Herr Schlicht erläuterte die Ergebnisse der Schulentwicklungsplanung. Die Präsentation habe er in drei Teile gegliedert. Zwischen den Teilen habe er eine Pause für Rückfragen vorgesehen. Die Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

 

-Erster Block der Präsentation-

 

Der Behindertenbeauftragte Pütz stellte fest, dass die Zahl der inklusiv beschulten Schüler in der Primarstufe nur bei 3,6 % läge. Er fragte Herrn Schlicht wie aus seiner Sicht den Eltern der Inklusionsgedanke nähergebracht werden könne. Herr Schlicht stellte zunächst fest, dass die Anzahl der inklusiv beschulten Schüler im Stadtgebiet über dem Landesdurchschnitt läge. Weiter hob er hervor, dass in der Primarstufe alle sonderpädagogischen Förderbedarfe innerhalb des Stadtgebietes abgedeckt seien. Die Zahl der inklusiv beschulten Schüler richte sich immer nach dem Bedarf. Herr Brunen ergänzte, dass es umfangreiche Beratungsangebote gäbe. Diese würden durch die Eltern auch gut angenommen. Letztlich müssten die Eltern jedoch entscheiden mit welcher Beschulung das Kind am besten gefördert werden könne.

 

Frau Thelen bezog sich auf die Grundschule Teveren und stellte fest, dass dort im Jahr 2022/23 laut Einwohnerstatistik 23 Kinder eingeschult werden müssen. Die KGS Teveren werde jedoch nur 20 Kinder aufnehmen. Sie erfragte ob nicht alle Kinder an der KGS Teveren angemeldet worden seien oder ob die KGS Teveren Kinder habe abweisen müssen. Herr Schlicht teilte mit, dass nicht alle dort gemeldeten Kinder an der KGS Teveren angemeldet worden seien. Dies sei in 2023/24 anders. Die Zahlen würden jedoch jährlich schwanken.

 

Auf Nachfrage des Herr Fröschen, stellte Herr Schlicht fest, dass die Kinder NATO-Angehöriger im Melderegister nicht registriert seien und daher in den Einschulungen laut Einwohnerstatistik nicht berücksichtigt werden könnten. Durch die tatsächlich angemeldeten Schülerzahlen sei der NATO-Effekt jedoch teilweise berücksichtigt.

 

-Zweiter Block der Präsentation-

 

Frau Gerads erfragte, ob bei den Zahlen der Ein- und Auspendler auch Förderschüler inkludiert seien. Herr Schlicht verneinte dies. Hierzu fragte Herr Speuser ob in den Zahlen der Auspendler auch Schüler berücksichtigt seien, die die Hochschulreife auf einem Berufskolleg anstreben würden und ob eine Prognose getroffen werden könne für den Fall, dass eine der Berufsschulen nicht mehr bestünde. Hierzu teilte Herr Schlicht mit, dass es sich bei den Daten der Ein- und Auspendler ausschließlich um die Übergänge von der vierten in die fünfte Klasse handele. Eine Prognose über ein Wegfallen einer Berufsschule könnte er nicht treffen. Seitens des Berufskollegs lägen keine Daten vor. Die Schulentwicklungsplanung gehe grundsätzlich davon aus, dass die Schullandschaft gleichbleibend sei.

 

-Dritter Block der Präsentation

 

Frau Thelen erfragte, ob an der KGS Teveren Kinder abgewiesen werden müssten wenn sich an der Raumsituation nichts ändere. Herr Schlicht teilte mit, dass dies eine Abwägungsfrage sei. In Teveren stünden 10 Räume für 6 – 8 Klassen zur Verfügung. Dies sei bei einer 1,5-zügigkeit ausreichend, jedoch nicht für mehr Klassen nutzbar. In diesem Jahr stelle dies jedoch noch kein Problem dar. Frau Thelen fragte weiter ob in Gillrath hinsichtlich des kommenden Pflichtanspruchs auf OGS-Betreuung dieselbe Problematik auftrete. Herr Schlicht antwortete, dass Gillrath bereits zweizügig arbeite, im Hinblick auf den OGS-Pflichtanspruch die Räumlichkeiten jedoch zu knapp bemessen sein könnten. Die Räumlichkeiten müssten hinsichtlich eventueller Doppelnutzungen überdacht werden.

 

Auf Nachfrage der Frau Thelen teilte Herr Schlicht mit, dass der dringendste Bedarf bei der KGS Würm läge.

 

Frau Deffur-Schwarz teilte mit, dass aus ihrer Sicht in Teveren als GL-Schule ein besonderer Bedarf an Differenzierungsräumen bestünde. In ihren Augen ließe sich die Inklusion nur mit Differenzierungsräumen ermöglichen. Herr Schlicht teilte mit, dass im einzigen Differenzierungsraum derzeit die fünfte Schulklasse untergebracht sei.

Auf Anfrage des Herrn Fröschen antwortete Herr Schlicht, dass an einigen Standorten Maßnahmen sehr schnell notwendig seien. Zwischen Planung und Fertigstellung lägen üblicherweise 3 Jahre. In der KGS Würm könnten auch Übergangslösungen erforderlich werden.

 

Herr Speuser wandte sich an den Ersten Beigeordneten Brunen und erfragte wie die Verwaltung den Bericht und notwendige Maßnahme bewerte. Herr Brunen stellte fest, dass der Bericht eine gute Grundlage sei um Entscheidungen herbeizuführen. Was das Ganztagsprogramm betreffe warte man derzeit noch auf Förderprogramme. Wenn das Land hier einen Rechtsanspruch schaffe, müsse es auch entsprechende Fördersummen bereitstellen. Ähnlich wie beim Kita-Ausbau in den vergangenen Jahren wolle man hier auch auf den Erlass von Förderprogrammen warten um möglichst hohe Fördersummen ausnutzen zu können. Weiter erinnerte Herr Brunen daran, dass die kommunale Klassenrichtzahl bindend sei. Zwar käme man rechnerisch an jedem Standort knapp über die Zahl der zu bildenden Klassen, dies könne jedoch nicht addiert werden. Er begrüßte den Vorschlag des Herrn Schlicht, die Zügigkeit innerstädtisch zu begrenzen.

 

Frau Thelen bemerkte, dass man nach Klassenrichtzahl mehr Klassen hätte bilden können, das Schulamt hier jedoch gegengewirkt habe.

 

Frau Savelsberg erfragte, welcher Raum in Gillrath als Differenzierungsraum zur Verfügung stünde. Herr Schlicht antwortete, dass die Bibliothek als Differenzierungsraum vorgesehen sei.

 

Herr Benden bemerkte, dass bei einem Raumkonzept verschiedene Raumgrößen angesetzt werden könnten. Er fragte ob hier nicht besser größer als kleiner gedacht werden könne. Herr Schlicht teilte mit, dass bei einer Planung alle Klassenräume mit 75 m² und Differenzierungsräume mit 35 - 40 m² berücksichtigt werden sollten. Darüber hinaus empfahl er auch entsprechende Verwaltungsflächen im Raumkonzept zu berücksichtigen. Weiter fragte der Ausschussvorsitzende nach einem Ranking der Handlungsbedarfe, damit der Ausschuss Maßnahmen möglichst zügig vorantreiben könne. Herr Schlicht teilte mit, dass in Reihenfolge in der KGS Würm, der GGS Gillrath, der KGS Geilenkirchen und der KGS Teveren Bedarf bestünde. Er empfahl bereits jetzt Planungen vorzunehmen um beginnen zu können sobald die entsprechenden Förderprogramme vorlägen.

 

Der Behindertenbeauftrage Pütz wies darauf hin, dass hinsichtlich der Barrierefreiheit die Schulen bei einem Umbau auch mit Aufzügen ausgestatten werden sollten. Herr Schlicht stimmte dem zu ergänzte jedoch, dass bei Änderungen im Bestand ein Einbau nur schwer zu realisieren sei. Bei Anbauten könne dies jedoch entsprechend berücksichtigt werden.

 

Frau Thelen stimmte zu, dass es sinnvoll sei auf Förderprogramme zu warten, gab jedoch zu bedenken, dass der Zustand jetzt schon nicht haltbar sei. Durch die Baugebiete und den kommenden OGS-Anspruch würde die Problematik noch verstärkt.

 

Herr Brunen teilte mit, dass natürlich ein Bedarf entstehe, jedoch müsse man auch berücksichtigen, dass die Baugebiete erst in den kommenden Jahren tatsächlich bezugsfertig seien. Ohne die Ausnutzung von Förderprogrammen wären die Baumaßnahmen für die Kindertagesstätten um mehrere Millionen Euro teurer geworden. Zudem sei vor fünf Jahren diese Problematik noch nicht abzusehen gewesen. Die Kreisschulentwicklungsplanung ging ursprünglich davon aus, dass lange keine weiteren Schulgebäude gebaut werden müssten. Die Gemeindeprüfungsanstalt habe 2014 sogar einen Flächenüberhang in den Grundschulen festgestellt. Eine Maßnahme dieser Größe müsse auch immer in den Haushalt passen.

 

 

Frau Thelen wandte sich an Frau Dr. Hosterbach. Auf Nachfrage teilte diese mit, dass sie den Schulaufsichtsbezirk gerade übernommen habe und die Zahlen noch nicht gesichtet habe. Die Klassenrichtzahl werde nach den Osterferien gebildet. Hinsichtlich der Klassenlehrer teilte sie mit, dass der Stellenerlass derzeit noch nicht vorläge. Es werde jedoch eine große Kraftanstrengung werden für jede Klasse eine Klassenleitung zu finden.

 

Herr Benden schlug vor, die Schulentwicklungsplanung alle drei bis vier Jahre fortzuschreiben. Zudem bat er um jährliche Berichterstattung der Verwaltung inwieweit die Schulentwicklungsplanung mit den tatsächlichen Zahlen übereinstimme. Herr Benden dankte Herrn Schlicht für den Vortrag.