Ausschussvorsitzender Mesaros stellte hinsichtlich des weiteren Verfahrens noch einmal heraus, dass der Jugendhilfeausschuss bereits den Bedarf für eine neue Einrichtung festgestellt habe. Nun läge es in der Folge in der Kompetenz des Ausschusses über den Standort und den Träger zu entscheiden, die Entscheidung über einen Vertrag mit dem Träger treffe dann der Rat.

 

I. Beigeordneter Brunen berichtete im Anschluss dann über die Tätigkeit der Verwaltung seit der letzten Sitzung. Zunächst sei Kontakt zu den Trägern von Kindertageseinrichtungen im Stadtgebiet aufgenommen worden, um die Bereitschaft für die Übernahme der Trägerschaft für eine neue Einrichtung zu klären. Hier hätten die AWO und der Kirchengemeindeverband St. Bonifatius als Träger der katholischen Einrichtungen ihre Bereitschaft erklärt. Er wies noch einmal darauf hin, dass aus Gründen der angestrebten Trägervielfalt sowie auf Grund der finanziellen Vorteile keine städtische Trägerschaft verfolgt werde.

 

Parallel dazu habe die Verwaltung in Frage kommende Grundstücke für den Standort der neuen Einrichtung ermittelt und sich mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen befasst. I. Beigeordneter Brunen fasste dies für den Ausschuss noch einmal zusammen und präsentierte jeweils einen Lageplan des entsprechenden Grundstücks (der Niederschrift beigefügt).

 

1) städtisches Grundstück Janusz-Korczak-Schule: Der Mietvertrag mit dem Kreis laufe noch bis Ende 2019, eine vorzeitige Beendigung könne aber mit dem Kreis verhandelt werden. Der Rat habe zum Verkauf des Grundstücks ein Interessenbekundungsverfahren gestartet, in dessen Rahmen im November Angebote abgegeben werden können. Auch inhaltlich sollen die Investoren ihre Vorhaben erläutern. Wegen des laufenden Verfahrens sei also derzeit noch nicht abzusehen, ob es dort den Vorschlag für eine KiTa gebe.

 

2) Grundstück Ecke An Frankenruh/Vogteistraße: Dieses Grundstück sei bis vor kurzem bebaut gewesen und wegen seiner Größe von ca. 2.000 m² grundsätzlich geeignet. Der Eigentümer sei bereit das Grundstück zur Verfügung zu stellen bzw. ggf. auch als Investor aufzutreten. Auf Grund der Hanglage sei das Grundstück aber insbesondere im Hinblick auf die Lichtverhältnisse in den Räumen nicht optimal.

 

3) Grundstück Zum Kniepbusch: Die Kirche habe ja Ihre Bereitschaft zur Trägerschaft erklärt und zusammen mit der Franziskusheim gGmbH dieses Grundstück angeboten. Die Zu- und Abfahrtsmöglichkeiten seien hier jedoch nicht optimal und auch im Hinblick auf die Parkmöglichkeiten wäre die Lage schwierig.

 

4) Grundstück Alte Molkerei: Das gesamte Grundstück biete an sich genügend Fläche um auch eine Parzelle für eine KiTa bereitzustellen, der Eigentümer wolle dort aber vorrangig Wohnbebauung realisieren und dies würde die dafür zur Verfügung stehende Fläche erheblich reduzieren.

 

5) Grundstück zwischen Berliner Ring und Lütticher Straße: Hier gebe es mehrere zusammenhängende Grundstücke eines Eigentümers, dieser wäre auch bereit ein Teilstück von ca. 2000 m² zur Verfügung zu stellen und den Rest für andere Vorhaben zu nutzen. Auch ein Investor sei hier bereits interessiert.

 

Die in Frage kommenden Grundstücke seien über den Innenstadtbereich verteilt, bei der Entscheidung für einen Standort sei zu berücksichtigen, wo der Bedarf am Größten sei.   Hierzu habe die Verwaltung noch einmal die Anmeldezahlen für das kommende Jahr differenziert nach Wohnort und Kita ausgewertet und auch die Wanderbewegungen im Stadtgebiet aktuell erfasst, also welche Kinder aus welchen Stadtteilen welche Einrichtung besuchen (ebenfalls der Niederschrift beigefügt).

 

Erfahrungsgemäß reduziere sich die Zahl von 371 Kinder noch um Doppelanmeldungen; bei ca. 250 frei werdenden Plätzen im Jahr sei mit ca. 100 verbleibenden Kindern zu rechnen. Auch wenn hier noch vorsorgliche Anmeldungen für die jeweilige Wunsch-Kita abzuziehen seien, bleibe unverändert der Bedarf für die zusätzliche Einrichtung. Da die überwiegende Zahl der Anmeldungen aus dem Stadtkern und Bauchem komme, sollte dieser Bereich auch wohnortnah versorgt werden.

 

Neubaugebiete seien bekannt und müssten ebenfalls berücksichtigt werden, jedoch erzeugten diese in der Regel nur einen vorübergehenden Bedarf da dort wenig Fluktuation stattfände. Anders sehe dies im Stadtkern und in Bauchem aus, wo es regelmäßig Fluktuation gerade im Bereich der Mietwohnungen gebe und damit auch eine beständige Nachfrage dort zu erwarten sei.

 

Im nächsten Schritt werde die Verwaltung nun Eigentümer, Investoren und Träger an einen Tisch bringen und konkrete Verhandlungen starten. Geplant sei, dass möglichst noch in diesem Jahr eine weitere Sitzung des Ausschusses stattfinde, damit der Rat am 14.12. noch eine Entscheidung treffen und mit der Realisierung gestartet werden könne.

 

Ausschussvorsitzender Mesaros bedankte sich für die Ausführungen und erkundigte sich, ob Nachfragen bestünden. Ausschussmitglied Küppenbender wollte wissen, ob es tatsächlich so sei, dass es aus dem Bereich Hünshoven keine Anmeldungen gebe. Herr Lehnen bestätigte dies, bei der letzten Auswertung seien noch sieben Anmeldungen gezählt worden, mittlerweile seien diese Kinder aber versorgt oder umgezogen.