Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Herr Michael Jansen gab einen Sachstandsbericht bezüglich der „Erweiterung Gewerbegebiet Niederheid“. Die hierzu verwendete Power-Point-Präsentation ist der Niederschrift als Anlage beigefügt.

Zunächst fasste Herr Jansen das Ergebnis der frühzeitigen Beteiligung zusammen. Es habe im Zeitraum vom 19.04.2021-30.06.2021 insgesamt 197 Stellungnahmen mit 365 Unterschriften gegeben. Zudem seien drei Unterschriftenlisten mit 309 Unterschriften vorgelegt worden. 76 % der eingereichten Stellungnahmen lehne eine Planung vollständig ab.

 

Herr Jansen betonte, dass keine weitere Erweiterungsfläche, weder nach Norden, noch nach Süden als die bisher geplante Fläche, vorgesehen sei, welche mit dem ersten Entwurf noch möglich gewesen wäre.

 

Er stellte die Hauptkritikpunkte vor. Bezüglich der Sorge steigender Umweltbelastungen vor allem Lärmimmissionen, könne man dies erst mit entsprechenden Gutachten bewerten. Auch stünde noch ein Verkehrsgutachten aus, welches vor allem das Brückenbauwerk „Von-Humboldt-Straße/B56 auf Auslastbarkeit überprüfe. Zudem werde auch noch eine Artenschutzprüfung durchgeführt. Diese Gutachten lägen allerdings derzeit noch nicht vor. Man müsse das Ergebnis dieser Gutachten abwarten, um die weitere Planung abstimmen zu können.

 

Bezüglich des Grunderwerbs habe man das Angebot an Tauschflächen schon erweitern können.

 

In einer der nächsten Stewi-Sitzungen sei vorgesehen, dass eine Vertreterin der Bezirksregierung Köln zu dem geplanten Gewerbegebiet referiere.

 

Eine endgültige Bewertung und Beantwortung der Stellungnahmen könne erst nach Fertigstellung der Gutachten abgegeben werden.

 

Sachstandsbericht über eine erste Einschätzung würde den Petenten nach der heutigen Sitzung bereits erstattet.

 

Nach dem Vortrag von Herrn Jansen legte Herr Gerads Wert darauf, dass in dem zu erstellenden Schallschutzgutachten auch die bereits vorhandenen Vorbelastungen berücksichtigt würden.

 

Herr Kauhl war der Meinung, dass das Projekt und die Planung zügig vorangebracht werden müsse, um Entwicklungsmöglichkeiten und Arbeitsplätze zu schaffen, da ansonsten die Fachkräfte wegziehen würden.

 

Herr Benden sah den geplanten Standort als ungeeignet für die Ansiedlung eines Gewerbegebietes an. Zwei Biolandwirte würden dadurch ihre Existenz verlieren. Zudem betonte er, dass aus seiner Sicht der Ackerboden, nicht zerstört werden dürfe. Auch werde das Landschaftsbild sowie der derzeit vorhandene Erholungsraum stark beeinträchtigt. 

 

Weiter befürchtete er eine größere Verkehrsbelastung für die in Niederheid lebenden Menschen. Bezüglich der Brücke „Von-Humboldt-Straße“ / B 56 sagte Herr Benden, dass diese bereits heute für Fußgänger und Fahrradfahrer schwierig zu nutzen sei.

 

Auf seine Frage, was geschehe, wenn die Brücke nicht dementsprechend geeignet sei, antwortete Herr Jansen, dass dies Auswirkungen auf die weitere Planung hätte. Sollte sich herausstellen, dass die Brücke den prognostizierten Verkehr nicht aufnehmen könne, könnte dies z.B. zu einer Verkleinerung des Plangebiets führen oder auch dazu, dass das Vorhaben nicht umsetzbar sei.

 

Frau Kals-Deußen äußerte dahingehend Bedenken, dass das Industriegebiet in Lindern durch das Urteil des Oberverwaltungsgerichtes bezüglich der L364 vermutlich nicht wie geplant realisiert werden könne, sodass dies ihrer Meinung nach einen höheren Druck auf das Gewerbegebiet Niederheid haben könne.

 

Bürgermeisterin Ritzerfeld stellte klar, dass das geplante Industriegebiet in Lindern ein Gebiet von 240 ha umfasse, dahingegen habe das Gewerbegebiet Niederheid lediglich eine Fläche von 20 ha. Diese Projekte seien nicht vergleichbar und völlig unabhängig voneinander.

 

Abschließend bedankte sich Herr Conrads bei den zahlreichen Besuchern der Interessgemeinschaft Hatterath.