Sitzung: 28.11.2013 Ausschuss für Bildung, Soziales, Sport und Kultur
Beschluss: Mehrheitlich abgelehnt.
Abstimmung: Ja: 2, Nein: 19, Enthaltungen: 1
Der Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen zur Bildung einer Schulkooperation mit einer benachbarten Kommune wurde abgelehnt.
Dr. Möhring stellte fest, dass die Unterpunkte a) und b) durch die Verwaltungsvorlage beantwortet wurden.
Zu c) und d):
Herr Benden erläuterte die Intention des Antrags der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen.
Eltern von Kindern mit einer Hauptschulempfehlung seien gezwungen, auf
der Suche nach einer geeigneten Schule mit ihren Kindern durch den Kreis zu
touren. Dies sei eine Folge der in Geilenkirchen herrschenden Situation, dass
hier tatsächlich kein dreigliedriges Schulsystem mehr vorhanden sei. Betroffen
seien auch Kinder, die den Anforderungen der Realschule nicht gerecht werden
könnten und damit ebenfalls durch das Raster fielen. Dem müsse Rechnung getragen und eine Lösung
gefunden werden. Die Schulplanung für die nächsten Jahre müsse den in
Geilenkirchen herrschenden Tatsachen angepasst werden. Das Ausschussmitglied
appellierte, die Problematik nicht zum Wahlkampfthema zu machen, sondern der
Ausschuss möge zugunsten der betroffenen Kinder und ihrer Eltern entscheiden.
Herr Benden beantragte für die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der Ausschuss
möge beschließen, die Stadtverwaltung zu beauftragen, mit einer Nachbarkommune
eine Kooperation dahingehend zu schließen, dass Geilenkirchener Schüler in der
dortigen Hauptschule beschult werden könnten.
Herr Kassel nahm für die FDP-Fraktion zum Antrag der Fraktion Bündnis
90/Die Grünen ausführlich Stellung. Die Stellungnahme ist in der beigefügten
Anlage dargestellt.
Herr Kravanja sprach sich dagegen aus, ein bestehendes Problem gegen ein
neues zu tauschen. Wenn Schüler mit eingeschränkter Realschulempfehlung nicht
mehr an der Realschule beschult würden, schwäche man die Realschule, so dass
deren Bestand gefährdet würde. Es stelle sich dann die Frage, wo man die Realschüler
künftig beschule. Er selbst halte das dreigliedrige Schulsystem für das
richtige. Jedoch seien die Entscheidungen gegen das System nicht in
Geilenkirchen getroffen worden, sondern bereits vor Jahren in Düsseldorf. Die
Realschule habe über Jahrzehnte gute Arbeit geleistet. Sie sei es daher wert
erhalten zu bleiben. So wünschenswert die Schließung eines freiwilligen
Kooperationsvertrags mit einer benachbarten Kommune sei, müsse doch bedacht
werden, dass die Stadt sich im Haushaltssicherungskonzept befinde.
Frau Thelen gab zu bedenken, dass Schüler, die die Realschule verlassen
müssten, auch in einer Hauptschule beschult werden müssten. Die Diskussion
zeige wieder einmal, dass Hauptschüler, die ohnedies schon immer das schwächste
Glied im dreigliedrigen Schulsystem waren, heute keine Lobby hätten.
Herr Brunen antwortete, die von Frau Thelen aufgezeigte Problematik
treffe immer wieder Kinder, die die Schullaufbahn nicht schafften und deswegen
aufgefangen werden müssten. Er erinnerte an die Gesetzeslage, wonach die
Nachbarkommunen, die eine Hauptschule unterhielten, verpflichtet seien,
Geilenkirchener Hauptschüler in dieser Schule aufzunehmen. Es stelle sich daher
die Frage, warum die Stadt angesichts der eindeutigen Gesetzeslage eine
freiwillige und kostenintensive Kooperation eingehen solle.
Herr Kappes schloss sich seitens der CDU-Fraktion den Ausführungen Herrn
Kravanjas an. Die CDU-Fraktion mache es sich auch nicht leicht, lehne aber den
Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ab, weil die dort aufgezeigte
Problematik bereits gesetzlich geregelt sei.
Herr Benden appellierte nochmals an die Ausschussmitglieder, die
Angelegenheit nicht als Wahlkampfthema zu sehen. Der derzeitige Zustand sei für
die Hauptschüler und ihre Eltern untragbar. Der Hinweis die Lösung der
Problematik sei gesetzlich geregelt, beseitige nicht die Not der Eltern.
Bereits jetzt sei es schwierig für Schüler, die die Realschule verlassen
müssten, an einer geeigneten Hauptschule unterzukommen. Die Art wie die
Probleme der Eltern ignoriert würden, sei beschämend für den Ausschuss.
Frau Tings erinnerte daran, dass Förderschüler aus Geilenkirchen nach
Gangelt fahren müssten, um dort eine Förderschule zu besuchen. Herr Benden habe
sich seinerzeit für den Standort Gangelt und gegen den Standort Geilenkirchen
ausgesprochen.
Dr. Möhring rief unter Hinweis auf die Geschäftsordnung zur Abstimmung
auf.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
2 |
Nein: |
19 |
Enthaltung: |
1 |