum bekundeten Bürgerwillen am ehesten entsprechen würde.

 

Allerdings machte Herr Schumacher folgende Ergänzungsvorschläge:

 

-           Die Bushaltestelle soll in Richtung Kirche (zum Marktplatz hin) auf den alten Standort hin verlegt werden, um mehr Fläche zu gewinnen und dadurch einen potenziellen Rückstau, der im Einzelfall bis in den Kreisverkehr hineinreichen könne, zu vermeiden.

-           Anstelle der vorgesehenen Parktaschen regte er im Bereich des Straßenabschnitts Optik Laumen bis Herrenmode Stamm an, Blockparken wie im I. Bauabschnitt einzurichten. Das Rückwärtseinparken bei Längsparktaschen sei ein häufiges Gefahrenpotenzial. Beim Blockparken habe man den Vorteil, dass rückwärts ausparkende Autos zunächst in die Fahrgasse des Blockparkplatzes fahren, ehe sie dann vorwärts in die eigentliche Fahrbahn einfahren. Hierdurch würde ein erhebliches Gefahrenpotenzial vermieden.

-           Die geplanten Zebrastreifen stellte er als sehr positiv dar, da ein deutlich gekennzeichneter Fußgängerüberweg Unsicherheiten bei Fußgängern vermeide und dadurch mögliche Risiken verringert würden. Außerdem würde die Wechselbeziehung zwischen fahrendem Verkehr und Fußgänger deutlicher. Deswegen regte er an, zusätzlich auch die Bereiche vor der geplanten Einkaufspassage zum Einkaufszentrum sowie im Bereich „Waldhausen/Praxis Dr. Herfs“ mit Zebrastreifen zu gestalten.

-           Hinsichtlich der Gestaltung sollen die Materialien wie im Bauabschnitt I gewählt werden, um den „Flaniercharakter“ zu erhalten. Für die Fahrbahn solle man wie im I. Bauabschnitt „Flüsterasphalt“ verwenden.

 

Herr Conrads machte hinsichtlich des Blockparkens deutlich, dass dieses bereits im I. Bauabschnitt von der Bevölkerung sehr gut angenommen werde. Außerdem sorge eine deutliche Markierung der einzelnen Verkehrsflächen für die Verkehrsteilnehmer für mehr Sicherheit. Er favorisiere daher Asphalt für die Fahrbahn und für die Gehwege die gleichen Materialien wie beim I. Bauabschnitt. Darüber hinaus hielt er das Weglassen von Parkbuchten im Bereich des ehemaligen „Möbelhauses Grafen“ für bedenklich, da hier Radfahrer, die von der Heinsberger Straße in die Stadt hineinfahren würden, in ihrem Tempo nicht gebremst würden und so eine Gefahr für die übrigen Verkehrsteilnehmer darstellen würden.

 

Auf die Bitte des Ausschussvorsitzenden Benden nahm Herr Simon zu den Möglichkeiten, Blockparktaschen einzurichten, Stellung. Grundsätzlich halte er die Herstellung von Blockparktaschen für möglich. Allerdings müsse man eine ausreichende Fahrgasse von mindestens 6 m bauen, was bei den vorgestellten Varianten nicht möglich sei. Insofern wirke sich diese Art des Parkens auf die vorgestellten Planungen ungünstig aus.

 

Seitens der CDU-Fraktion appellierte man an die übrigen Ausschussmitglieder, nicht zuletzt auch im Interesse der Einzelhändler das Blockparken einzurichten.

 

Frau Kals-Deußen bat darum, dass seitens des Planungsbüros BKR die Problematik „Fahrradverkehr aus Richtung Heinsberger Straße“ nochmals zu überprüfen.

 

Bürgermeister Fiedler gab zu bedenken, dass man Bauabschnitt I und auch Bauabschnitt II nicht vergleichen könne, da man in beiden Straßenabschnitten ein unterschiedliches Fahrverhalten feststellen könne. Beim I. Bauabschnitt habe man es mit einer Einbahnstraße zu tun, bei der die Fahrbahn naturgemäß enger ausgelegt sei als beim Begegnungsverkehr. Außerdem weise die Konrad-Adenauer-Straße im I. Bauabschnitt eine Linienführung auf, die einen gewissen Verlangsamungseffekt nach sich ziehe. Darüber hinaus verleite die Konrad-Adenauer-Straße im II. Bauabschnitt aufgrund ihrer relativ geraden Linienführung dazu, besonders schnell zu fahren. Erst heute noch habe man dies beobachten können. Durch die Wahl eines Betonsteinpflasters für die Fahrbahn würde man einen deutlichen Akzent zu den übrigen Asphaltfahrbahnen setzen und dadurch erreichen, dass der Autofahrer zu besonderer Vorsicht angehalten werde und in der Folge dann langsamer fahre. Darüber hinaus könne durch eine entsprechende Verlegeart (z. B. Rautenpflasterung) eine Geräuscheindämmung erreicht werden.

 

Herr Conrads bezog sich noch einmal auf das II. Innenstadtforum und machte deutlich, dass er den Eindruck habe, dass sich die Mehrheit aus der Bevölkerung für einen Asphaltbelag entschieden habe. Von einer Anwohnerin der Konrad-Adenauer-Straße (im Bereich des I. Bauabschnitts) habe er erfahren, dass der dort eingebaute Flüsterasphalt sehr wirkungsvoll sei.

 

Herr Benden fasste abschließend zusammen, dass alle Fraktionen entsprechende Änderungswünsche für die vorgestellten Entwurfsvarianten vorgetragen hätten. Diese seien nun durch das Planungsbüro BKR einzupflegen und sollen in der nächsten Ratssitzung vorgestellt werden.

Er schlug daher vor, eine Abstimmung über eine der vorgestellten Varianten bis zu Ratssitzung am 29.09.2010 zurückzustellen. Zusätzlich beantragte er, den Ratsbeschluss vom 15.10.2008 aufzuheben. 

 

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

18

Nein:

0

Enthaltung:

1