Der Vorsitzende stellte den Leiter des Kommunalen Integrationszentrums des Kreises Heinsberg, Herrn Laprell, vor und bat diesen, den Ausschussmitgliedern das Kommunale Integrationszentrum sowie die Arbeitsfelder vorzustellen.

Herr Laprell erläuterte die Entwicklungsgeschichte des Kommunalen Integrationszentrums und stellte dessen Aufgabenwahrnehmung mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation, die der Niederschrift als Anlage beigefügt ist, dar. In diesem Zusammenhang benannte er auch alle Organisationen, mit denen das Integrationszentrum zusammenarbeitet.

Im Anschluss an die Ausführungen des Herrn Laprell bat der Vorsitzende die Integrationsbeauftragte der Stadt, Frau Wolf, eine kurze Stellungnahme aus städtischer Sicht abzugeben.

Frau Wolf dankte Herrn Laprell zunächst für die gute und enge Zusammenarbeit und bemerkte, dass diese zukünftig noch intensiviert werden solle. Die Kommunen steuerten die Integrationsarbeit vor Ort in der Regel in eigener Regie und verfügten in der Regel über eigene Strukturen, um diese auszuführen. Trotzdem sei die Zusammenarbeit mit dem Integrationszentrum jedoch sehr wichtig und hilfreich. Frau Wolf bat die Anwesenden, Ideen für Integrationsprojekte an die Stadt heranzutragen und forderte alle Anwesenden auf, diese Bitte auch weiter nach außen zu kommunizieren. Es gebe beispielsweise Projekte im Bereich der Bücherei oder des Verkehrswesens. Diese seien alle hilfreich, um eine erfolgreiche Integrationsarbeit zu gestalten. Die Verwaltung  nehme hier eine koordinierende Stellung wahr.

Der Vorsitzende bat die Mitglieder, Fragen zum dem Themenbereich zu stellen.

Herr Benden dankte zunächst Frau Wolf und Herrn Laprell für ihre Arbeit und stellte fest, dass das kommunale Integrationszentrum zwischenzeitlich gut aufgestellt sei und eine gute Zusammenarbeit mit den Kommunen erfolge. Herr Benden hob an dieser Stelle noch einmal die hervorragende Arbeit von Frau Wolf hervor und zeigte sich erstaunt über die Breite der Arbeitsfelder des kommunalen Integrationszentrums. Diesbezüglich erkundigte er sich danach, ob derzeit gemeinsame Projekte des Kommunalen Integrationszentrums mit der Stadt Geilenkirchen durchgeführt würden.

Herr  Laprell erläuterte, dass derzeit keine gemeinsamen Projekte anstünden, man jedoch in einem ständigen Austausch stehe. Insbesondere durch die erfolgenden Netzwerktreffen, den schulischen Austausch sowie die Kontakte zu den Jugend- und Sozialämtern sei man hier immer auf dem aktuellen Stand.

Herr Benden fragte nach, ob es einen persönlichen Ansprechpartner für Geilenkirchen gebe.

Herr Laprell antwortete dahingehend, dass man von Seiten des Kommunalen Integrationszentrums die Zuständigkeiten sachlich in die Bereiche Schule und Kita sowie örtlich in die Zuständigkeitsbereiche Nord- und Südkreis aufgeteilt habe. Es gebe keinen Ansprechpartner, der ausschließlich für die Stadt Geilenkirchen zuständig sei. Das Team tausche sich jedoch regelmäßig aus und führe so alle Potentiale zusammen.

Herr Weiler dankte Herrn Laprell ebenfalls und erkundigte sich danach, ob auch Unterricht in der Herkunftssprache der Flüchtlinge angeboten werde, insbesondere für die arabisch sprechenden Flüchtlinge.

Herr Laprell erklärte hierzu, dass es auch herkunftssprachlichen Unterricht gebe. Um solche Projekte anbieten zu können, müsse man die Bedarfe konzentrieren und zusammenführen. Zwischenzeitlich seien so sprachheterogene Gruppen entstanden.

Herr Kohnen fragte nach, wie es mit der Integration von berufstätigen Flüchtlingen aussehe bzw. den Flüchtlingen, die arbeiten wollten.

Für den Übergang von der Schule in den Beruf sei das Kommunale Integrationszentrum verantwortlich, erläuterte Herr Laprell. Danach kümmerten sich das Jobcenter sowie der Integrationpoint darum, Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit zu vermitteln und somit einen großen Anteil an Integrationsarbeit zu leisten. Unterstützungsangebote seien zwischenzeitlich nicht nur für bereits anerkannte Flüchtlinge vorhanden, sondern auch für Flüchtlinge, deren Asylverfahren noch laufe. Das Deutsche Rote Kreuz, die Kreissparkasse sowie die Industrie- und Handelskammer Aachen seien hier verlässliche Kooperationspartner.

Herr Grundmann wollte wissen, ob der Kreis Heinsberg selber Flüchtlinge eingestellt habe, beispielsweise um sprachunterstützende Arbeit zu leisten.

Herr Laprell erklärte, dass der Kreis bisher keine Flüchtlinge eingestellt habe. Einstellungen bei den Kommunen erfolgten häufig über das Asylbewerberleistungsgesetz. Hier habe der Kreis jedoch keine eigene Zuständigkeit.

Herr Grundmann lobte den Kreis Heinsberg und die dort geleistete Arbeit, insbesondere vor dem Hintergrund der hohen interkulturellen Kompetenz, die dort vorhanden sei.

Frau Thelen stellte fest, dass derzeit 2 Kinder noch keinen Platz in einer Schule gefunden hätten.

Hierzu führte Herr Laprell aus, dass ihm die Fälle bekannt seien und derzeit Verhandlungen im Gange seien. Die Kinder sollten möglichst kurzfristig versorgt werden. In Geilenkirchen habe es zu Beginn der Flüchtlingswelle eine schwierige Phase im Hinblick auf die Versorgung mit Schulplätzen gegeben. Dies sei jedoch lange her. Derzeit gebe es keine Probleme mehr.

Frau Thelen fragte nach, ob es richtig sei, dass am Gymnasium St. Ursula eine Förderklasse eingerichtet werde.

Herr Laprell bestätigte dies.

Herr Palaske erklärte als Schulleiter, dass die Klasse am 01.12.2016 starten werde.

Frau Wolf erklärte unter Hinweis auf die Fragestellung von Herrn Kohnen zur Arbeitsvermittlung, dass die Stadt etwa 250 Firmen zu einem Gespräch eingeladen habe, um die Möglichkeiten von Projekten, Einstellungen und Ausbildungen auszuloten. Die Resonanz sei jedoch eher gering gewesen. Man habe sich mehr Teilnahme erwünscht. Der Tenor der anwesenden Firmen sei gewesen, dass man bereit sei, Flüchtlinge zu beschäftigen und einzustellen. Frau Wolf erklärte weiter, dass die Stadt bereits mit dem Integrationpoint kooperiere. Bisher habe man in Geilenkirchen bereits 37 Flüchtlinge in Arbeit gebracht. Hiermit sei man im interkommunalen Vergleich gut aufgestellt.

Herr Benden forderte Frau Wolf auf, sich doch nicht unter Wert zu verkaufen. Bei der vorgenannten Veranstaltung habe es sich um eine Vorzeigeveranstaltung gehandelt. Die von Frau Wolf geleistete Arbeit sei hervorragend, insbesondere auch wegen des kleinen Teams, das den Bereich bearbeite. Er fragte nach, ob das Kommunale Integrationszentrum bei der Veranstaltung in Geilenkirchen mit im Boot gewesen sei.

Herr Laprell erläuterte, dass dies nicht der Fall war. Jedoch tausche man diesbezüglich gemachte Erfahrungen regelmäßig im Netzwerktreffen aus, so dass auch andere Kommunen hiervon profitieren könnten.

Herr Banzet richtete abschließend noch einmal den Dank der Ausschussmitglieder an Frau Wolf und Herrn Laprell.