Nachtrag: 15.11.2016

Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Der Ausschuss nimmt das Entwicklungs- und Sanierungskonzept für Freisportanlagen in der Stadt Geilenkirchen zur Kenntnis und beauftragt die Verwaltung, dieses zusammen mit dem Stadtsportverband sowie den Nutzern weiter zu entwickeln und wieder vorzustellen.


Herr Banzet stellte Herrn Hiller vom Institut GEO3 vor, welches im Auftrag der Stadt Geilenkirchen ein Entwicklungs- und Sanierungskonzept der im Stadtgebiet befindlichen Freisportanlagen erstellt hat. Herr Banzet bat Herrn Hiller, dem Ausschuss das erstellte Konzept vorzustellen und zu erläutern.

Nachdem Herr Hiller sich und das Institut GEO3 kurz vorgestellt hatte, stellte er unter Zuhilfenahme einer Powerpoint-Präsentation das erarbeitete Entwicklungs- und Sanierungskonzept ausführlich vor.

Im Anschluss bat der Vorsitzende Frau Hölscher als Vorsitzende des Stadtsportverbandes darum, zu dem vorgestellten Konzept aus Sicht der Verbandes Stellung zu nehmen.

Frau Hölscher stellte zunächst fest, dass der Zustand der Sportstätten insgesamt in den letzten 15 Jahren kontinuierlich schlechter geworden sei. Dies sei mitunter darauf zurück zu führen, dass lediglich Pflegemaßnahmen durchgeführt worden seien. Notwendige Erneuerungsmaßnahmen hingegen seien nicht erfolgt.

Ein Ziel des Stadtsportverbandes sei es, den Fußballvereinen zusammen mit der Verwaltung ausreichende Möglichkeiten für ihren Spielbetrieb zu ermöglichen und hierbei insbesondere die Jugendabteilungen zu berücksichtigen. Der Stadtsportverband selber habe eine andere Prioritätenliste aufgestellt, die nicht mit der Liste des Institutes GEO3 auf Seite 14 des Gutachtens übereinstimme.

Frau Hölscher wies weiter darauf hin, dass auch für die Leichtathletik etwas getan werden müsse und dass dies in dem erstellten Konzept überhaupt keine Berücksichtigung gefunden habe. Der Verein Phönix beispielsweise sei gar nicht benannt und aufgeführt worden.

Der Stadtsportverband habe ein Team aufgestellt, das die anstehenden Projekte in einem Zeitraum von 5 bis 10 Jahren nach vorne bringen könne. Hierbei gehe es nicht darum, neue Plätze und Sportstätten zu schaffen, sondern lediglich nötige und sinnvolle Sanierungen umzusetzen. Zu warten mache hier keinen Sinn, da die Kosten und Preise stetig ansteigen würden. Auch bestehe derzeit eine gute Phase der Zusammenarbeit, die sich positiv auf die Umsetzung der Projekte auswirken könne.

Herr Gerads bemerkte, dass die Sportanlage in Gillrath der höchsten Nutzung unterlegen sei, jedoch nach dem vorgestellten Konzept lediglich auf Platz 5 der Prioritätenliste und unter dem Punkt langfristige Maßnahmen aufgeführt sei. Dies könne so nicht sein. Herr Gerads bat ausdrücklich darum, diese Feststellung in das Protokoll aufzunehmen.

Herr Hiller erklärte hierzu, dass hier noch eine Änderung im Konzept erfolgt sei und dass Gillrath nunmehr unter den mittelfristigen Maßnahmen berücksichtigt werde.

Herr Kappes fragte nach, ob der Stadtsportverband sowie die Vereine in die Entwicklung des vorgelegten Konzeptes denn überhaupt im Vorfeld einbezogen wurden und hiermit einverstanden seien und ob das Konzept vor diesem Hintergrund beschlossen werden solle.

Frau Hölscher erklärte hierzu, dass grundsätzlich etwas passieren müsse in Sachen Sanierung der Sportanlagen. Es müsse etwas getan werden. Was dies sei, müsse im Einzelnen geklärt werden.

Der Vorsitzende erklärte, der Stadtsportverband habe die vorgelegte Maßnahmenliste am 08.09. diesen Jahres besprochen. Die Liste sei mit E-Mail-Verteiler zugestellt worden.

Herr Houben stellte unter Bezugnahme auf die öffentliche Presseberichterstattung fest, dass beim Versand der Maßnahmenliste ein Versehen passiert sei und bat an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich darum, dieses Versehen zu entschuldigen.

Herr Kohnen bat mit Hinweis auf das Versehen darum, in das Protokoll aufzunehmen, dass die Sportanlage in Kraudorf nicht geschlossen werden solle.

Der Vorsitzende forderte, die Verwaltung solle zusammen mit dem Stadtsportverband sowie den Vereinen ein Konzept erarbeiten und dieses dann dem Ausschuss  vorlegen. Ein Konzept ohne Beteiligung der betroffenen Vereine und ohne Berücksichtigung deren Bedarfe und Ansprüche könne nicht abschließend diskutiert und beschlossen werden.

Herr Houben  erläuterte, dass man zunächst Gespräche mit dem Stadtsportverband geführt habe. Darüber hinaus gehende Gespräche mit den Vereinen sowie der Politik seien jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht geführt worden, um die politische Diskussion nicht zu einem frühen Zeitpunkt zu entfachen und anzuheizen. Das hieße jedoch nicht, dass das Projekt nunmehr abgeschlossen werden solle. Vielmehr stünden für die nächsten Jahre weitere Entwicklungen und Änderungen an.

Herr Mönter erklärte zur Vorgehensweise, dass von sportfachlicher Seite zunächst die notwendigen Maßnahmen festgestellt werden sollten und erst in der Folge die entsprechende Haushalts- und Durchführungsplanung vorzunehmen sei.

Herr Grundmann bedankte sich dafür, dass man die Verantwortung für den Fehler im Hinblick auf die fälschlicherweise aufgeführte Schließung der Sportanlage in Kraudorf übernommen habe. Dies sei in dieser Form erstmalig geschehen.

Er erklärte, dass noch sehr viel Detailarbeit zu leisten sei, bevor man einen entsprechenden Beschluss fassen könne. Insofern schließe er sich der Forderung von Herrn Banzet an. Zunächst solle die Verwaltung mit dem Stadtsportverband und den Vereinen ein Konzept entwickeln, zu dem der Leiter der Kämmerei dann einen entsprechenden Mittelnachweis führen solle. Erst dann könne ein solches Sanierungskonzept verabschiedet werden.

Herr Weiler schlug vor, dass die Maßnahmenliste des Stadtsportverbandes vom 08.09.2016 der Niederschrift beigefügt werde. Die Tatsache, dass überhaupt mehrere Listen mit Maßnahmen existierten, sei ein Problem. Hierzu solle man noch einmal in Kontakt treten zum Stadtsportverband, der als Bindeglied zwischen den Vereinen und der Verwaltung fungieren solle. Herr Weiler stellte die Frage, ob die im vorliegenden Konzept aufgeführten Maßnahmen denn überhaupt mit den Vereinen besprochen und abgesprochen worden seien. In Lindern und Würm stünden insgesamt 3 Sportanlagen zur Verfügung. Davon 2 in Lindern und eine in Würm. Würm solle nach dem Konzept langfristig entfallen. Was aber solle mit dem alten Sportplatz in Lindern geschehen?

Herr Weiler stellte fest, dass eine Beschlussfähigkeit des Konzeptes im Ausschuss nicht gegeben sei, solange keine Auskunft über die  Meinung der Vereine vorliege.

Der Vorsitzende bat Frau Hölscher, zum Verfahren Stellung zu nehmen.

Frau Hölscher erläuterte, dass die Verwaltung zusammen mit dem Stadtsportverband die Erstellung des Entwicklungs- und Sanierungskonzeptes geplant habe. Nach Behandlung des Konzeptes im Ausschuss sollte dann konkret mit den Vereinen gesprochen werden.

Herr Hiller von GEO3 erklärte zur Frage nach dem alten Sportplatz in Lindern, dass dieser untersucht, aber nicht mit aufgeführt worden sei, weil eine weitere Nutzung wegen des neuen Platzes in Lindern nicht notwendig sei.

Herr Benden stellte fest, dass das Thema Sportstättensanierung unbedingt angepackt werden müsse. Es liege jedoch keine eindeutige und abschließende Prioritätenliste vor, daher könne man das Projekt im Moment nicht sauber abarbeiten. Ein ungelöstes Problem sei beispielsweise der Verein Phönix, der bis dato bei der Nato trainiert, dies aber zukünftig in der Stadt tun möchte. Neben Sportarten außerhalb des Fußballs bestehe ein weiteres riesiges Problem dahingehend, dass der Schulsport in Geilenkirchen in dem Konzept überhaupt nicht auftauche. Dieser finde bereits aktuell nur unter erschwerten Bedingungen statt. Die Verwaltung sei gehalten, das Thema bei der Erstellung eines entsprechenden Konzeptes unbedingt mit zu berücksichtigen.

Was die Aufgabe des Sportplatzes in Prummern angehe, habe er große Bauchschmerzen. Es könne nicht angehen, dass eine Stadt, die familienfreundlich sein und etwas für Familien und Kinder tun wolle, solche Flächen aufgebe. Vielmehr sollten andere Möglichkeiten genutzt werden, beispielsweise die Nutzung als Bolzplatz für Kinder und Jugendliche. Solche Flächen fehlten an vielen Orten. Hierdurch könne man auch der immer mehr zunehmenden Bewegungsarmut der Kinder entgegenwirken. Bezüglich der Nutzung von Sportplätzen und Flächen sei es notwendig, nicht nur mit Vereinen, sondern auch mit Bürgern zu sprechen, um deren Vorstellungen zu erfahren.

Bezogen auf den Sportplatz in Würm erklärte Herr Benden, dass es sich bei diesem Platz um den schönsten Platz handele, weil er unmittelbar in den Ort eingebunden sei. Man könne als Vater stolz sein, sein Kind ohne Vorbehalte mitten im Ort zu Sport zu schicken. Solche Juwelchen müssten erhalten bleiben, auch wenn kein Aufstieg in die Bundesliga folgen würde.

Abschließend erklärte Herr Benden, dass eine Prioritätenliste ausgearbeitet werden müsse unter Beteiligung der Vereine, der Bürger und des Stadtsportverbandes. Eine Alternative hierzu gebe es nicht.

Herr Jöris bat unter Bezugnahme auf die Sportanlage in Kraudorf darum, die Aussage, die Anlage nicht rückzubauen, in die Niederschrift aufzunehmen.

Herr Kleinen erklärte, dass dem Beschlussvorschlag in der vorliegenden Form  so nicht zugestimmt werden könne. Er formulierte einen Beschlussvorschlag folgenden Wortlautes:

Das Entwicklungs- und Sanierungskonzept der Firma GEO3 für Freisportanlagen in der Stadt Geilenkirchen wird vom Ausschuss zur Kenntnis genommen und die Verwaltung wird beauftragt, in Zusammenarbeit mit den Vereinen und dem Stadtsportverband ein schlüssiges Konzept zu erarbeiten, das in der Folge beschlossen werden kann.

Herr Grundmann wies darauf hin, dass sich unter Bezug auf den nächsten Tagesordnungspunkt ggf. Synergieeffekte ergeben würden. Durch das Programm Gute Schule 2020 bestünden Möglichkeiten der Finanzierung, die auch bestimmte Sportanlagen einschließen könnten. Es sei jedoch notwendig, eine bessere Detailplanung auszuarbeiten. Herr Grundmann signalisierte Zustimmung zum Vorschlag von Herrn Kleinen.

Frau Hölscher erklärte, dass das vorliegende Konzept sicher nicht verkehrt sei. Verkehrt sei es jedoch, das Konzept und die Sanierung lange aufzuschieben. Ein Beschluss solle Nachbesserungen beinhalten. Die Situation werde durch Verschiebungen nicht besser.

Herr Banzet sah in einer Verschiebung keine Zeitverschwendung. Ein Schnellschuss sei hier nicht  geboten. Das vorliegende Konzept sei so nicht beschlussfähig.

Herr Weiler erklärte ebenfalls, dass über das vorliegende Konzept nicht abzustimmen sei. Unter Beteiligung des Stadtsportverbandes und der Vereine solle das Konzept überarbeitet werden. Bis zur nächsten Sitzung im März 2017 könne dies erfolgen. Hierin sei auch keine nicht vertretbare Verzögerung zu sehen.

Herr Benden äußerte Verständnis für die Ausführungen der Frau Hölscher, erklärte jedoch, dass man es richtig machen und nichts überstürzen wolle. Das Thema liege vor und werde bearbeitet. Es gehe darum, einen gemeinsamen Beschlussvorschlag zu erarbeiten.

Herr Brunen erklärte, dass Zeit im vorliegenden Fall kein limitierender Faktor sei. Das Thema könne in Ruhe beraten und die Kosten in den Haushaltsberatungen und –planungen für das Jahr 2018 eingebracht werden.


Abstimmungsergebnis:

 

Ja:

19

Nein:

-

Enthaltung:

-