Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Nach Begrüßung durch den Ausschussvorsitzenden Paulus, erläuterte Herr Dipl. Ing. Jörg Lachmann das regionale Mobilitätskonzept für Elektromobilität in der Region Niederrhein anhand der dieser Niederschrift als Anlage beigefügten Präsentation. In der Präsentation wurden insbesondere die statistischen Erhebungen und Ergebnisse der seitens der NEW beauftragten Mobilitätsstudie für Elektromobilität dargelegt. Diese bezogen sich insbesondere auf das Stadtgebiet Geilenkirchen unter Berücksichtigung der vorhandenen städtischen Fahrzeuge.

 

Nach der Feststellung, dass es mittlerweile auch vor dem Rathaus eine Ladesäule für E-Fahrzeuge seitens der NEW geben würde und somit die E-Mobilität auch in Geilenkirchen Einzug gehalten habe, erfolgte die Ausschussberatung.

 

Zunächst erkundigte sich Herr Conrads, inwieweit der CO² Verbrauch, bzw. die benannte Einsparung gemäß der Präsentation verglichen worden sei. Frage sei, ob lediglich der Verbrauchsbereich oder der Gesamtbereich, also die CO² Aufwendung für den gesamten Lebensverlauf des Fahrzeuges berücksichtigt worden sei.

Herr Lachmann erläuterte, dass ein E-Fahrzeug auch in der Produktion weniger CO² verursachen würde, alleine schon aus dem Grund, da das E-Fahrzeug mit weniger Fahrzeugkomponenten bestückt sei. Der Gesamtbereich sei hier in der Präsentation jedoch nicht berücksichtigt worden.

 

Herr Mönter informierte darüber, dass die Beteiligung an diesem vorgestellten Konzept ein Teil des Klimaschutzprojektes der Stadt Geilenkirchen sei. Im Rahmen eines Förderverfahrens würden nun insgesamt drei E-Fahrzeuge angeschafft, zwei Fahrzeuge für die Stadt und ein Fahrzeug für den Stadtbetrieb.

 

Nach Ansicht des Herrn Eggert seien jedoch hier auch die momentanen Probleme der E-Mobilität anzusprechen. Die Elektroenergie müsse zunächst einmal in der steigenden Menge ökologisch sinnvoll produziert werden. Es gäbe noch größere Probleme mit der Übertragung der Energie, insbesondere der Akkus. Auch Nachteile für die jetzige konventionelle KFZ-Branche, insbesondere der daran hängenden Arbeitsplätze seien zu befürchten. Konkret stelle sich die Frage, wie die NEW die zukünftige Preisgestaltung für die Elektroenergie plane.

 

Ausschussvorsitzender Paulus ergänzte, dass die E-Mobilität momentan sicherlich erst der Anfang eines Umbruches wäre. Aus diesem Grund würden auch entsprechende Anreize in Form von Fördermittel für die Kommunen geschaffen. Es sei wichtig, mit Hilfe der Fördermittel von Land und Bund auch in der Stadt Geilenkirchen rechtzeitig mit diesem zukunftsweisenden Umbruch zu starten.

 

Herr Lachmann erläuterte, dass die Nutzung der NEW Ladesäulen zunächst einmal kostenfrei sei, insbesondere um die besagten Anreize zu schaffen. An den Verbau der Säulen würde die NEW momentan keine Gewinne erzielen. In den kommenden Jahren werde die Nutzung jedoch zahlungspflichtig sein. Vorstellbar seien Zeittarife oder Preistarife pro Kilowattstunde. Zudem solle eine direkte Kartenzahlung ermöglicht werden. Zukünftig müsse man sich aber vorstellen, dass gerade im ländlichen Raum 60- 80% aller Privathaushalte eine Ladestation auf dem privaten Grundstück haben werden. Momentan lägen hier die Preise bei 18 cent/brutto pro KwH und einem Jahresbeitrag von 72 €.

 

Frau von Scheidt erkundigte sich nach der CO² Bilanz für die gesamte Herstellung eines E-Fahrzeuges und dessen CO² Bilanz während eines gesamten Autolebens.

Herr Lachmann antwortete, dass dies in der Studie nicht berücksichtigt wurde. Sicherlich sei diese Gesamtbilanz möglich, jedoch schwierig und unsicher zu ermitteln, da es bisher kaum E-Fahrzeuge gäbe, die bereits 6-8 Jahre Lebenszeit durchlaufen hätten. Es könne aber sicher gesagt werden, dass auch die Gesamtbilanz eines E-Fahrzeuges gegenüber einem konventionellen Fahrzeuges besser sei. Insbesondere würde die Bilanz momentan weiter verbessert, da mittlerweile ein Recycling der alten Batterien bzw. Akkus möglich sei. Die mangelnde

Verwertung dieser habe sich bisher negativ auf die CO² Bilanz niedergeschlagen.

 

Des Weiteren fragten Frau von Scheidt, sowie Herr Sontopski nach, welcher Strom denn in der Stromsäule vor dem Rathaus fließen würde.

Gemäß Aussage des Herr Lachmann würde hier 100-prozentiger Ökostrom angeboten.

 

Herr Bani-Shoraka begrüßte die Entwicklung und verstehe die Umwandlung des städtischen Fuhrparks als ein Signal an die Bevölkerung. Er habe jedoch das Gefühl, dass andere Städte hier bereits schneller seien.

 

Auch Herr Eggert stellte nochmals heraus, dass die neue Technologie aufgrund der bisher verwendeten endlichen Ressourcen sicherlich notwendig und unumgänglich sei.

 

Anschließend erfragte Herr Graf, welche Energieaufwendung den im eigentlichen für den Öko-Strom selbst notwendig sei. Herr Lachmann erläuterte, dass der angebotene 100-prozentige Strom mittels Zertifikate des Gesamtstrommarktes bezogen würde. Der regenative Anteil betrüge momentan bereits 30 Prozent am Gesamtstromnetz und sei stetig steigend.

 

Zum Schluss stellte Herr Conrads nochmals klar, dass er selbst nichts gegen E-Autos habe. Ihm sei aber nicht der einzelne CO² Verbrauch wichtig, sondern die Gesamtbilanz eines Fahrzeuges an CO².

 

Der Umwelt- und Bauausschuss hat die Informationsvorlage somit zur Kenntnis genommen.