Beschluss: Einstimmig beschlossen.

Abstimmung: Ja: 19, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

 

Der Umwelt- und Bauausschuss beschließt die vorgestellte Planung zur Sanierung des Parkhauses Markt (Variante mit der PMMA Beschichtung).

 


Nach Begrüßung durch den Ausschussvorsitzenden Paulus stellte Herr Wilhelm Wirtz, Architekt aus Geilenkirchen anhand der als Anlage beigefügten Präsentation verschiedene Möglichkeiten zur Sanierung des Parkhauses vor.

 

Der sachkundige Bürger Sontopski erkundigte sich über die zu erwartende Nutzungszeitver­längerung durch die verschiedenen Sanierungsmaßnahmen. Er wollte wissen, ob durch die verschiedenen Vorschläge auch verschiedene Standzeiten erreicht werden könnten.

 

Hierzu führte Herr Wirtz aus, dass bei allen Verfahren besonderer Augenmerk auf die Randflächen zu richten sei, da diese problematisch seien. Es müsse unbedingt das Eindringen von Wasser unter den Belag verhindert werden um die Standsicherheit zu erhalten. Komme es zu  Schäden unter der neuen Decke, könnte eine Sanierung dann kaum noch erfolgen.

Schäden durch Fahrzeuge an der PMMA Beschichtung könnten jederzeit kurzfristig repariert werden.

Eine Grundsanierung könnte genauso wie das Aufbringen einer neuen Guss­asphaltdecke oder einer PMMA Beschichtung zu einer ähnlichen Nutzungszeitzeitverlängerung führen. Genau beziffert werden könne die Nutzungszeitverlängerung nicht.

 

Stadtverordnete Slupik gab an, dass die erste Variante zu teuer sei und daher die 3. Variante mit der PMMA Beschichtung der Vorzug eingeräumt werde. Zudem könne man noch die Überlegung einbringen, das Parkhaus mit einem Dach und einer Photovoltaikanlage zu versehen. Auch bat sie um nähere Erläuterung zum Baubeginn und möglichen Ablaufplan.

 

Ein Dach sei laut Herrn Wirtz keine Lösung des Problems, da neben dem Niederschlagswasser auch das von Fahrzeugen eingeschleppte Wasser von der Betonkonstruktion ferngehalten werden müsste. Gerade in die unteren Decks werde in der Winterzeit sehr viel Wasser von Fahrzeugen eingetragen und damit auch Chloride.

Als Sonnenschutz und zur Energiegewinnung könne man ein Dach natürlich verwenden. Sollte man sich für die PMMA Beschichtung entscheiden, könne eine Sanierung in mehreren Teilen erfolgen.

Die Sanierung von Park- und Fahrflächen könnte nacheinander erfolgen. Er würde jedoch eine Sperrung zur Sanierung zu je einem Drittel vorschlagen. Die PMMA Beschichtung sei leicht zu verarbeiten und könne nach 2 Tagen Aushärtung wieder befahren werden. So könne das Parkhaus immer in Teilen benutzt werden. Er gab jedoch zu bedenken, dass eine geschossweise Sanierung kostengünstiger und schneller zu bewerkstelligen sei.

Nach Vorlage des Beschlusses könne relativ zeitnah mit der Sanierung begonnen werden.

 

Herr Eickhoff ergänzte, dass nach Beschlussfassung umgehend ein Leistungsverzeichnis erstellt und  mit der Ausführungsplanung begonnen werden könne. Nach der Sommerpause könnten dann die Aufträge erteilt und die Maßnahme entsprechend der Vorlage auf die Jahre 2015 und 2016 verteilt werden. Der Abschluss der Arbeiten sei zum Ende des Sommers 2016 geplant.

 

Technischer Beigeordneter Mönter führte aus, dass man sich sehr intensiv mit dem Problem beschäftigt habe, um sicher zu sein, eine sinnhafte und nachhaltige Maßnahme vorstellen zu können. In früheren Jahren habe die Stadt selbst im Parkhaus noch chloridhaltiges Streusalz verwendet, welches erst in den letzten Jahren durch chloridfreies Streugut ersetzt worden sei.

 

Stadtverordneter Dr. Evertz stellte fest, dass eine umfangreiche Begutachtung erfolgt sei. Er stellte die Frage, ob die Reststandzeit für den Fall angeben könne, wenn keine Sanierungs­maßnahme durchgeführt würde. Weiterhin erkundigte er sich danach, weshalb nicht einfach eine zusätzliche Gussasphaltdecke aufgebracht werden könne und warum die PMMA Beschichtung nur unwesentlich günstiger sei, als die zeitintensive Erneuerung des Gussasphaltdecke.

 

Hierzu entgegnete Herr Wirtz, dass in jedem Fall eine Sanierung des Parkhauses durchgeführt werden müsse. Es lägen verschiedene Gutachten zum Tragwerk vor. Das Tragwerk sei angegriffen und müsse auf jeden Fall geschützt werden.

Ohne jegliche Maßnahme könne keine seriöse Aussage zur verbleibenden Nutzungsdauer gemacht werden. Zudem sei eine ständige Überwachung des Tragwerkes notwendig. Sollten die angebrachten Gipsplomben brechen, würde u. U. eine sofortige Sperrung des Parkhauses erforderlich.

Eine zusätzliche Asphaltdecke komme nicht in Frage. Beim Bau des Parkhauses sei von einer bestimmten Gewichtsbelastung des Parkhauses ausgegangen worden. Nunmehr seien in den letzten Jahren die Fahrzeuge immer schwerer geworden. Eine zusätzliche Last durch eine weitere, schwere Gussasphaltdecke überschreite die seinerzeit für die Statik zugrunde gelegten Lasten. Daher komme diese Alternative nicht in Betracht, zudem das Tragwerk ja bereits angegriffen sei.

Der Einsatz von PMMA sei alleine durch die Materialkosten schon recht teuer. Bei PMMA handele es sich um ein 2-Kommponentenmaterial, das aufgrund der schnellen Trocknung sehr zügig verarbeitet werden müsse. Die Zahl der Firmen mit entsprechend geschulten und erfahrenen Mitarbeitern sei begrenzt.

 

Ausschussvorsitzender Paulus informierte darüber, dass das Parkhaus seinerzeit über Grunddienstbarkeiten mit den angrenzenden Grundstückseigentümern abgesichert worden sei und damit Nutzungsrechte (Fahrrechte) begründet wurden. Sollte das Parkhaus unbenutzbar werden, sei mit Nachbarschaftsproblemen zu rechnen.

 

Stadtverordneter Volles fragte nach, ob das Parkhaus in einem Monat zu sanieren sei, wenn die Variante 3 (PMMA Beschichtung) gewählt würde und das Parkhaus zu diesem Zweck komplett gesperrt würde.

 

Hierzu erklärte Herr Wirtz nochmals, dass er die Sanierung in 3 Abschnitten empfehlen würde. Es sei neben der Beschichtung auch am Tragwerk zu arbeiten, sodass die Zeitangabe von einem Monat lediglich die Aufbringung der Beschichtung betreffe.

 

Der sachkundige Bürger Eggert griff den Vorschlag der Stadtverordneten Slupik nochmals auf und bat um Prüfung, ob ein Dach mit Photovoltaikanlage auf dem Parkhaus angebracht werden könne.

 

Ausschussvorsitzender Paulus bat die Verwaltung, Zahlen für eine entsprechende Bedachung zur Verfügung zu stellen.


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

19

Nein:

0

Enthaltung:

0