Beschluss:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, neben den bereits beschlossenen Maßnahmen die Einrichtung einer zweigruppigen Kita im ehemaligen Schulgebäude in Beeck umzusetzen sowie im Vorgriff auf die bereits geplanten Kitas bis zu deren Fertigstellung übergangsweise zwei Gruppen in der städtischen Unterkunft An der Friedensburg einzurichten. Die in der Sitzung vom 12.03.2019 beschlossene Jugendhilfeplanung wird daher um eine Kita auf die in der vorliegenden Übersicht enthaltenen Daten erweitert.

 


I. Beigeordneter Brunen erläuterte zunächst noch einmal den generellen Planungsprozess und erwähnte die bereits beschlossenen Maßnahmen, den Neubau einer Kindertagesstätte in Trägerschaft der Lebenshilfe in Hünshoven, den Neubau einer Kindertagesstätte in städtischer Trägerschaft in der Martin-Heyden-Straße neben der Realschule sowie den Anbau an die städtische Kindertagesstätte in Bauchem. Die Pläne der beiden letztgenannten Projekte wurden kurz vorgestellt.

 

Die Bedarfszahlen hätten sich jedoch laufend verändert, man stelle einen enormen Zuzug von Familien mit Kindern und damit weiter steigende Bedarfe fest. Im Rahmen eines Masterplanes habe man nun noch weitere Maßnahmen erarbeitet um für die nächsten Jahre dann ein ausreichendes Angebot vorzuhalten.

 

Da der Bau der städtischen Einrichtungen, trotz Modulbauweise, auf Grund der hohen Auslastung im Baubereich noch einige  Zeit in Anspruch nehmen werde, habe man parallel schon an kurzfristigen Übergangslösungen gearbeitet. So sollen in der städtischen Unterkunft An der Friedensburg vorübergehend zwei Gruppen eingerichtet werden. Gleiches war für die Alte Schule in Beeck zunächst vorgesehen. Die Räume seien für die Einrichtung einer Kindertagesstätte ideal. Da im Bereich Lindern ohnehin auch Versorgungsengpässe bestünden und eine Erweiterung der dortigen kirchlichen Kindertagesstätte nicht möglich sei, soll auch diese Einrichtung nun dauerhaft entstehen. Mit den betroffenen Vereinen, die bisher die Räumlichkeiten nutzen sei zusammen mit dem Ortsvorsteher auch schon gesprochen worden und man habe eine einvernehmliche Lösung finden können.

 

Auf Nachfrage der Stadtverordneten Brandt erläuterte Herr Lehnen, dass die Räume für die Übergangslösung An der Friedensburg bereits mit der Heimaufsicht des LVR besichtigt und für gut befunden wurden. Geplant sei, die beiden Gruppen in insgesamt vier Wohnungen im Erdgeschoss unterzubringen. Zwar seien die Räume vom Zuschnitt her anders als für Kindertagesstätten üblich, aber auf der anderen Seite sei das Gebäude modern und ansprechend gestaltet und es stehe genügend Fläche zur Verfügung. Auch hinsichtlich des Außenspielgeländes sei es relativ einfach möglich, einen entsprechenden Bereich abzutrennen.

 

Stadtverordneter Klein erkundigte sich danach ob in der Einrichtung in Beeck auch später noch eine Erweiterung möglich sei. Ferner sei der SPD-Fraktion aber auch wichtig, dass die Interessen der Vereine als weiterer Nutzer gewahrt und diese ausreichend einbezogen würden. I. Beigeordneter Brunen bestätigte noch einmal ausdrücklich, dass man mit allen betroffenen Vereinen gesprochen und Lösungen gefunden habe. Sollten Anpassungen der anderen Räume durch Umzüge innerhalb des Gebäudes notwendig sein, würde die Verwaltung dies natürlich erledigen. Eine spätere Erweiterung sei nach aktuellem Stand nicht geplant.

 

Ausschussmitglied Wegner-Hens begrüßte die Einrichtung einer weiteren U2 Gruppe in den neuen Einrichtungen und erkundigte sich, ob im Rahmen des Ausbaus auch in bestehenden Einrichtungen ggf. Gruppen in Zukunft umgewandelt werden könnten. Herr Lehnen erläuterte, dass dies bei den nächsten Planungen zu prüfen sei und von den weiteren Anmeldezahlen abhänge. Sollte es Spielraum geben, könne man sicherlich auch über einen Ausbau in diesem Altersbereich nachdenken.

 

Frau Lang zeigte sich verwundert, dass angesichts der hohen Zahl an Kindern auf der Warteliste noch soviel freie Plätze in der Tagespflege vorhanden seien. Herr Lehnen erwiderte, dass sich diese Zahlen natürlich täglich veränderten und die Vorlage den Stand zu Beginn des Monats zeige. Derzeit gingen laufend Betreuungsverträge ein, so dass diese Zahl sich zwischenzeitlich reduziert habe.

 

Stadtverordneter Thielemann und Ausschussmitglied Lang bemängelten die schlechte Erreichbarkeit der Einrichtung in Beeck mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dies solle man bei der Planung neuer Plätze berücksichtigen. Auch das Problem in Lindern würde so nur unzureichend gelöst. Herr Lehnen stellte klar, dass man den gesamten Einzugsbereich Würm/Leifarth/Beeck/Lindern im Zusammenhang sehen müsse. Beeck sein von Lindern aus nicht weit entfernt, zudem besuchten derzeit Kinder aus Beeck den Kindergarten dort, was sich dann in Zukunft wahrscheinlich verschieben würde. Ausschussmitglied Grein ergänzte, dass aus ihrer Erfahrung heraus für viele Eltern bei der Wahl der Kindertagesstätte weniger die Entfernung als das Konzept der Einrichtung eine Rolle spiele. Ihre Einrichtung im Stadtkern beispielsweise werde auch von Kindern aus Außenorten besucht und erfahrungsgemäß sei es auch so, dass Eltern ohne eigenes Auto Mitfahrgelegenheiten organisierten.

 

Stadtverordnete Brandt erkundigte sich danach wie die Plätze in den neuen Gruppen verteilt würden. Herr Lehnen erläuterte, dass man – sobald ein Starttermin feststehe – die Gruppen in den Kita-Navigator einstellen werde und danach Anmeldungen möglich seien. Darauf werde man die Eltern in den Beratungen natürlich hinweisen.

 

Auf Nachfrage des Stadtverordneten Thielemann berichtete I. Beigeordneter Brunen, dass derzeit bereits zahlenmäßig ausreichend Bewerbungen für die zu besetzenden Erzieherstellen vorlägen, die Bewerbungsfrist aber ja noch laufe. Inhaltlich würden die Bewerbungen natürlich danach erst noch ausgewertet.

 

Die Ausschussmitglieder Lang und Wegner-Hens sprachen die Möglichkeit an, die Tagespflege in den Kita-Navigator aufzunehmen. Herr Lehnen konnte berichten, dass man sich diesbezüglich bereits mit dem Software-Anbieter in Verbindung gesetzt habe. Es sei allerdings in den nächsten Monaten noch eine Umstellung im Programm geplant, diese wolle man erst abwarten. Die Fachberatung der Stadt stehe als Ansprechpartner für alle Eltern zur Verfügung und vermittle die geeignete Betreuung.


Abstimmungsergebnis:

 

einstimmig beschlossen