Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Abstimmung: Ja: 0, Nein: 0, Enthaltungen: 0, Befangen: 0

Die Ausschussmitglieder nahmen die Ausführungen des Herrn Hilgers zur Kenntnis.


Der Ausschussvorsitzende Conrads begrüßte an dieser Stelle nochmals Herrn Bruno Hilgers als Vertreter der Jacobs Gruppe. Herr Hilgers ist Geschäftsführer des Audi-Zentrums der Firma  Jacobs Automobile GmbH & Co. KG in Aachen und damit auch verantwortlich für den Standort Geilenkirchen.

 

Herr Hilgers hieß von seiner Seite die Mitglieder des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung sowie die erschienen Besucherinnen und Besucher herzlich willkommen. Anschließend gab er anhand einer Power-Point-Präsentation einen Überblick über die Struktur und die Vermarktungsstrategie der Firma Jacobs Automobile.

 

Die Jacobs-Gruppe sei 1922 in Aachen aus einem Familienunternehmen entstanden und habe aktuell 20 Standorte zwischen Erkelenz und Simmerath sowie Aachen und Düren. Derzeit beschäftige die Firma Jacobs 911 Mitarbeiter (davon 200 Azubis). Im Vertrieb habe man derzeit 9 Automarken, wobei das Hauptaugenmerk auf den Vertrieb von Premiummarken liege. In 2015 habe man einen Umsatz von 658 Mio. € erwirtschaftet.

 

Weiter führte Herr Hilgers aus, dass man sich im letzten Jahr der US-amerikanischen Penske Corporation angeschlossen habe.

Ein Blick in die Zukunft lasse erwarten, dass man weitere Investitionen in der Region tätigen werde. Auf der Grundlage moderner Schauraumkonzepte wolle man noch mehr auf die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden eingehen. Dabei sollen eine ausgefallene Architektur und eine hochwertige Ausstattung der Autohäuser die Vermarktung des Produkts „Auto“ unterstützen.

So habe man am Tage der Sitzung bereits in Düren ein neues Autohaus eröffnen können, und ein weiteres Projekt an der Automeile in Aachen (Neuenhofstraße) sei in der Umsetzung. Hierbei handele es sich um eine Verkaufshalle für Audi Gebrauchtwagen. Schließlich soll noch ein Logistik-Zentrum (Pre-Delivery-Inspection/PDI) entstehen, durch das die Übergabeinspektion optimiert und dadurch die Lieferzeit vom Hersteller zum Verbraucher erheblich verkürzt werden solle.

Herr Hilgers schloss seine Zukunftsperspektive ab, indem er über die geplante Errichtung eines Skoda-Kompetenzzentrums (ebenfalls an der Aachener Automeile) berichtete. Diese Marke stehe im bundesdeutschen Durchschnitt an 3. Stelle.

 

Schließlich gab er noch einen Überblick über den Standort Geilenkirchen; die neuen Gebäude seien in 2014 bezogen worden. Der Umzug vom ehemaligen Autohaus Busch an den neuen Standort auf der gegenüberliegenden Straßenseite habe zu einer Vergrößerung der Betriebsstätte von 9.800 m² auf 20.000 m² geführt. Das Team sei von 58 Mitarbeitern auf 61,5 Stellen aufgestockt worden. Nicht zuletzt sei es zu einer Steigerung der Umsatzerlöse von 41,7 Mio. € auf 57,3 Mio. € in 2015 gekommen.

 

Abschließend ging Herr Hilgers auf zukünftige Entwicklungen im Bereich des Internethandels ein. Lediglich im höheren Preissegment sei noch ein unmittelbarer Kontakt zwischen Händler und Kunde zu erwarten. Um die Abwanderung von Kundenströmen zu verhindern, würde immer mehr Wert auf Service und Dienstleistung gelegt.

 

Nach dem Vortrag des Herrn Hilgers bedankte sich der Ausschussvorsitzende Conrads und resümierte, wie interessant es sei, einen solchen Überblick über ein ortsansässiges Unternehmen zu erhalten. In diesem Zusammenhang sei auch geplant, den Aktionskreis Geilenkirchen einen Sachstandsbericht in einer der nächsten Sitzungen abgeben zu lassen. 

Anschließend gab er den Ausschussmitgliedern die Möglichkeit, Fragen an Herrn Hilgers zu richten.

 

Herr Stumpf wollte wissen, ob die Firma Jacobs vom amerikanischen Investor Penske lernen könne.

 

Hierzu stellte Herr Hilgers zunächst fest, dass die Märkte in Amerika mit denen in Europa nicht vergleichbar seien. Insbesondere was den Dienstleistungssektor anbelange, liege Deutschland selbst im europäischen Bereich noch weit zurück. Penske lege z. B. großen Wert auf Mitarbeiterzufriedenheit und verspräche sich dadurch eine hohe Kundenzufriedenheit und damit verbunden einen besseren Vermarktungserfolg. Mit dieser Strategie seien natürlich hohe Investitionen verbunden, die dann zunächst noch nichts mit dem Produktverkauf selbst zu tun hätten. Auf der Grundlage von Greeting-Konzepten würde man versuchen, Kunden besonders zuvorkommend zu behandeln. Aktivitäten z. B. im Bereich des Autosports würden der Imageförderung und zu Werbezwecken dienen.

 

Mit seinen Ausführungen über die Verteilung von Leistungsprämien an Mitarbeiterteams („Leistung muss sich lohnen“) ging Herr Hilgers auf entsprechende Anfragen aus den Reihen des Ausschusses ein.

 

Herr Dr. Plum erkundigte sich nach Strategien im Bereich des Elektroauto-Sektors.

 

Hierzu stellte Herr Hilgers zunächst fest, dass man in diesem Bereich auf die Produkte angewiesen sei, die von den Herstellern angeboten würden. Aktuell könne man jedoch feststellen, dass diese E-Fahrzeuge noch sehr anfällig seien. Darüber hinaus sei von Fachleuten aus dem Bereich Forschung zu vernehmen, dass die Weiterentwicklung (im Sinne einer benutzerfreundlichen Optimierung), insbesondere, was die Aufladung der Batterien betreffe, noch einen Zeitraum von 10 bis 15 Jahren in Anspruch nehmen würde. Vor diesem Hintergrund sehe er möglichen Auswirkungen auf die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens gelassen entgegen.

 

Herr Benden verwunderte diese Haltung und machte deutlich, dass man in Deutschland die Entwicklung im Bereich der E-Mobilität verschlafe. Seiner Meinung nach sei der Zeitraum von 10 bis 15 Jahren nicht zu unterschätzen und man solle frühzeitig auf den Trend reagieren. Die Post mache dies mit dem Einsatz von Elektrofahrzeugen richtig.  

 

Herr Hilgers betonte an dieser Stelle nochmals, dass es in seinem Unternehmen darum gehe, die von den Herstellern zur Verfügung gestellten Produkte zu vermarkten. Die Nachfrage an Elektroautos bei der Marke VW liege in Geilenkirchen z. B. bei 1 % und er sei sich sicher, dass dies im Moment noch dem Trend entspreche. Audi biete mittlerweile auch Hybridfahrzeuge an, was ja zeige, dass man auf zeitgemäße Entwicklungen reagiere.

 

Abschließend bedankte sich Herr Conrads für den Vortrag des Herrn Hilgers und die Gastfreundschaft des Autohauses Jacobs und überreichte als Dankeschön ein Präsent (Briefumschlag) sowie einen Blumenstrauß.