Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.

Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, geeignete Räumlichkeiten/ Leerstände in der Innenstadt zu finden, in der sich Jugendliche regelmäßig treffen können. Zur Sicherstellung der anfallenden Raum- und Betreuungskosten inkl. der fachlichen Leitung sollen die Möglichkeiten der Nutzung des Sofortprogramms zur Stärkung unserer Innenstädte und Zentren sowie weitere Fördermöglichkeiten überprüft werden. Kinder und Jugendliche und der Behindertenbeauftragte sollten in den Prozess aktiv einbezogen werden.


Frau Hennen teilte mit, dass Kindern und Jugendlichen im Rahmen der Corona-Pandemie viel abverlangt worden sei, da viele Freizeitaktivitäten wegfielen. Da bereits wenige öffentliche Treffpunkte ohne Konsumzwang existieren, seien eine weitere Reglementierung und zusätzliche Ordnungskräfte nicht zielführend. Auf diesem Wege würden Probleme nur verlagert werden, was größere Kosten zur Folge hätte.

 

Als Zielgruppe seien Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren mit unterschiedlichem Förderbedarf und Herkunft angedacht. Entsprechende Örtlichkeiten sollten sich in der Innenstadt befinden und über eine gute Busanbindung verfügen. Für die Finanzierung verwies sie auf die bestehenden Fördertöpfe „Aufholen nach Corona“, „Sofortprogramm zur Stärkung unserer Innenstädte“ und den „Kinder- und Jugendförderplan des Landes NRW“. Neuerdings stünde auch ein Unterstützungsangebot für Kinder- und Jugendliche der „Aktion Mensch“ zur Verfügung, welches jedoch lediglich von Wohlfahrtsverbänden und nicht seitens der Stadtverwaltung beantragt werden könne. Sie schlug vor, zunächst Ideen zu sammeln und den Beschluss in der nächsten Sitzung zu fassen.

 

Die SPD unterstütze den Antrag, da die durch die Pandemie entstandenen Schäden für die Kinder erheblich seien, teilte Frau Banzet mit. Sie beklagte mangelnde Treffpunkte und Kontaktmöglichkeiten der Jugendlichen mit Fachkräften. Sie schlug vor, dass bereits geprüft werden solle, welche Möglichkeiten zur Verfügung stünden.

 

Herr Pütz gab an, dass die Fördertöpfe der „Aktion Mensch“ gut gefüllt wären und das Antragsverfahren unkompliziert sei. Er sähe ein Problem darin, dass viele ältere Gebäude aus denkmalschutzrechtlichen Gründen nicht barrierefrei umgebaut werden könnten.

 

Der Antrag werde auch von der Bürgerliste unterstützt, gab Frau Brandt an. Als Örtlichkeit schlug sie den Bürgertreff vor, welcher ausreichend Platz biete sowie zentral und barrierefrei sei. Aufgrund der Berufstätigkeit der Eltern seien viele Jugendliche längere Zeiträume am Tag auf sich allein gestellt. Dies könne hierdurch aufgefangen werden.

 

Herr Kochs erkundigte sich nach dem Sachstand über Treffpunkte in den Außenorten. Hierauf antwortete Herr Lehnen, dass die evangelische Kirche laut Herrn Riechert Personal einstellen könne und ein entsprechender Vertrag bereits vorliege; lediglich ein Bewerber sei noch nötig.

 

Frau Frings führte an, dass das Zille seit September 2021 wieder über zwei Vollzeitstellen verfüge und das Angebot ausgeweitet werden solle. Angesprochen seien Kinder und Jugendliche aller Bevölkerungsschichten. Neben Partizipation und Inklusion sei unter anderem Präventionsarbeit ein wichtiges Thema. Die Offene Tür öffne in der Regel von 13:00 – 21:00 Uhr und verfüge über ein reichhaltiges Freizeitangebot. Es gebe hierbei auch ein Nachhilfeprojekt sowie Sprachkurse. Durch einmal wöchentliches gemeinsames Kochen und die Belieferung von Backwaren sei ein Versorgungsangebot gegeben.

 

Ferner gab sie an, dass Frau Erdner von der evangelischen Kirche Ferienspiele organisiere und auch Spielplätze anfahre, um jüngere Kinder ansprechen zu können. Daneben wies sie auf selbstorganisierte Jugendtreffs hin, u. a. den Skateverein und das Regenbogenprojekt. Im Skatepark sei durch die Jugendlichen der Bau eines Unterstandes angeregt worden.

 

Im Rahmen des Förderprogramms „Aufholen nach Corona“ werden die Fördersäulen II und III in Anspruch genommen. Die Fördersäule II habe die Unterstützung und Förderung von Kindern und Jugendlichen mit Freiwilligendienstleistenden und zusätzlicher Sozialarbeit an Schulen zum Ziel; die dritte Säule umfasse hingegen außerschulische Jugendarbeit und Angebote der Kinder- und Jugendhilfe.

 

Im Anschluss hieran wies Frau Grein darauf hin, dass viele Kinder wahrscheinlich nicht von der Innenstadt in die Randbezirke fahren würden. Bezüglich des Personals schlug sie vor, an Studierende der Hochschule Mönchengladbach heranzutreten.

 

Frau Banzet teilte daraufhin mit, dass die bisherigen Maßnahmen des Zilles und der Kirchen viele Jugendliche nicht erreichen, weshalb sie einen Bedarf an weiteren Möglichkeiten sehe. Ein Ausbau der Angebote in der Innenstadt stehe nicht in Konkurrenz zu Projekten in den Randbezirken. Herr Kochs schlug diesbezüglich vor, an den bekannten Treffpunkten wie dem Wurmauenpark und dem Bahnhof zu werben.

 

An dieser Stelle führte Frau Jung-Deckers auf, dass nicht jedes Kind davon aufgenommen werden könne. Daher könne sie dem Antrag nicht zustimmen. Die bisher geplanten Projekte sollten zunächst abgeschlossen werden.

 

Die Quartiersmanagerin habe ihm mitgeteilt, so Herr Lehnen, dass viele Schüler kein betreutes Angebot, sondern eher einen Treffpunkt wünschen. Eine Pädagogische Begleitung sei daher nicht immer notwendig.

 

Frau Hennen schlug vor, die bestehenden Angebote besser zu kommunizieren. In diesem Zuge könnten auch Vereine eingebunden werden.

 

An diesem Punkt führte Frau Bürgermeisterin Ritzerfeld an, dass das Ergebnis der Jugendbefragung der Wunsch nach einem Aufenthaltsort sei. Ansprechpartner sollten hierbei vorhanden sein.  Ein Problem bestünde jedoch in der dauerhaften Finanzierung des Personals.

 

Herr Goebbels hob an dieser Stelle hervor, dass die Sozialraumanalyse wichtige Erkenntnisse liefern werde, welche als Grundlage für weitere Entscheidungen dienen.

 

Abschließend schlug Frau Banzet vor, den Fördertopf der „Aktion Mensch“ den Trägern vorzustellen.


Abstimmungsergebnis:

 

Mehrheitlich beschlossen.