Sitzung: 07.02.2024 Rat der Stadt Geilenkirchen
Beschluss: Mehrheitlich abgelehnt.
Abstimmung: Ja: 6, Nein: 29
Vorlage: 2993/2024
Beschlussvorschlag:
Die Stadt Geilenkirchen kündigt den Gesellschaftsvertrag mit der FUTURE SITE InWEST Entwicklungsgesellschaft mbH.
Die Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen erklärte, FSI sei ein siedlungstechnisch und
verkehrstechnisch fatales Projekt. Die Stadt investiere jährlich 300.000 Euro.
Fraglich sei, wann FSI die Kosten wieder erwirtschaftet habe. Bei dieser
Industriefläche würden auch die Unkosten für die Stadt drastisch ansteigen. Die
Fraktion fragte, was dies für die Bildungs-, Gesundheits-, Personelle und
Feuerwehrinfrastruktur bedeute und ob FSI tatsächlich zu einem
Bevölkerungszuwachs in Geilenkirchen führen werde. Da derzeit niemand diese
Fragen beantworten könne, wolle die Fraktion austeigen. Zudem habe die
Verwaltung zugesagt, bis Ende Januar weitere Informationen an die
Stadtverordneten weiterzuleiten. Dies sei nicht geschehen. Auch gebe es keine Wirtschaftlichkeitsberechnung,
ob sich das Projekt überhaupt rechne. Diese würde jedoch jeder Geschäftsmann
vor einer Investition durchführen. Die Berechnung aus 2019 sei zu grob
gerechnet und daher nicht aussagekräftig. Die Stadt müsse alle infrastrukturrelevanten
Themen berücksichtigen. Außerdem binde das Projekt dauerhaft 3 Personen des
Amtes für Stadtentwicklung, Bauverwaltung und Umwelt. Bei der derzeitigen
personellen Situation spreche auch dies gegen ein Festhalten an dem Projekt.
Zuletzt sei auch die verkehrliche Anbindung schlecht. Man würde zunächst die
maroden Straßen L364 und L228 sanieren müssen. Dies würde Kosten in
Millionenhöhe verursachen. Bis dahin würde man die Menschen in Lindern
unverhältnismäßig belasten.
Die
SPD-Fraktion meinte, FSI sei ein großes Zukunftsprojekt. Die vorgebrachten
Kritikpunkte werde man noch innerhalb der Entwicklungsgesellschaft
thematisieren. Man könne das Projekt nicht aus diesen Gründen von vornherein
ablehnen.
Die
Verwaltung informierte, die jährliche Beteiligungssumme an der FSI
Entwicklungsgesellschaft habe man inzwischen von jährlich 300.000 Euro auf
200.000 Euro reduziert. Auf viele Fragen des Fragenkatalogs der Fraktion
Bündnis 90/Die Grünen habe die Verwaltung wahrheitsgemäß geantwortet, dass man
derzeit keine seriösen Schätzungen abgeben könne. FSI sei eine große Vision und
auch eine große Chance. Die Stadt stelle Personal und die jährlich zu zahlende
Umlage von zurzeit 200.000 Euro – weitere Kosten fielen derzeit nicht an. Das
Projekt sei nur dann umsetzbar, wenn mehrere Millionen Fördermittel generiert
werden können. Entsprechende Förderanträge seien gestellt. Fördermittelanträge
aus der Vergangenheit seien auch bereits positiv beschieden worden. Kein
Gesellschafter würde die Bemühungen vorantreiben, wenn er die gesamten Kosten
alleine stemmen müsste. Die verkehrliche Erschließung sei ebenfalls Thema und
es gebe hierzu insbesondere mit der Landesregierung noch Gesprächsbedarf. Die
Verwaltung betonte, es sei nicht sinnvoll an dieser Stelle des Projektes
aufzuhören.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
6 |
Nein: |
29 |
Enthaltung: |
0 |