Beschluss:

 

Der Ausschuss für Bildung und Soziales nimmt die Stellungnahme der Schulkonferenz der Städt. Realschule zur Kenntnis und unterstützt die Bemühungen zur Stärkung des Profils der Schule. Weitere schulorganisatorische Überlegungen werden erst dann angestellt, wenn dies durch die zuvor beschriebenen Entwicklungen erforderlich wird.

 

Die Verwaltung wird beauftragt, weiterhin zu prüfen, welche alternativen Möglichkeiten der Beschulung von Hauptschülerinnen und Hauptschülern in Betracht kommen.

 


Vorbemerkung:

 

In der Einladung zur Sitzung wurde bei den Erläuterungen zu diesem Tagesordnungspunkt ein Absatz beim Druck gekürzt. Vollständig lautete der Text an dieser Stelle:

 

  1. Die bisherige Verbindlichkeit der Schulformempfehlungen am Ende der Grundschulzeit ist aufgehoben worden. Dies könnte dazu führen, dass die Wahl für eine weiterführende Schule sich künftig nicht primär an der Empfehlung der Grundschule sondern mehr noch an dem Willen der Eltern und Schüler orientiert. Zum Schuljahr 2011/2012 sind an der Städt. Realschule vier Schülerinnen und Schüler mit Hauptschulempfehlung angemeldet worden. Die weitere Entwicklung gilt es zu beobachten.

 

Beigeordneter Brunen legte vor dem Hintergrund der aktuellen landespolitischen Diskussion in der Schulpolitik dar, dass derzeit kein Handlungsbedarf bestehe. Auch in den Nachbargemeinden Gangelt und Selfkant seien noch keine Planungen bekannt, auf die reagiert werden müsse. Die Realschule habe in einem gemeinsamen Gespräch aber bereits erläutertet, dass sie ihr Profil beibehalten und stärken möchte. Er schlug daher vor, die weiteren Entwicklungen im kommenden Schuljahr zu beobachten und dann nochmals zu diskutieren.

 

Ausschussvorsitzender Dr. Möhring zog aus dem Thesenpapier der Realschule das Ergebnis, dass diese sich nicht vorstellen könnte den Weg zu einer Verbundschule oder ähnlichem zu gehen. Die Schülerzahlen und die Zügigkeit seinen aber rückläufig, so dass über Alternativen nachgedacht werden müsse. Er bat um Auskunft ob es generell möglich sei, im Gebäude der Realschule einen Hauptschulzweig einzurichten und welche Auswirkungen dies auf die Kosten für diesen Bereich hätte.

 

Beigeordneter Brunen erläuterte, dass die Realschule zwar keine Verbundschule möchte, sich aber auf die Aufnahme von Hauptschülerinnen und -schülern einstellen würde. Zur Raumsituation berichtete er, dass die Schule früher vierzügig gefahren wurde, rein räumlich gebe es bei der derzeitigen Zweizügigkeit daher Platz für einen Hauptschulzweig. In Bezug auf die finanziellen Auswirkungen teilte er mit, dass derzeit für die Beschulung an den dortigen Hauptschulen ja Zahlungen an Gangelt und Selfkant geleistet würden, die dann entfielen. Durch das ohnehin vorhandene Gebäude wären die Kosten vor Ort voraussichtlich geringer, daneben würden auch die Fahrtkosten sinken. Die sonstigen Sachkosten blieben aber gleich. Vorteil wäre allerdings auch eine wohnortnahe Beschulung.

 

Stadtverordnete Thelen regte vor dem Hintergrund der unklaren landesrechtlichen Vorgaben an, den Beschlussvorschlag dahingehend zu ändern, dass man nur die Stellungsnahme zur Kenntnis nimmt und nicht die Stärkung des Profils unterstützt, um sich hier nicht einzuschränken. 

 

Herr Dr. Möhring erwiderte, dass durch den letzten Satz des Vorschlags eine Offenheit erhalten bliebe. Frau Thelen gab zu Bedenken, dass es falsch sei als Schulträger bereits eine Richtung einzuschlagen, solange die Situation noch offen sei. Stadtverordneter Solenski sah diese Bedenken aber durch den Beschlussvorschlag in der bisherigen Formulierung berücksichtigt. Stadtverordneter Brandt ergänzte, dass es nur darum gehe den Wunsch der Realschule zur Kenntnis zu nehmen und diese zu unterstützen, solange die politische Situation so bleibe. Es ginge nicht um eine Entscheidung über deren Erhalt oder Abschaffung. Stadtverordnete Thelen legte darauf noch einmal dar, dass man nach ihrer Auffassung aber nicht das Profil stärken könne, wenn die Situation so offen sei wie derzeit.

 

Ausschussvorsitzender Möhring stelle noch einmal klar, dass es im Beschlussvorschlag nicht um einen Bestandsschutz der Schule gehe sondern gerade auch die Prüfung von Alternativen genannt wird. Da der bisherige Beschlussvorschlag weiter gehe, stellte er zunächst diesen zur Abstimmung. Im Falle einer Zustimmung hätte sich der Antrag von Frau Thelen dann erledigt. 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

12

Nein:

4

Enthaltung:

1