Beschluss: Einstimmig beschlossen.

Abstimmung: Ja: 18, Nein: 0, Enthaltungen: 0

Beschlussvorschlag:

Die vorgestellte Entwurfsplanung zur Sanierung der Mehrzweckhalle in Geilenkirchen-Lindern wird beschlossen.

 

geänderter Beschlussvorschlag:

Die vorgestellte Entwurfsplanung zur Sanierung der Mehrzweckhalle in Geilenkirchen-Lindern wird dem Rat der Stadt empfohlen.


Nachdem der Ausschussvorsitzende den Tagesordnungspunkt zur Beratung gestellt hatte, gab Herr Mönter unter Bezugnahme auf die E-Mail des Rechnungsprüfungsamtes (RPA) vom 02.09.2016 den Hinweis, dass die Verwaltung den Auftrag zur Entwurfsplanung bereits vergeben habe und die Erläuterungen des RPA für die heutigen Beratungen nicht relevant seien. Bei Bedarf könne die Verwaltung auf die Hinweise des RPA eingehen.

 

Ausschussvorsitzender Paulus erteilte Herrn Wirtz das Wort.

 

Herr Wirtz stellte die Entwurfsplanung anhand der beigefügten Präsentation vor und teilte mit, dass der Entwurf gemeinsam mit den Vereinen von Lindern erarbeitet worden sei.

Planungsauftrag sei gewesen, eine Entwurfsplanung zu erarbeiten, die den Bedürfnissen aller Vereine entspreche. Beispielhaft nannte die Sportvereine, den Karnevalsverein und den Seniorenbereich. Ausschlaggebend sei, dass die Mehrzweckhalle von einem großen Personenkreis genutzt werden könne.

Zur Planung führte er aus, dass die Umkleidekabinen derzeit nur über die Halle selbst erreicht werden könnten. Durch die Erweiterungsplanung könnten diese von außen erreicht werden und die Halle bleibe autark.

Die Umkleiden seien auf Wunsch der Vereine erweitert worden, da insbesondere bei Fußball- und Tischtennisveranstaltungen Gastmannschaften eingeladen seien. Für diese seien separate Umkleidekabinen vorgesehen, die an einer Dusche angeschlossen seien. Zusätzliche Sanitäre Einrichtungen müssten nicht geschaffen werden.

 

Für die Nutzung als Versammlungsstätte (Karneval) sei die Halle so konzipiert, dass mehr als 200 Personen die Halle nutzen könnten. Die Bestimmungen der Versammlungs­stätten­verordnung seien eingehalten.

Das gesamte Gebäude werde nach der Energieeinsparverordnung 2015 errichtet und von außen komplett gedämmt.

Auf dem vorhandenen Gussasphaltboden werde ein neuer flächenelastischer Boden aufgebracht.

 

Anhand einer Musterprobe zeigte Herr Wirtz, dass die fehlende Wärmedämmung untergebaut werden könne.

Die vorhandene Heizungsanlage werde durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpenheizung ersetzt, da diese dem “Erneuerbaren Energiegesetz“ entspreche.

Das Dach des Anbaus bestehe derzeit aus Asbestzementplatten. Um die entsprechenden Dämmmaßnahmen durchführen zu können, müssten diese zurückgebaut werden. Das neue Dach werde als Flachdach aus Trapetzblech hergestellt.

An den Kopfseiten der Halle müsste ein Prallschutz eingebaut werden. Zur Auswahl ständen ein textiler Prallschutz, der schwer entflammbar sei und ein Prallschutz aus Holz. Empfohlen werde jedoch der Prallschutz aus Holz, da dieser nicht so schmutzanfällig sei und besser instand gehalten werden könne. Zudem sei durch einen Holzprallschutz eine akustische Verbesserung zu erzielen. Der Holzprallschutz sei jedoch ca. 4.000,00 € teurer. Trotzdem empfehle er den Holzprallschutz, der wesentlich unempfindlicher sei als der textile Prallschutz. Als Beispiel nannte er evtl. verbleibende Ballabdrücke beim Fußballspielen und Schnitte durch scharfkantige Gegenstände.

 

Stadtverordnete Slupik danke Herrn Wirtz für die ausführliche Darstellung. Sie fand es richtig und gut, dass die Planung mit den ortsansässigen Vereinen abgestimmt worden sei. Die Entwurfsplanung sei funktional und intelligent. Die direkten Zugänge zu den Umkleiden führten zu einem ungestörten Hallenbetrieb.

Zu den zur Auswahl stehenden Prallwänden teilte sie mit, dass die billigeren Wände auf Dauer nichts bringen, wenn daran andauernd Reparaturen bzw. Nachbesserungen vorgenommen werden müssten. Dann solle man sich lieber für den etwas teureren Prallschutz aus Holz entscheiden.

Frau Slupik erkundigte sich danach, ob es bezüglich der Eigenleistungen bereits Gespräche mit den Vereinen gegeben habe.

 

Herr Wirtz teilte mit, dass über die konkreten Leistungen noch nicht gesprochen worden sei.

Hierzu ergänzte Herr Mönter, dass die Vereine grundsätzlich bereit seien, Eigenleistungen in dem Umfang zu erbringen der verabredet war.

 

Auf die entsprechende Frage von Frau Slupik entgegnete Herr Mönter, dass ca. 86.000,00 € durch Eigenleistungen eingespart werden könnten.

 

Zur Art der Eigenleistungen führte Herr Wirtz aus, dass diese dem klassischen Bereich der Eigenleistungen zuzuordnen seien.

 

Stadtverordneter Graf dankte für den Vortrag, vermisste jedoch eine Aussage dazu, ob der Behindertenbeauftragte in die Planung mit einbezogen worden sei. Weiterhin erkundigte er sich nach einer behindertengerechten Toilette.

 

Herr Wirtz stellte klar, dass barrierefrei gebaut werde und alle Zugänge stufenlos nutzbar seien. Es sei eine behindertengerechte Toilette vorgesehen und Personen könnten die Mehrzweckhalle barrierefrei nutzen.

 

Dr. Evertz hielt die Entwurfsplanung auf den ersten Blick für eine gelungene Planung, bat jedoch darum die Planunterlagen den Fraktionen zukommen zu lassen und dann in der nächsten Ratssitzung über die Planung zu entscheiden.

Weiterhin erkundigte sich Dr. Evertz nach dem Geräuschpegel der Wärmepumpe und äußerte die Befürchtung, dass die Anwohner dadurch belästigt werden könnten. Es gebe Lärmprobleme mit den vorhandenen Windkraftanlagen. Insgesamt könnte der zulässige Lärmpegel überschritten sein.

 

Herr Wirtz führte aus, dass eine Belästigung durch die räumliche Distanz zur Bebauung ausgeschlossen sei.

Herr Mönter ergänzte, dass sich die Windkraftanlagen auf der anderen Seite der Ortslage befänden und insoweit für die Mehrzweckhalle nicht relevant seien.

 

Auf die entsprechende Frage von Herrn Dr. Evertz entgegnete Herr Wirtz, dass beim Holzprallschutz das Holz die nach außen sichtbare Fläche sei. Hinter der Holzplatte befinde sich jedoch ein komplettes Federsystem, das die Belastungen abfange.

 

Stadtverordneter Conrads erkundigte sich, wie die Zuschauer in der Halle platziert würden.

 

Herr Wirtz führte aus, dass die Zuschauer in der Halle stehen müssten. Gegebenenfalls sei durch die Vereine eine entsprechende Bestuhlung vorzusehen. Ein separater Zuschauerbereich sei aufgrund der Größe der Halle nicht möglich. Daher werde sich keine Tribünenanlage einbauen lassen. Zum Schutz des Hallenbodens müsse jedoch im Zuschauerbereich ein Schutzboden ausgelegt werden.

 

Herr Eggert bezog sich auf den Tischtennissport, der sehr auf die Bänder und Sehnen gehe und erkundigte sich danach, ob der neue Hallenboden mit dem alten Boden vergleichen sei. Weiter wollte er wissen, ob für die Zuschauer Bänke angeschafft werden müssten.

 

Herr Wirtz stelle klar, dass der neue Boden vom schwingverhalten vergleichbar sei mit Boden der auf Lattenkreuze verlegt werde. Probleme gebe es beim Boden auf Lattenkreuzen mit der Energieeinsparverordnung, da die Lattenkreuze die Dämmmöglichkeit reduziere. Würde man sich für einen solchen Boden entscheiden, müssten zusätzlich ca. 13 cm Dämmung draufgelegt werden. Dies führe zu einer Kette zusätzlicher Baumaßnahmen, die die Kosten insgesamt erhöhten.

 

Herr Mönter teilte auf die Frage von Herrn Eggert mit, dass die Möblierung vorhanden sei.

 

Sachkundiger Bürger Schäfer erkundigte sich nach den Kosten für einen Schutzboden aus Linoleum, der benötigt werde um den Hallenboden bei gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen zu schützen und hatte die Sorge, dass dadurch Mehrkosten verursacht würden.

 

Hierauf entgegnete Herr Mönter, dass ein Linoleumboden als Ausstattungsgegenstand zu betrachten sei, der später zusätzlich beschafft werden müsse. Die Anschaffung eines solchen Schutzbodens sei nicht den derzeitigen Bauinvestitionen zuzuordnen.

 

Auf Nachfrage von Herrn Hoffmann zu den Anmerkungen des RPA führte Herr Mönter aus, das der Mietausfall für das Schulgebäude in Beeck in Höhe von 150.000,00 € nicht zu verhindern und auch nicht zu kompensieren sei. Für die Vereine solle eine Nachnutzung gefunden werden.

 

Ausschussvorsitzender Paulus stellte fest, dass die Halle in Beeck ja nach wie vor noch genutzt werde. Bei der Mehrzweckhalle in Lindern handele es sich um eine bestehende Halle und nicht um einen Neubau. Würde man hier über einen kompletten Neubau reden, müsse die Situation in Beeck näher betrachtet werden.

Hierzu ergänzte Herr Mönter, dass die Schulnutzung in der Vormittagszeit erfolgt sei. Vormittags sei jedoch eine Vereinsnutzung nicht erfolgt. Insoweit würden durch die Aufgabe des Schulstandortes keine zusätzlichen Kapazitäten frei.

 

Auf die entsprechende Frage von Herrn Dr. Evertz entgegnete Herr Wirtz, dass für einen Schutzboden (Linoleumboden) mit Kosten in Höhe von ca. 6.000,00 € gerechnet werden müsse.

 

Frau Kals-Deußen war der Meinung, dass diese Kosten von den Vereinen abgedeckt werden müssten.

 

Stadtverordneter Tartler stellte klar, dass die Vereine auch heute bereits den Hallenboden bei gesellschaftlichen Veranstaltungen durch einen Schutzboden vor Beschädigungen schützten. Daher sei der bestehende Hallenboden ja auch noch relativ gut.

Die Vereine hätten sich über den Aufbau der Halle Gedanken gemacht. Die Vereine seien letztendlich für den künftigen Zustand verantwortlich. Daher solle der Bau nicht noch weiter hinausgezögert werden.

 

Stadtverordnete Kals-Deußen beanstandete, dass die Fraktionen die Planunterlagen vor der Sitzung nicht erhalten hätten. Daher sehe sie sich heute außerstande, ohne die Fraktions­meinung einen Beschluss zur Entwurfsplanung zu fassen.

 

Herr Conrads pflichtete den Aussagen von Herrn Tartler bei, stelle jedoch klar, dass es gängige Praxis sei, die Entscheidungen zu vertagen, wenn Pläne den Fraktionen nicht rechtzeitig vor der jeweiligen Sitzung vorlägen. Er empfehle daher, die Entscheidung über die Entwurfsplanung in der nächsten Ratssitzung zu treffen und den Beschlussvorschlag zu dem Tagesordnungspunkt in eine Beschlussempfehlung an den Rat umzuwandeln.

 

Dieser Empfehlung wurde zugestimmt.

 

Herr Kleinen bat darum, die Präsentation mit der Entwurfsplanung schnellstmöglich an die Fraktionen zu verteilen.


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

18

Nein:

0

Enthaltung:

0