Sitzung: 19.11.2013 Umwelt- und Bauausschuss
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.
Abstimmung: Ja: 13, Nein: 4, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 942/2013
Beschlussvorschlag:
Der Umwelt- und Bauausschuss beschließt die Durchführung der im Wirtschaftsplan für das Jahr 2014 vorgeschlagenen forstwirtschaftlichen Maßnahmen unter der Voraussetzung, dass die Haushaltsmittel hierfür bereitgestellt werden.
(Im Anschluss an TOP 3)
Eingangs informierte Herr Knoth, dass nach
neuesten Studien die Speicherkapazität der Wälder bezüglich CO2 wesentlich höher
sei als bislang angenommen. Durch die Nutzung des Rohstoffes Holz, zum Beispiel
als Holzfenster, werde das CO2 dauerhaft darin gespeichert, so dass sich für die Umwelt ein doppelter
Nutzen ergebe.
In Geilenkirchen stehe aktuell die Nutzung
von Pappeln im Vordergrund. Größtenteils handele es sich um Bestände aus
Nachkriegsaufforstung. Die Pappel werde ohnehin nicht sehr alt. Bedingt durch
das Sinken des Grundwasserspiegels würden die
Pappeln nun im gesamten Bereich des Niederrheins schopftrocken und
würden schließlich sterben. Um das Holz noch verwerten zu können, müsse nun
eine schnelle und flächige Nutzung
erfolgen.
Anschließend führte Herr von der Heiden den Forstwirtschaftsplan für das
Jahr 2014 anhand der der Niederschrift als Anlage beigefügten Präsentation vor.
Unter anderem erklärte er, dass zur Zeit ein Pflanzverbot für Eschen bestehe,
da diese Baumart durch einen mutierten Pilz gefährdet sei. Aus diesem Grund
habe man andere Bäume zur Aufforstung wählen müssen.
Stadtverordneter Dr. Evertz äußerte Bedenken bezüglich der als
Mischbaumart ausgewählten Schwarznuss, da diese als invasiv gelte. Er betonte,
dass die sehr anspruchsvolle Schwarznuss nicht die einzige Alternative zur
Esche sei. Insbesondere für die hiesigen von Kieseinlagerungen durchzogenen
Böden sei diese Baumart nicht geeignet. Herr von der Heiden erklärte hierzu,
dass die Schwarznuss nicht als invasiv angesehen werden könne. Sie sei zwar
kein heimischer Baum, aber standortgerecht ausgewählt. Das Holz der
Schwarznuss sei sehr wertvoll und könne schon in der Vornutzung sehr teuer
verkauft werden. Durch die Beimischung dieser Baumart solle der Wert der Bestände
erhöht werden.
Sachkundiger Bürger Molz gab zu bedenken, dass ehemals gern
angepflanzte Exoten heute aus den
Wäldern entfernt werden müssten, wie beispielsweise die Douglasie aus den
Wäldern der Eifel. Herr von der Heiden entgegnete, dass auch ein Stadtwald
betriebswirtschaftlich orientiert zu führen sei. Dazu gehöre, dass man sich
möglichst breit aufstelle. Die Douglasie werde aus dem Nationalpark nur deswegen
entfernt, weil man dort nicht mehr wirtschafte und daher zurück zu der ursprünglichen
Flora gelangen wolle, um dort die Natur gänzlich sich selbst überlassen zu
können.
Auf entsprechende Nachfrage des Stadtverordneten Graf erklärte Herr von
der Heiden, dass die Fichte kein Baum sei, der in die hiesige Region gehöre.
Sie benötige felsigen Boden und viel Niederschlag. Beides sei hier nicht
beziehungsweise nicht in ausreichender Menge gegeben, so dass die Bäume
vorzeitig faulen oder bei Sturm umstürzten.
Stadtverordneter Melchers lobte die vorgestellte Arbeit und betonte,
dass seine Fraktion sich bezüglich der Auswahl der zu pflanzenden Bäume auf den
Sachverstand des Herrn von der Heiden verlasse.
Auf die Frage des Stadtverordneten Paulus antwortete Herr von der
Heiden, dass nach dem Sturm Kyrill große Flächen in den Wäldern
Nordrhein-Westfalens zwar wieder kultiviert würden, allerdings ausschließlich
mit Weihnachtsbäumen. Um den damit einhergehenden Einsatz von Herbiziden und
die im Wald unnatürlich geringe Wuchshöhe auf großen Flächen zu verhindern, sei
nun geplant, das Landesforstgesetz entsprechend zu ändern.
Ausschussvorsitzender Kuhn dankte Herrn von der Heiden und Herrn Knoth
und rief zur Abstimmung über den Forstwirtschaftsplan für das Jahr 2014 auf.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
13 |
Nein: |
4 |
Enthaltung: |
0 |