Herr Riechert begrüßte zunächst die Anwesenden und dankte für das in der Vergangenheit entgegengebrachte Vertrauen. Er gab das Wort an seine Kollegin Frau Mörchen, welche das an der evangelischen Kirche beheimatete Jugendzentrum „Zille“ leitet. Frau Mörchen gab an, dass das Jugendzentrum eine Anlaufstelle für die Jugendlichen in diversen Lebenssituationen darstelle. In den vergangenen Jahren durchlief das Gebäude einer Sanierung und Renovierung. Es handele sich um eine offene Struktur, wo die Teilnahme auf freiwilliger Basis erfolge und keine Anmeldung notwendig sei. Die vier wesentlichen Elemente des Jugendzentrums seien die Offene Tür, der sog. KidzClub, Bildung und diverse Projekte. In diesem Jahr seien an Projekten beispielweise noch ein Besuch des Biker & Triker Vereins Selfkant und die Ferienspiele sowie ein Selbstbehauptungskurs für Mädchen geplant.

 

Im Anschluss hieran stellte Herr Samardzic die von ihm betriebenen Bereiche Mobile Jugendarbeit und Streetwork vor. Erstgenannte beinhalte an der Lebenswelt orientierte freizeitpädagogische Angebote, die eher für größere Gruppen ausgelegt seien. Streetwork richte sich hingegen eher auf kleinere Gruppen und beinhalte auch eine intensive persönliche Betreuung. Ziel sei zunächst die Erweiterung der Sozialkompetenzen der Jugendlichen, sodass diese unterschiedliche Lebenssituationen selbstständig bewältigen können. Daneben seien auch Prävention und die Vermittlung von Ausstiegshilfen angestrebt. Diesbezüglich bestünden u.a. Angebote sowohl im sportlichen als auch im kreativen Bereich. Wichtige Elemente seiner Arbeit seien Teilhabe, Inklusion und Integration. Unterstützung erhalte er von zehn jungen Erwachsenen, welche entsprechende Schulungen erhalten. Seine Arbeit habe sich zwischenzeitlich von Bauchem aus auf das gesamte Stadtgebiet sowie Teveren ausgeweitet. Insgesamt sei ein ansteigender Bedarf an Einzelfallhilfen zu beobachten. Ferner seien die Angebote im Stadtgebiet für Jugendliche aus umliegenden Ortschaften schwer erreichbar.

 

Im Folgenden stellte Herr Kannapin die durch ihn seit Oktober 2022 regelmäßig organisierten Jugendtreffs vor. Diese fänden einmal wöchentlich an jedem der Standorte Gillrath, Süggerath, Würm und Grotenrath statt. Aktuell bestünde Kontakt zu 147 Jugendlichen, was eine im Vorhinein erwartete Entwicklung sei. In Würm und Gillrath habe sich bereits ein fester Bestand an Jugendlichen entwickelt. Er wies darauf hin, dass die Jugendlichen gut miteinander vernetzt seien und es auch Überschneidungen bei den Besuchern der unterschiedlichen Jugendtreffs gebe. Insgesamt seien 41,6 % der Besucher weiblich, die restlichen 58,4 % männlich. Als anstehende Maßnahmen seien die Jugend-Disco in Würm und die Ferienfreizeit in Österreich zu nennen.

 

Im Anschluss an die Präsentation erkundigte sich Herr Benden, ob es ein Nachteil sein könnte, dass ein Träger einen so großen Teil der Arbeit verrichtet. Herr Riechert wies darauf hin, dass die Jugendlichen im Rahmen des vorgestellten Konzepts und der handelnden Pädagoginnen und Pädagogen auf unterschiedlichen Wege angesprochen würden, wodurch ein vielfältiges Angebot gewährleistet sei. Herr Brunen wies an dieser Stelle darauf hin, dass das Gesamtkonzept des Trägers passe und alle erforderlichlichen Kriterien erfüllt wären.

 

Auf Nachfrage des Herrn Benden gab Herr Samardzic bekannt, dass in seinem Aufgabenbereich 75 % der Jugendlichen männlich seien. Bei Mädchen werde explizit nach deren Wünschen gefragt, um die Arbeit vielschichtig und paritätisch zu gestalten. Frau Mörchen teilte mit, dass sich die Verteilung nach Geschlechtern in ihrem Bereich ähnlich wie bei Herrn Kannapin gestalte, was jedoch auch abhängig von den vorliegenden Angeboten sei.

 

Herr Kannapin teilte auf Rückfrage des Herrn Benden in Bezug auf die Beratungsangebote für Eltern mit, dass er in Orten mit einer jüngeren Altersstruktur tendenziell mehr Gespräche mit Eltern führe. Frau Mörchen gab an, dass sie in ihrem Bereich ebenfalls Gespräche mit Eltern führe, diese aber eher als sog. „Tür- und Angelgespräche“ stattfänden. Der Fokus läge auf den Jugendlichen und er würde nur mit deren Einverständnis Gespräche mit den Eltern führen, ergänzte Herr Samardzic.

 

Im Folgenden gab Herr Samardzic bekannt, dass die pädagogischen Sachkosten in der Vergangenheit gestiegen seien, ansonsten sei man aktuell sehr gut aufgestellt. Dies könne Herr Kannapin bestätigen, welcher seine Zufriedenheit mit dem durch die Stadtverwaltung zur Verfügung gestellten Arbeitsumfeld äußerte. An dieser Stelle teilte er mit, dass er ein großes politisches und gesellschaftliches Interesse seines Klientels beobachten könne.

 

Hierauf lobte Herr Kochs die geleistete Jugendarbeit. Diese werde gut angenommen.

 

Frau Horrichs-Gerads erkundigte sich eventuellen Fördergeldern, um die Arbeit ausbauen zu können. Die Projekte liefen nur über Fördergelder, welche jedoch an bestimmte Voraussetzungen gebunden seien, teilte Herr Samardzic hierauf mit. Es werde versucht, möglichst viele Gelder zu akquirieren.

 

Auf Nachfrage des Herrn Pütz teilte Frau Mörchen mit, dass seit der Sanierung ein barrierefreier Eingang und Aufzug gewährleistet und die Geländer mit blindengerechten Schildern ausgestattet seien. Herr Pütz bot an, die Jugendlichen persönlich über seine Arbeit zu informieren.

 

Frau Banzet zeigte sich sehr beeindruckt von der vielschichtigen Arbeit. Auf ihre Nachfrage antwortete Herr Brunen, dass seitens der Verwaltung fortlaufend nach neuen Fördermöglichkeiten gesucht werde, diese jedoch regelmäßig projektgebunden seien. Herr Goebbels ergänzte, dass Frau Frings bereits stark eingebunden sei und insbesondere der Fördertopf „Aufholen nach Corona“ im letzten Jahr ausgeschöpft worden sei.