Stadtverordneter Benden erläuterte den Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Benennung der Straße zwischen dem Flussviertel und dem Pater-Briers-Weg. Er erklärte, dass in Anlehnung an die Diskussion über die Benennung einer Straße nach einer Frau nicht nur eine herausragende Geilenkirchenerin geehrt werde, sondern ein Geilenkirchener Ehepaar. Die Würdigung des Ehepaares Wassen sei aufgrund ihres vielfältigen und langjährigen Schaffens überfällig. Man habe versucht, den Straßennamen kurz zu halten und auf Zusätze in Form der Vornamen zu verzichten. Daher bat er darum, ein Hinweisschild mit Informationen zum Ehepaar Wassen unter dem Straßennamenschild zu installieren.

 

Stadtverordnete Kals-Deußen stimmte zu, dass die Eheleute Wassen grundsätzlich gewürdigt werden sollten. Der vorgeschlagene Name sei allerdings anfällig für Wortspiele wie „Wasserweg“. Sie schlug vor, die Straße „Eheleute-Wassen-Straße“ zu nennen. Man müsse verdeutlichen, dass man mit dem Straßennamen Personen ehren wolle. „Wassen“ könne insbesondere von ortsfremden Personen nicht eindeutig als Nachnamen identifiziert werden.

 

Stadtverordneter Weiler wies darauf hin, dass die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen dafür plädiert habe, in Teveren eine Straße nach einer Frau zu benennen und nun davon abweiche. Die Bedeutung des Ehepaares Wassen, insbesondere des Herrn Wassen für die Stadt Geilenkirchen, stehe außer Frage. Der Antrag hätte im Vorhinein mit dem Ortsvorsteher abgesprochen werden sollen. Die CDU-Fraktion sehe ebenfalls die Gefahr der Missdeutung des Straßennamens.
Die Fraktion schlage daher vor, die Straße nach Schwester Barbara zu benennen. Sie sei eine Ordensschwester gewesen, die im Juli 2015 im Alter von 84 Jahren verstorben sei. Das St. Elisabeth Krankenhaus Geilenkirchen verdanke ihr die Entwicklung von einem Landkrankenhaus zu einem modernen Lehrkrankenhaus. Schwester Barbara sei für ihre Tatkraft und Energie bekannt gewesen. Im Jahr 1988 sei sie mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Die Stadt Geilenkirchen sei ihr zu Dank verpflichtet. Es biete sich nun die Möglichkeit, eine Straße nach einer Frau zu benennen.

Alternativ schlug er aufgrund des Charakters des Flussviertels vor, die Straße nach einem weiteren Fluss zu benennen. Es gebe noch einige Flüsse, die ihren Ursprung beispielsweise in NRW hätten. Sollte ein Flussname ausgewählt werden, bitte er darum, die nächste zu benennende Straße nach Schwester Barbara zu benennen.

 

Stadtverordneter Grundmann plädierte dafür, den Charakter des Flussviertel beizubehalten. Für die SPD-Fraktion käme in diesem Falle kein anderer Straßenname als der eines Flusses in Betracht. Die Vorschläge der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen und der CDU-Fraktion seien sehr gut, doch für das Flussviertel ungeeignet. Man solle auf diese bei der Erschließung eines Neubaugebietes zurückkommen.

 

Stadtverordneter Wolff stimmte dem Stadtverordneten Grundmann zu. Die Argumentation des Stadtverordneten Weiler könne er nicht nachvollziehen, da es der Sache nicht gerecht sei, den Namen des Ehepaares Wassen gegen Schwester Barbara auszutauschen. Natürlich sei Schwester Barbara eine verdiente Persönlichkeit der Stadt; diese Tatsache ziehe er nicht in Zweifel. Ein Wettbewerb sei an dieser Stelle jedoch unangebracht. Im Flussviertel käme letztlich nur ein Flussname in Betracht.

Er befürchte ebenfalls, dass der Name „Wassen“ anfällig für Wortspiele sei. Um das Ehepaar Wassen zu ehren, dürfe man den Vorschlag allerdings nicht gänzlich fallen lassen. Man müsse einen Zusatz als Erklärung hinzufügen.

 

Stadtverordneter Benden erklärte, dass die Vorschläge des Stadtverordneten Grundmann und der Stadtverordneten Kals-Deußen vernünftig seien. Es sei legitim, einen Flussnamen zu verwenden und den Namen des Ehepaares Wassen bei der nächsten Straßenbenennung einzubringen. Die Würdigung des Ehepaares stehe für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Vordergrund. Dennoch stimme er dem Vorschlag des Stadtverordneten Grundmann zu. Der Vorschlag des Stadtverordneten Weiler hingegen sei der Sache nicht würdig. Er halte es für einen großen Fehler, einen Personennamen gegen einen anderen austauschen zu wollen. Dies komme der Bedeutung der Menschen nicht zugute.

 

Stadtverordneter Conrads machte deutlich, dass der Vorschlag des Stadtverordneten Weiler kein Konkurrenzdenken beinhaltet habe.

 

Stadtverordneter Gerads wies darauf hin, dass die letzte Straßenbenennung mit Herrn Paulus als Ortsvorsteher Teverens abgestimmt worden sei. Um diese Vorgehensweise beizubehalten, sollte der Vorschlag der SPD-Fraktion ebenfalls mit Herrn Henßen als Ortsvorsteher Hünshovens abgestimmt werden.

 

Stadtverordneter Weiler wiederholte, dass die Eheleute Wassen, insbesondere Herr Wassen vielfältige Spuren in Geilenkirchen hinterlassen  hätten. Vor diesem Hintergrund stimme die CDU-Fraktion dem Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zu, dass es die Eheleute Wassen grundsätzlich verdient hätten, dass eine Straße nach Ihnen benannt wird. Doch sei das Flussviertel hierfür nicht geeignet. Es sei nicht seine Absicht gewesen, das Ehepaar Wassen mit Schwester Barbara in Konkurrenz zu setzen. Er habe einen Alternativvorschlag unterbreiten wollen, der der letztjährigen Diskussion über einen Frauennamen gerecht werde. Für die Straße im Flussviertel solle nun ein Flussname gefunden werden. In einem neuen Baugebiet könne der Wassen-Weg eingebracht werden.

 

Stadtverordneter Benden erklärte, dass der Stadtverordnete Jansen mehrfachen Kontakt zur Verwaltung gehabt habe. Der Vorschlag sei in Absprache mit dem Beigeordneten Brunen zustande gekommen.

Um den Gedanken an die Eheleute Wassen nicht zu beschädigen, ziehe er den Antrag zurück. Die Fraktion Bündnis90/Die Grünen würden auf eine Abstimmung verzichten.

 

Stadtverordneter Kappes schlug vor, dass sich die Verwaltung mit dem Ortsvorsteher in Verbindung setze und einen Namen zur Benennung der Straße suche. Dieser solle dem Rat vorgeschlagen werden.

 

Bürgermeister Schmitz stimmte dem Vorschlag zu und versprach, über den Vorgang erneut zu berichten.