Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.

Abstimmung: Ja: 13, Nein: 4, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Beschlussvorschlag:

Der Umwelt- und Bauausschuss beschließt die Durchführung der im Wirtschaftsplan für das Jahr 2014 vorgeschlagenen forstwirtschaftlichen Maßnahmen unter der Voraussetzung, dass die Haushaltsmittel hierfür bereitgestellt werden.

 


(Im Anschluss an TOP 3)

 

Eingangs informierte Herr Knoth, dass nach neuesten Studien die Speicherkapazität der Wälder bezüglich CO2 wesentlich höher sei als bislang angenommen. Durch die Nutzung des Rohstoffes Holz, zum Beispiel als Holzfenster, werde das CO2 dauerhaft darin gespeichert, so dass sich für die Umwelt ein doppelter Nutzen ergebe.

 

In Geilenkirchen stehe aktuell die Nutzung von Pappeln im Vordergrund. Größtenteils handele es sich um Bestände aus Nachkriegsaufforstung. Die Pappel werde ohnehin nicht sehr alt. Bedingt durch das Sinken des Grundwasserspiegels würden die    Pappeln nun im gesamten Bereich des Niederrheins schopftrocken und würden schließlich sterben. Um das Holz noch verwerten zu können, müsse nun eine   schnelle und flächige Nutzung erfolgen.

 

Anschließend führte Herr von der Heiden den Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2014 anhand der der Niederschrift als Anlage beigefügten Präsentation vor. Unter anderem erklärte er, dass zur Zeit ein Pflanzverbot für Eschen bestehe, da diese Baumart durch einen mutierten Pilz gefährdet sei. Aus diesem Grund habe man andere Bäume zur Aufforstung wählen müssen.

 

Stadtverordneter Dr. Evertz äußerte Bedenken bezüglich der als Mischbaumart ausgewählten Schwarznuss, da diese als invasiv gelte. Er betonte, dass die sehr anspruchsvolle Schwarznuss nicht die einzige Alternative zur Esche sei. Insbesondere für die hiesigen von Kieseinlagerungen durchzogenen Böden sei diese Baumart nicht geeignet. Herr von der Heiden erklärte hierzu, dass die Schwarznuss nicht als invasiv angesehen werden könne. Sie sei zwar kein heimischer Baum, aber standort­gerecht ausgewählt. Das Holz der Schwarznuss sei sehr wertvoll und könne schon in der Vornutzung sehr teuer verkauft werden. Durch die Beimischung dieser Baumart solle der Wert der Bestände erhöht werden.

 

Sachkundiger Bürger Molz gab zu bedenken, dass ehemals gern angepflanzte    Exoten heute aus den Wäldern entfernt werden müssten, wie beispielsweise die Douglasie aus den Wäldern der Eifel. Herr von der Heiden entgegnete, dass auch ein Stadtwald betriebswirtschaftlich orientiert zu führen sei. Dazu gehöre, dass man sich möglichst breit aufstelle. Die Douglasie werde aus dem Nationalpark nur deswegen entfernt, weil man dort nicht mehr wirtschafte und daher zurück zu der ursprünglichen Flora gelangen wolle, um dort die Natur gänzlich sich selbst überlassen zu können.

 

Auf entsprechende Nachfrage des Stadtverordneten Graf erklärte Herr von der Heiden, dass die Fichte kein Baum sei, der in die hiesige Region gehöre. Sie benötige felsigen Boden und viel Niederschlag. Beides sei hier nicht beziehungsweise nicht in ausreichender Menge gegeben, so dass die Bäume vorzeitig faulen oder bei Sturm umstürzten.

 

Stadtverordneter Melchers lobte die vorgestellte Arbeit und betonte, dass seine Fraktion sich bezüglich der Auswahl der zu pflanzenden Bäume auf den Sachverstand des Herrn von der Heiden verlasse.

 

Auf die Frage des Stadtverordneten Paulus antwortete Herr von der Heiden, dass nach dem Sturm Kyrill große Flächen in den Wäldern Nordrhein-Westfalens zwar wieder kultiviert würden, allerdings ausschließlich mit Weihnachtsbäumen. Um den damit einhergehenden Einsatz von Herbiziden und die im Wald unnatürlich geringe Wuchshöhe auf großen Flächen zu verhindern, sei nun geplant, das Landesforstgesetz entsprechend zu ändern.

 

Ausschussvorsitzender Kuhn dankte Herrn von der Heiden und Herrn Knoth und rief zur Abstimmung über den Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2014 auf.

 


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

13

Nein:

4

Enthaltung:

0