Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.

Abstimmung: Ja: 19, Nein: 18, Enthaltungen: 1, Befangen: 0

Beschluss:

 

Der Rat beschloss die vorgestellte Planung. Die Realisierung der Maßnahme ist vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im Jahr 2010 vorgesehen.


Stadtverordneter Hoffmann beantragte geheime Abstimmung zum Tagesordnungspunkt.

 

Stadtverordneter Beemelmanns erklärte an den Stadtverordneten Wolff gewandt, dass sie schon seit Jahrzehnten zusammengearbeitet hätten und er ihn normalerweise sehr schätze. In der Angelegenheit Turnhalle Gillrath würde der Stadtverordnete aber die Unwahrheit sagen, wenn er sage, dass in der Turnhalle nur 8 Sportstunden abgehalten würden. Tatsächlich würden 46 Stunden anfallen, die er auch zuordnen könne.

Die Gillrather Grundschule sei die einzige ohne eigene Turnhalle, obwohl in sechs Klassen jeweils 3 gesetzlich vorgeschriebene Sportstunden pro Woche absolviert würden. Vier Stunden würden hiervon für Schwimmunterricht anfallen. Neben der Schule gebe es zahlreiche Vereine. So z.B. die DJK mit 405 Mitgliedern und 13 Jugendmannschaften. Wöchentlich würden eine Frauen- und eine Männergymnastikgruppe jeweils drei Stunden trainieren. Eine Tischtennismannschaft übe jeweils vier Stunden wöchentlich in Birgden. Leichtathleten würden für sechs Stunden die Woche auf Anlagen nach Teveren und Würm ausweichen. Zusätzlich würden noch drei Stunden wöchentlich für die Tanzsportgruppen anfallen. Insgesamt würde die Halle für 46 Sportstunden benötigt. Die Grundschule sei derzeit noch zweizügig und ab dem kommenden Schuljahr werde aufgrund nur einer fehlenden Anmeldung einzügig unterrichtet.

Er sei 1969 erstmalig in den Rat eingezogen, sei bis 2004 hauptamtlicher Bürgermeister gewesen und nun seit 2009 wieder im Rat und seit 35 Jahren werde der Bau einer Turnhalle für die Grundschule in Gillrath diskutiert. Dem Bau des Sportlerheims in Teveren habe er im vergangenen Jahr unter der Prämisse des Baus der Turnhalle in Gillrath zugestimmt. Außerdem müsse man bedenken, dass die Orte Gillrath, Teveren und Grotenrath mit ca. 4.700 Einwohnerinnen und Einwohnern gemessen an der Bevölkerungszahl der drittgrößte Bezirk im Stadtgebiet sei. Während der Kommunalwahl im vergangenen Jahr habe die CDU in Gillrath den Bau der Turnhalle in ihrem Wahlprogramm an zweiter Stelle aufgeführt. Der Ortsverbandsvorsitzende der CDU Gillraths, Dr. Leon, habe für die nächste Kommunalwahl das Ziel von zwei Direktmandaten für die CDU in Gillrath ausgegeben. Sollte die CDU dem Bau der Turnhalle nicht zustimmen, werde sie in Gillrath jedoch ein noch schlechteres Ergebnis als am 30.08.2009 einfahren. Er bitte die CDU um Zustimmung zu dem Bauvorhaben.

 

Stadtverordneter Wolff entgegnete, dass er den Vorwurf die Unwahrheit gesagt zu haben, wohl an die Verwaltung weitergeben müsse. Immerhin sei die Zahl von 8 Schulsportstunden in der letzten Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses genannt worden. Der Schulentwicklungsplan sehe für die Grundschule in Gillrath ab dem kommenden Schuljahr Einzügigkeit vor. Dass die Turnhalle in den Abendstunden von Vereinen genutzt werden könnte, sei ersichtlich. Doch man baue keine Vereinssporthallen. Wenn das der Fall wäre, dann müsse auch über eine Tartanbahn und Kunstrasenplätze diskutiert werden. Im Falle Gillrath stehe eine Schulsporthalle zur Debatte, deren Wirtschaftlichkeit sich auch bei 13 Schulsportstunden nicht zum Positiven wende. Daher sei der Bau nicht gerechtfertigt.

 

Stadtverordneter Benden stellte fest, dass zu den Belegungszahlen der Halle offensichtlich alles gesagt sei und die Halle gebraucht werde. Man könne nicht den Kopf in den Sand stecken und den Ort noch unpopulärer machen, sondern junge Familien einen attraktiven Wohnort gerade mit Blick auf das Neubaugebiet präsentieren. Daher müsse auch die Schule erhalten werden. Daneben diene die Sporthalle auch dem Vereinssport  und die Förderung der Vereine stehe ganz oben auf der Prioritätenliste. Die CDU habe den Bau der Turnhalle in Gillrath aus Mitteln des Konjunkturpaketes II im vergangenen Jahr abgelehnt und zugesagt, den Bau mit dem Haushalt 2010 zu verabschieden. Jetzt könne kein Schritt nach hinten gemacht werden. Die Turnhalle biete nicht nur Kindern und Vereinen Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung sondern auch Senioren, die aufgrund des demographischen Wandels ein immer größerer Personenkreis werden.

 

Stadtverordneter Volles bemerkte, dass zahlreichen Vereinen im Stadtgebiet nicht genügend Hallenzeiten zur Verfügung stünden.

 

Stadtverordneter Beemelmanns ergänzte, dass die Grundschule in Gillrath im Übrigen eine Offene Ganztagsschule sei. Die Schülerinnen und Schüler könnten die Halle z.B. auch nachmittags in Anspruch nehmen.

 

Stadtverordneter Wolff wiederholte, dass angesichts der prekären Haushaltssituation auch angedacht werden könnte von Vereinen für ihre Hallennutzung Gebühren zu verlangen. Natürlich würden gerade im Winter Hallen vermehrt durch Vereine genutzt. Im Sommer sehe diese Belegung jedoch wieder anders aus. Es gebe nicht nur im Vereinssport Defizite sondern auch in vielen anderen Bereichen. In der Haushaltssicherung sei die Schließung von Sporthallen sicherlich eine Möglichkeit der Konsolidierung.

 

Stadtverordneter Kravanja erläuterte, dass er die Mär vom Haushaltssicherungskonzept widersprechen müsse. Er arbeite als Beamter bei der Stadt Jülich, die sich schon seit mehreren Jahren im Haushaltssicherungskonzept sei. Und in all den Jahren sei noch keine Sporthalle geschlossen worden. Dieses überzogene Bild der Haushaltssicherung solle nicht konstruiert werden.

 

Stadtverordneter Jansen warf ein, dass in der Vorlage der Bau der Halle nicht mit der ausschließlichen Nutzung durch Schulsport begründet werde. Aus den Mitteln des Konjunkturpaketes II habe die CDU die Halle ebenfalls nicht bauen wollen und jetzt schiebe sie haushaltstechnische Gründe vor.

 

Bürgermeister Fiedler rief zur geheimen Abstimmung auf und ernannte Frau Slupik und Frau Kals-Deußen zu Wahlhelferinnen.

    


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

19

Nein:

18

Enthaltung:

1