Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.

Abstimmung: Ja: 22, Nein: 11, Enthaltungen: 3, Befangen: 0

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Geilenkirchen beschließt, die Landpartie ab dem Jahr 2018 als einzigen

städtischen Empfang in einem umfangreicheren Rahmen durchzuführen. Eingeladen werden die in der Vorlage genannten Personenkreise. Die Verwaltung wird damit beauftragt, in einem rotierenden Prinzip möglichst viele verschiedene Bereiche und Personenkreise zu berücksichtigen.

 


Stadtverordneter Kleinen bemerkte, dass seine Fraktion dem Beschlussvorschlag nicht zustimmen könne. Die Landpartie habe Tradition in Geilenkirchen und sei ein Alleinstellungsmerkmal für die Stadt. Keine andere Kommune biete etwas Vergleichbares. Bei den Neujahrsempfängen reihe sich die Stadt bei vielen anderen Veranstaltern ein. Zudem verursache er 4.000 € Mehrkosten als die Landpartie. Diese sollte jährlich durchgeführt werden, eventuell in einem größeren Rahmen. Die Gäste, die zum Neujahrsempfang eingeladen würden, könnten auch für die Landpartie geladen werden.

 

Stadtverordneter Grundmann erklärte, dass er eine ähnliche Sichtweise habe und die Landpartie tatsächlich Alleinstellungsmerkmal sei. Er stimme zu, dass die Veranstaltung jährlich stattfinden sollte und ihr etwas mehr Würde verliehen werden könne. Von den Gedanken an den Neujahrsempfang solle man sich verabschieden.

 

Stadtverordneter Kravanja führte aus, dass der Neujahrsempfang seines Wissens erstmals in diesem Jahr durchgeführt worden sei und dieser aus Spendengeldern finanziert worden sei. Diese Spenden seien darüber hinaus nicht extra für diesen Zweck akquiriert worden. Das Geld hätte seines Erachtens für viele andere Dinge Verwendung finden können. Davon unabhängig sei jedoch die Tatsache, dass durch den begrenzt eingeladenen Personenkreis aus Politik, Wirtschaft und Militär eine elitäre Veranstaltung geschaffen werde. Dies gelte für den Neujahrsempfang wie auch für die Landpartie. Auf der anderen Seite werde im Rat jeder Euro umgedreht und lange darüber debattiert, ob bspw. mit 1.000 € eine Flutlichtanlage in Gillrath unterstützt werde. Dafür habe er kein Verständnis. Es gehe nicht um den Kostenvergleich zwischen den Veranstaltungen sondern darum, dass das Geld an anderer Stelle besser eingesetzt werden könne. Seines Erachtens sollten weder die Landpartie noch der Neujahrsempfang durchgeführt werden.   

 

Stadtverordneter Benden meinte, dass zur Landpartie zwei bis drei Busse Militärs anreisen würden und ansonsten der übliche Personenkreis eingeladen werde. Insgesamt sei ein elitärer Kreis in Hünshoven zugegen. Richtig traditionell wäre die Landpartie, wenn wie zu ihren Anfängen ein reiner Herren-Abend abgehalten würde. Jahrelang habe man sich bei Freibier und Spießbraten bis tief in die Nacht getroffen. Seiner Meinung nach könne die Landpartie gestrichen werden. Der Neujahrsempfang sei hingegen eine gute Sache mit anderer Qualität. Hier sei der Personenkreis etwas größer. Der letzte Empfang sei hervorragend organisiert worden und es seien viele Kontakte geknüpft und nette Gespräche geführt worden. Dieses Format sollte beibehalten werden.

 

Stadtverordneter Weiler entgegnete, dass die CDU anderer Meinung sei. Zwei Veranstaltungen pro Jahr seien aus Kostengründen nicht tragbar. Geilenkirchen sei nach wie vor Garnisonsstadt und werde dies noch lange Jahr bleiben. Sicherlich sei der Neujahrsempfang in diesem Jahr ein Erfolg gewesen. Doch mit dem Empfang reihe man sich ein in eine lange Liste von Neujahrsempfängen in der Region. Die Landpartie sei historisch gewachsen und einmalig. Es spreche nichts dagegen – wenn die Familie Latten ihren Hof freundlicherweise wieder zur Verfügung stelle – in einem so tollen Ambiente beide Veranstaltungen zu kombinieren. Der Personenkreis sei ohnehin beinahe deckungsgleich. 

 

Stadtverordneter Wolff schloss sich seinem Vorredner an und ergänzte, dass er die Äußerung des Stadtverordneten Benden gegenüber den Gästen des Militärs und der anderen NATO Staaten in Geilenkirchen als respektlos ansehe. Daneben werde seit Jahren ein größerer Personenkreis eingeladen. Es werde Gelegenheit geboten, Gespräche miteinander zu führen und sich kennenzulernen. Hierfür biete die Landpartie seit Jahren den idealen Rahmen.

 

Stadtverordneter Paulus fügte hinzu, dass die Landpartie aus dem ständigen Wechsel der Garnisonen entstanden sei. In diesem Rahmen hätten die Vertreter des Militärs insbesondere die Gelegenheit Behördenvertreter kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Zu Veranstaltungen in den Garnisonen würden die zivilen Vertreter ebenso geladen. Im Mittelpunkt habe jahrelang die Gastfreundschaft gegenüber den Garnisonen gestanden. Diese traditionelle Veranstaltung sollte beibehalten werden. Er unterstrich die Aussage des Stadtverordneten Weiler.

 

Stadtverordneter Benden wiederholte, dass die Qualität der Veranstaltungen verschieden gewesen sei und der Neujahrsempfang nicht bis tief in die Nacht gegangen sei. Der Informationswert sei deutlich höher gewesen. Die Landpartie sei nett, reiche aber nicht aus, um Kosten in dieser Höhe zu rechtfertigen. Außerdem erklärte er, dass er viele Freunde und Bekannte habe, die beim Militär beschäftigt seien. Nur weil Geilenkirchen Garnisonsstadt sei, sei die Fülle an Gästen aus dem militärischen Bereich nicht zu rechtfertigen. Er lege Wert darauf, dass nicht nur Personen in Führungspositionen eingeladen würden, sondern auch ganz normale Mitarbeiter; nur so lasse sich der elitäre Touch vermeiden.

 

Stadtverordneter Kravanja merkte an, dass der eingeladene Kreis an Personen bei der Landpartie nicht den Querschnitt der Bevölkerung widerspiegle. Konsequent sei, wenn die Teilnahme für alle offen sei. Eine Veranstaltung nur für geladene Gäste lehne er ab.

 

Stadtverordneter Kleinen warf ein, dass es in Anbetracht des Umweltschutzes und des Verkehrsaufkommens in Geilenkirchen positiv sei, dass nicht jeder Militärangehörige mit dem eigenen Pkw anreise, sondern die Anreise gebündelt organisiert werde.   

 

Bürgermeister Schmitz führte aus, dass der Neujahrsempfang seit über 10 Jahren vom Aktionskreis durchgeführt worden sei. In diesem Jahr ist die Stadt als Veranstalter eingetreten. Der Empfang sei als riesiger Erfolg gewertet worden. Ein Bürgerempfang mit weit über 300 Leuten sei für die Stadt in den vorhandenen Räumlichkeiten nicht denkbar. Ein Rotationsprinzip sei im Beschlussvorschlag bereits eingearbeitet.

 

Stadtverordneter Jansen erklärte, dass sicherlich ein Konzept entwickelt werden könne, um mehr als 300 Personen zu empfangen.

 

Stadtverordneter Kleinen beantragte darüber abzustimmen, dass über die Durchführung einer jährlichen Landpartie in abgeänderter Form abgestimmt werde.

 

Bürgermeister Schmitz rief zur Abstimmung auf.

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

22

Nein:

11

Enthaltung:

3

 

 

 

Die  Stadtverordnete Thelen bat im Hinblick auf die Gleichbehandlung von Frauen und Männern um Berücksichtigung des Frauenanteils bei den Einladungen. In den vergangenen Jahren sei auffallend wenig weibliche Beteiligung vorhanden gewesen.