Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.

Abstimmung: Ja: 14, Nein: 2, Enthaltungen: 3

Beschlussvorschlag:

Die vorgestellte Entwurfsplanung zum Umbau und zur energetischen Sanierung der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule, 1. Bauabschnitt wird beschlossen.

 


Ausschussvorsitzender Paulus begrüßte die Architekten Hans-Jürgen Faust und Axel Klemens vom Architekturbüro Heuer / Faust und übergab Ihnen das Wort zur Vorstellung der Planung zum 1. Bauabschnitt an der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule.

 

Anhand der beigefügten Präsentation erläuterten die Herrn Faust und Klemens abwechselnd die geplanten Sanierungsmaßnahmen. Schlagworte der Sanierung waren die Dämmung der Fassade, Einbringung von Informationsträgern in der Fassade, Umgestaltung der Brüstung, Umbau der Lehrküche, Erneuerung des Dachaufbaus, der Entwässerungsanlage, der Bodenbeläge sowie dem Neuaufbau der Toilettenanlage.

Durch die Erweiterung der Aufgabenstellung im letzten Jahr und der konjunkturbedingten Preissteigerung in den letzten eineinhalb Jahren haben sich die nun vorgelegten Kosten laut Herrn Faust ergeben. Für kleinere Gewerke erhalte man teilweise keine oder nur sehr teure Angebote und man müsse eine neue Ausschreibung starten. Man habe daher in der Kostenfortschreibung die Preise an die aktuellen Entwicklungen angepasst.

 

Ausschussvorsitzender Paulus erkundigte sich nach dem jeweiligen Charakter der vorgestellten Sanierung.

 

Herr Faust erklärte, dass nur ein Teil ausschließlich der energetischen Sanierung zugerechnet werden könne. Die Bodenbeläge weisen Schäden auf und sind verschlissen. Lüftungen werden bei Umbaumaßnahmen nicht mehr über Lüftungselemente wie Fenster hergestellt, sondern über eine Einzelraumbelüftung. Die abgehangenen Decken werde man ebenfalls komplett erneuern, da neue Technik unter der Decke verlegt werden muss. Zu berücksichtigen sei, dass bei der Errichtung der Schule schadstoffhaltige Materialien verbaut worden sind, welche man nun entfernen könne.

 

Stadtverordnete Slupik begrüßte die Einbeziehung der Schüler in verschiedene Detailplanungen. Sie erkundigte sich nach der vorgelegten Kostenplanung, da ein Betrag von ca. einer Million nicht klar in der Vorlage belegt sei und wie die folgenden Bauabschnitte finanziert werden sollen, wo bereits der erste Bauabschnitt erheblich teurer werde.

 

Beigeordneter Brunen konkretisierte das vorgelegte Zahlenmaterial dahingehend, dass ein Teil der Ausgaben bereits für den Haushalt 2020 vorgeplant sei und daher in der Vorlage nicht erwähnt worden seien. Für die weiteren beiden Bauabschnitte könne man erst im Herbst konkretere Zahlen vorlegen, nachdem die Planung erfolgt sei. Den dritten Bauabschnitt werde man wegen der zu erwartenden Kosten in der Ausführung zeitlich strecken. Trotz der vorliegenden Kostenentwicklung solle man zeitnah mit der Sanierung beginnen. Bei der Errichtung der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule habe niemand an energetische Einsparpotenziale  gedacht. Man solle die Schule in einem guten Zustand behalten und die vorgestellten Maßnahmen seien angemessen. Man werde die Kosten im Blick behalten und in die Planungen habe man den Kämmerer mit einbezogen.

 

Stadtverordneter Gerads wolle der Vorlage trotz der Kostensteigerung zustimmen, forderte jedoch eine Information über die geplante Kostenverteilung mittels einer differenzierten Darstellung und diese umgehend vorzulegen.

Stadtverordneter Grundmann lobte die gelungene Gestaltung und fragte nach der notwendigen Finanzierung und ob eine Haushaltssicherung drohe.

 

Beigeordneter Brunen verwies auf verschiedene Fördermöglichkeiten und erklärte, dass es sich hier um eine Pflichtaufgabe handele.

 

Stadtverordneter Mesaros äußerte sich lobend über die gelungene Planung, bemängelte aber die vorgetragene Kostensteigerung. Schließlich würden noch zwei Bauabschnitte folgen. Die Küche würde in einem vergrößerten Raum neu aufgebaut nur um wieder Trennwände aufzustellen. Er frage sich zudem, ob das Abwasser nach außen geführt werden müsse und ob ein überdachter Vereinseingang unbedingt notwendig sei.

 

Stadtverordneter Volles bat um Darstellung des Energieverbrauchs vor und nach der energetischen Sanierung. Zudem bemängelte er die Vorstellung eines fertigen Gestaltungsplanes ohne Beteiligung des Gremiums.

 

Herr Faust erwiderte, dass die Abwasserleitungen nicht mehr vorschriftsgemäß seien. Im Rahmen einer energetischen Sanierung müsse man in erster Linie die Hülle überarbeiten.

 

Stadtverordneter Kleinen erkundigte sich nach den vorgetragenen Steigerungen der Sanierungskosten und ob evtl. ein Neubau nicht kostengünstiger sei. Man habe dem Gremium hier ein Sanierungskonzept vorgelegt, ohne das dazugehörige Zahlenmaterial. Er erinnerte daran, dass man ein Konzept zur energetischen Sanierung beschlossen habe. Mit der vorgestellten Planung habe man sich sehr weit vom Beschluss entfernt und dies ohne konkrete Zahlen zu nennen. Er sei der Meinung, dass man in Bildung und energetische Sanierung investieren solle.

 

Ausschussvorsitzender Paulus stellte nochmals klar, dass die Bausubstanz aus 1970 einer umfangreichen Sanierung bedürfe. Es gebe verschiedene Förderprogramme und er sei der Meinung, dass hier nur notwendige Maßnahmen ergriffen würden.

 

Stadtverordneter Benden gab an, sich bei der Abstimmung zu enthalten, da eine energetische Sanierung beschlossen werden sollte. Hier aber zu wenig Daten und Fakten geliefert worden seien.

 

Stadtverordneter Gerads bat um Mitteilung, welche Fördergelder für die vorgestellte Maßnahme beantragt und eingeplant werden können.

 

Beigeordneter Brunen antwortete, dass hier Fördermittel aus dem Programm „Gute Schule 2020“ verwendet werden. Die anderen vorgestellten Maßnahmen seien nicht förderschädlich und die Küchenplanung habe zu weiteren notwendigen Umplanungen geführt.

 

Stadtverordneter Conrads erklärte, dass die vorgestellte Sanierung im Zusammenhang mit der energetischen Sanierung bestimmt kostengünstiger sei, als diese zu einem späteren Zeitpunkt durchzuführen. Er forderte die Vorstellung von detaillierten Zahlen und erkundigte sich nach dem Fassadenschutz. Er wolle wissen, ob die Fassade gegen Graffiti geschützt sei und ob es sich um einen permanenten Schutz handele oder ob dieser Schutz nach der Entfernung von Graffiti erneuert werden müsse.

 

Herr Faust erwiderte, dass ein Graffitischutz aufgebracht werden könne, dieser aber regelmäßig zu erneuern sei.

 

Stadtverordneter Kleinen beantragte, den Beschluss in die Ratssitzung zu verschieben, um die bis dahin vorzulegenden differenzierten Zahlen für die Entscheidung berücksichtigen zu können.

 

Stadtverordneter Benden warf dem Ausschussvorsitzenden vor, dass er nicht alle ihm bekannten Informationen an das Gremium weiter gebe, was umgehend vom Ausschussvorsitzenden klargestellt wurde.

 

Beigeordneter Brunen sagte eine Nachlieferung der detaillierten Zahlen zu. Mit der heutigen Abstimmung treffe man zudem keine abschließende Entscheidung.

 

Die Stadtverordneten Conrads und Gerads sprachen sich für eine Beschlussfassung im Gremium aus.


Abstimmungsergebnis:

 

Der Beschlussvorlage wurde mehrheitlich zugestimmt.