Beschluss: Einstimmig beschlossen.

Beschluss:

 

Der Rat der Stadt Geilenkirchen beschließt einstimmig, dass der Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft im Kreis Heinsberg begrüßt und seitens der Stadt Geilenkirchen begleitet wird. Mit der Unterzeichnung des in der Anlage beigefügten Letters of Intent besteht Einverständnis.

 


Stadtverordneter Volles erklärte, die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen werde dem Vorschlag zustimmen, da es sich um ein sehr nachhaltiges Projekt handle. Allerdings müsse man bei der Umsetzung auch auf die Einhaltung der Nachhaltigkeitsaspekte achten. Es bestehe die Gefahr, zu viel Windenergie für die Produktion von grünem Wasserstoff zu nutzen, denn dann müsse man für den regulären Energiebetrieb wieder Strom aus Braunkohlekraftwerken nutzen. Man dürfe daher nur übrig gebliebene Windkraftenergie für die Produktion von Wasserstoff nutzen. Darüber hinaus befürworte die Fraktion auch die Beteiligung der Kommunen, da ein Teil der Gewinne dann in den kommunalen Haushalt einfließe und dies für mehr Akzeptanz in der Bevölkerung sorge.  

 

Stadtverordneter Conrads meinte, weder den aktuellen Zeitungsartikeln noch der Vorlage könne er Details entnehmen. Das Projekt halte er für zukunftsorientiert und vernünftig. Man müsse jedoch innerhalb des Kreises vereinbaren, wie man Lasten und Vorteile gerecht aufteile. Mit der Herstellung des grünen Wasserstoffs seien Rendite im zweistelligen Bereich möglich. Bei der Windenergie seien niedrigere Renditen zu erwarten. Man müsse zudem die Emissionsbelastung durch die Windkraftanlagen berücksichtigen. Obwohl diese bei Windkraft- und Photovoltaikanlagen geringer sei, komme es aufgrund der benötigten Fläche von ca. 50-100 Hektar dennoch zu einer Belastung. Stelle man beispielsweise im Bereich Future-Site-InWest eine entsprechende Anzahl an Windrädern auf, liege die Belastung größtenteils in den Kommunen Geilenkirchen und Hückelhoven und der Erfolg größtenteils bei der Stadt Heinsberg. Das könne man so nicht hinnehmen. Man müsse innerhalb der Kreisgemeinschaft, die gemeinsam ein Projekt betreiben wolle, für einen Ausgleich sorgen. Dazu gehöre insbesondere eine gerechte Verteilung von Lasten und Vorteilen. Berücksichtige die Stadt Geilenkirchen dies in den weiteren Verhandlungen, stimme er dem Beschlussvorschlag zu.

 

Bürgermeisterin Ritzerfeld erklärte, diese Fragen könne sie aktuell nicht beantworten. Das könne aktuell niemand. Es handle sich um ein innovatives Projekt, welches hier im Kreis starten könne mit der Vision, den gesamten Kreis mit grünem Wasserstoff beliefern zu können. Langfristig müsse man auch überlegen, wie dieser in den einzelnen Kommunen ankommen könne. Dies sei ebenfalls noch nicht besprochen. Mit dem Letter of Intent wollen die Projektleitenden zunächst prüfen, ob das Projekt innerhalb des Kreises Anklang finde, auch wenn es noch keine konkreten Ausgestaltungspläne gebe. Die Stadt werde in die weitere Planung einbezogen und könne weiterhin diskutieren oder aussteigen, wenn sie die weiteren Pläne nicht mittragen wolle. Man stehe am Anfang einer Entwicklung, die man beobachten müsse. Bisher sei die Stadt im Hinblick auf die technischen Entwicklungen immer mitgenommen worden. Daher werde sie voraussichtlich bald mehr erfahren. Heute gehe es lediglich darum zu erklären, ob das Projekt und eine Beteiligung für die Stadt Geilenkirchen grundsätzlich in Betracht komme.