Beschluss: Einstimmig beschlossen.

Abstimmung: Ja: 19, Enthaltungen: 1

Dem Haupt- und Finanzausschuss wird empfohlen, für 2016 eine Bezuschussung in Höhe von 5.000,00 € für das Ausschwitz-Projekt der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule zu beschließen.


Herr Wolynski und Herr Bani-Shoraka von der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule stellten eingehend das Ausschwitz-Projekt der Schule anhand einer Foto-Präsentation vor (zu Einzelheiten siehe hierzu auch die Sitzungseinladung). Abschließend trugen sie vor, die Teilnahme an der fünftägigen Studienfahrt koste jedem teilnehmenden Schüler 250,00 €. Um auch den Kindern weniger vermögender Eltern die Teilnahme weiterhin zu ermöglichen, wolle die Projektleitung versuchen den Eigenanteil je Schüler/in auf 180,00 € zu senken. Dies sei nur möglich durch eine Förderung. Eine solche habe bislang die Stiftung „Erinnern Ermöglichen“, die sich leider in der Auflösung befinde, erbracht. Da diese nun auch entfalle, bitte man seitens der Stadt um eine jährliche Förderung in Höhe von 5.000,00 €.

 

Ausschussmitglied Benden befand, man könne in Geilenkirchen stolz auf ein solches Projekt sein. Es solle möglichst vielen Schüler/innen ermöglicht werden, die Studienfahrt mitzumachen. Dies zu unterstützen rechne sich auch für die Stadt. Wenn man nur an drei öffentlichen Gebäuden Schmierereien entfernen müsse, koste das mehr als 5.000,00 €. Er würde sich daher freuen, wenn der Ausschuss ein entsprechendes Votum an den Haupt- und Finanzausschuss richten würde.

 

Ausschussmitglied Engelmann stimmte den Ausführungen ihres Vorredners zu. Bereits die Fotos der recht langen, aber fesselnden Präsentation hätten eine erschreckende Wirkung. Lehrer und Schüler steckten erstaunlich viel Engagement in das Projekt, auch in der Freizeit. Es verdiene die notwendige Unterstützung, damit es fortgeführt werden könne.

 

Ausschussmitglied Kals-Deußen stimmte Herrn Benden ebenfalls zu. Sie habe mit einigen anderen Fraktionsvorsitzenden bereits zuvor an einer noch viel ausführlicheren Präsentation teilgenommen und sie mit einer großen Betroffenheit verlassen. Es gebe sicher genug sog. „Studienfahrten“ für Schüler, die nicht eine so lange Anfahrt erforderten und mit mehr Spaß für die Teilnehmer verbunden wären. Von dieser Fahrt aber kämen die Schüler sicher ganz anders zurück, als sie weg gefahren wären. Es läge in der Verantwortung von Rat und Verwaltung, den Schülern die Teilnahme an dieser Fahrt zu ermöglichen. Es solle daher unbedingt geprüft werden, was seitens der Stadt getan werden könne, um den Bestand des Projekts dauerhaft zu sichern.

 

Ausschussmitglied Kleinen befand ebenfalls, dass man seitens der Stadt alles geben müsse, damit die Studienfahrten nach Ausschwitz weiterhin stattfinden könnten. Er sah darin eine gute Gelegenheit, der jungen Generation einen Ruck in eine bestimmte Richtung zu geben. Während der Nachbereitung bzw. während der Ausstellung in der Kreissparkasse könnten Besucher von den teilnehmenden Schüler/Innen erfahren, wie die Fahrt auf sie gewirkt habe. Auf seine entsprechende Frage wurde ihm seitens der vortragenden Lehrer bestätigt, dass sich die Fördersumme über 5.000,00 € aus dem Wegfall der bisherigen Förderung ergebe.

 

Ausschussmitglied Kappes gab zu bedenken, dass bislang vier Klassen, somit ca. 120 Schüler an der Studienfahrt teilnähmen. Öffne man die Fahrt auch für Klassen der Realschule und des Gymnasiums, erhöhe sich deren Zahl und damit auch der Förderbedarf.

 

Ausschussmitglied Benden sprach sich dafür aus, durch Formulierung eines Beschlussvorschlags an den Haupt- und Finanzausschuss ein eindeutiges Zeichen zugunsten des Projekts zu setzen. Hierbei müsse man keine Summe festsetzen.

 

Ausschussmitglied Weiler teilte mit, sich in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses als befangen zu erklären. Er begleite das Projekt in seiner Funktion als Mitglied des Fördervereins der Anita-Lichtenstein-Gesamtschule von Anfang an. Auch seine Tochter habe daran teilgenommen und es sei tatsächlich so, dass von der Studienfahrt ein anderes Kind zurückkehre als weggefahren sei. Er plädiere daher für eine Förderung des Projekts.

 

Ausschussmitglied Kleinen verwies darauf, dass im nächsten Jahr eine Bezuschussung von 5.000,00 € nicht ausreiche, da dann mehr Schüler teilnehmen sollten.

 

Ausschussmitglied Kappes sprach sich dafür aus, im nächsten Jahr über die Bezuschussung möglichst früh zu entscheiden, damit die Studienfahrt stattfinden könne.

 

Herr Pauli meinte, dann sei eine Pro-Kopf-Bezuschussung erforderlich. Jeder Euro aber, den man so in Jugendliche investiere, zahle sich im Erwachsenenalter aus.

 

Ausschussmitglied Benden schlug vor, in diesem Jahr eine Bezuschussung von 5.000,00 € für das gesamte Projekt zu beschließen und im kommenden Jahr eine Pro-Kopf-Bezuschussung.