Beschluss: Mehrheitlich abgelehnt.

Abstimmung: Ja: 6, Nein: 12, Enthaltungen: 1, Befangen: 0

Beschluss:

 

Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Einführung eines Audits zur familiengerechten Kommune wurde mehrheitlich abgelehnt.

 


Herrn Jansen lobte den sorgfältigen Umgang mit dem Antrag. Man habe einen Experten aus Aachen eingeladen und eine Delegation habe die Stadt Stolberg besucht, um sich möglichst umfassend über die mögliche Einführung des Audits zu informieren. In beiden Städten habe man gute Erfahrungen damit gemacht. Auf dem Weg, eine „familiengerechte Stadt“ zu werden, mache es Sinn, sich kompetentes Wissen und Erfahrung ins Haus zu holen. Die Teilnahme am Audit verschaffe der Stadt eine gute und komplette Strategie. Der Prozess gehe über drei Jahre, in denen die Stadt von Experten begleitet werde. Die Durchführung des Audits sei ein gutes Investment. Von der Einführung des Audits verspreche er sich ähnlich gute Erfahrungen  wie man sie bereits mit dem Quartiersmanagement gemacht habe.

 

Herr Grundmann bezeichnete das Audit zur familiengerechten Stadt als eine gute Sache und sprach sich für die Einführung aus.

 

Herr Kappes befand die ½ Stelle und die Kosten, die für die Durchführung des Audits  aufzubringen wären, sollten besser unmittelbar für familienfreundliche Aktivitäten eingesetzt werden.

 

Dem stimmte Herr Gerads zu. Sicher könne man einiges besser machen. Dennoch werde bereits jetzt auch ohne Audit einiges in der Stadt umgesetzt, das man als familiengerecht bezeichnen könne.

 

Herr Jansen meinte, es wäre gut diese Maßnahmen durch das Wissen und die Erfahrungen von Experten zu optimieren. Das Audit würde über drei Jahren gehen. Es koste die Einrichtung einer ½ Stelle und einen jährlichen Betrag von 6.500,00 €/Jahr. Diese aufzuwendenden Mittel stellten ein gutes Investment in die Zukunft dar.

 

Herr Mesaros sah nicht ein, so viel Geld aufzubringen, um sich am Ende ein schönes Zertifikat an die Wand hängen zu können. Dass man in Geilenkirchen sich bereits auf dem Weg befinde, eine familiengerechte Stadt zu werden, zeige der starke Zuzug junger Familien nach Geilenkirchen.

 

Herr Benden verwies darauf, dass dies in Stolberg auch bereits der Fall gewesen sei. Dort habe man das Audit noch oben drauf gesattelt. Mit der Bildung des Jugendbüros habe die Stadt Stolberg etwas Tolles geschaffen.

 

Herr Grundmann meinte, ab einem gewissen Punkt könne man nur noch besser werden. Dazu sei es aber erforderlich Expertenwissen heranzuziehen.

 

I. Beigeordneter Brunen erinnerte an die Bildung des Jugendamtes vor mehr als 10 Jahren und die zahlreichen Projekte, die von hier aus initiiert wurden und Familien und Jugendlichen zu Gute kamen, wie Toleranz fördern, Kompetenz stärken,  aber auch das Quartiersmanagement, wofür sich die Stadt als einzige Kommune im Kreis Heinsberg beworben hatte und als einzige auch durchführe. Das Kindergartengeschäft und die Jugendhilfe seien erheblich ausgebaut worden.  Dies gelte auch für die Jugendarbeit der freien Träger, wie der evangelischen Kirche, die stadtseitig unterstützt würden. Der massive Zuzug junger Familien beweise, dass die Stadtverwaltung bereits jetzt familienfreundlich und erfolgreich arbeite. Dies werde auch in Zukunft so bleiben.

 

Herr Benden warf ein, die gute Arbeit, die das Jugendamt leiste, sei den Ausschussmitgliedern bekannt. Dennoch könne man einiges noch besser machen.

 

Frau Thelen bezeichnete das Audit als ein Filter für städtische Maßnahmen, um sie auf Familienfreundlichkeit zu prüfen. Dazu gehörten auch die Ausweisung von neuen Baugebieten usw. Als positives Beispiel für ein solches Filter nannte sie die Einführung eines Behindertenbeauftragten in der Stadt. Dieser sei inzwischen eine feste Institution geworden. Aber auch gute Arbeit könne noch verbessert werden. Deshalb sollte man nicht nur auf die Kosten schauen, sondern auf den Zweck.

 

Herr Mesaros bezeichnete die Arbeit der Verwaltung im Bereich Jugend und Familie als hervorragend. Es sei erstaunlich, mit welcher Energie zum Beispiel gearbeitet werde. Als Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses könne er dies immer wieder feststellen. Dennoch wäre die Einführung des Audits eine gute und ergänzende Maßnahme.

 

Herr Gerads zeigte am Beispiel der Musikschule auf, wie familienfreundlich die Stadt sei. Für Geilenkirchener Familien erübrige es sich, ihre Kinder zum Musikunterricht nach Erkelenz fahren zu müssen. Dies erspare Vätern und Müttern, aber auch den Kindern, sehr viel Fahrzeit. Es sei sinnvoller Steuergelder in konkrete Maßnahmen zu investieren, als in die Bildung irgendwelcher Arbeitskreise.

 

Herr Benden wies darauf hin, Stolberg und Aachen hätten jeweils auch eine eigene Musikschule und ein eigenes Jugendamt.

 

Unter Verweis auf den Beschlussvorschlag befand Herr Weiler die Stadt brauche kein Audit, das ein eingetragener Verein betreibe. Die Dame, die das Audit im Ausschuss vorstellte, hätte nicht mehr als heiße Luft vorzubringen gehabt. Offenbar beherzige man in Geilenkirchen allzu selten den Grundsatz „tue Gutes und sprich darüber“. Warum kämen so viele Familien nach Geilenkirchen? Nur wegen der günstigen Baupreise? Man brauche in Geilenkirchen keinen auswärtigen Verein, um die Geschicke der Stadt in die richtigen Bahnen zu lenken. Besser sei es, eigene Ideen zu entwickeln und umzusetzen anstatt nach dem Motto zu verfahren: „und wenn ich nicht mehr weiter weiß, dann bilde ich einen Arbeitskreis.“ Geilenkirchen sei weit und breit die einzige Stadt, die Kita-Beiträge abgeschafft hätten. Eine gute Maßnahme könne auch darin bestehen, Firmen anzuschreiben und zu fragen, was deren Mitarbeiter sich für ihre Familien wünschen würden.

 

Herr Benden verwies darauf, dass lediglich sieben Familien von der Pflicht Kita-Beiträge zu leisten befreit seien.

 

Herr Jansen bemerkte, es ginge nicht darum, die Leistungen der Verwaltung in Frage zu stellen, aber der Verein aus Bochum habe auch vorher bereits eine ganze Menge in diesem Bereich geleistet. Die grundsätzliche Ablehnung des Bezugs von Fachwissen sei ihm unverständlich.

 

Herr Kappes wies nochmals auf die erforderlichen Kosten und den Stellenbedarf für die Einführung des Audits hin. Dadurch sei aber nicht gewährleistet, dass man am Ende tatsächlich auch noch familiengerechter und/oder besser arbeiten werde.

 

 

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

 6

Nein:

12

Enthaltung:

 1