Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.

Abstimmung: Ja: 16, Nein: 3

Beschlussvorschlag:

Die vorgestellte Entwurfsplanung zum Neubau einer Turnhalle mit angebautem Klassenraum und Verlagerung des Pausenhofs auf dem Grundstück der GGS Gillrath wird beschlossen.

 


Anstelle des Planungsbüros Hansen – Hano trug Herr Dipl. Ing. Jers vom Amt Stadtbetrieb und Wirtschaftsförderung die Planung für den Neubau einer Turnhalle mit Klassenraum und Verbindungstrakt sowie Umgestaltung des Außengeländes an der GGS Gillrath vor. Die Präsentation wird der Niederschrift hinzugefügt. Kernpunkte des Vortrages waren die Verlegung der Turnhalle wegen erschwerter Gründungsmöglichkeit am zuletzt geplanten Standort, Bau eines zusätzlichen Klassenraums bzw. OGS-Raum, Herstellung eines Gründaches zur Kompensation des Eingriffs in die Natur, Turnhalle mit möglicher Vereinsnutzung und die Verlegung von Schulhof und Spielplatz.

 

Stadtverordnete Slupik begrüßte die vorgelegte Planung und wollte wissen, ob der geplante Notausgang auch bei Vereins- bzw. Dorfveranstaltungen ausreichend sei.

 

Herr Jers räumte ein, dass ein Notausgang knapp bemessen sei. Zur Klärung werde aber noch eine Brandschutzbegutachtung erfolgen, bei der eine erweiterte Nutzung der Turnhalle mit überprüft werde.

 

Stadtverordnete Slupik erbat die Erweiterung der Planung von einer Sporthalle auf eine Mehrzweckhalle, da der Ortsteil Gillrath über keine entsprechende Versammlungsstätte verfüge. Ebenfalls bat Sie um Vorlage einer entsprechenden Kostenermittlung.

 

Herr Jers antwortete, dass die Planung einer Versammlungsstätte bisher nicht erfolgt sei. Die Planungen seien auf einen Veranstaltungsort für bis zu 200 Personen beschränkt worden. Es müssten dann noch verschiedene technische Umplanungen erfolgen. Die Verwaltung müsse bei einer Erweiterung die Belüftungsanlage, Schallimmissionen, Brandschutzvorschriften, Parkplätze und andere Vorgaben neu prüfen. Er rechne mit einem Mehraufwand von ca. 140.000 – 150.000 €. Würde man die jetzige Planung ausführen und später ausbauen, wäre dies mindestens doppelt so teuer.

 

Stadtverordneter Benden stellte fest, dass es gegenüber der ursprünglichen Planung erhebliche Umgestaltungen ohne vorherige Beteiligung gegeben habe. Mit dem Gremium könne man so nicht verfahren. Man habe in einer kurzfristigen Aktion 24 Bäume gefällt und in der anschließenden Probebohrung die Ungeeignetheit der Fläche festgestellt. Er beklagte die schlechte Arbeit der Verwaltung bezüglich des Umganges mit dem Gremium und der Schule, unnötiges Fällen von Bäumen, Einhaltung der Barrierefreiheit, die unnötige Verlegung des Baukörpers und nicht nachvollziehbare Kostenangaben und –steigerungen. Er könne im Moment keine Entscheidung treffen, da die notwendige Transparenz fehle und belegte dies mit einer Gegenrechnung zu den Gründungskosten.

 

Herr Jers antwortete, dass nach dem vorgelegten Gutachten bei der Gründung noch die Kosten für den zusätzlichen Aushub (Erdbebenkategorie 3) hinzugerechnet werden müssten. Diese würden im vorgetragenen Beispiel fehlen. Bei den deutlich besseren Bodenverhältnissen am neuen Standort könne man im Kostenrahmen bleiben. Er sei grundsätzlich für den Erhalt von Bäumen, wenn dies möglich sei. Die ersten Bäume seien wegen des engen Zeitfensters gefällt worden. Für die Errichtung des Baukörpers werde eine Baustraße benötigt, welche nur durch die Beseitigung von Bäumen hergestellt werden könne. Barrierefreiheit könne man mit dem vorgelegten Bauplan erreichen.

 

Stadtverordneter Gerads sprach sich gegen eine weitere Verschiebung des Beschlusses aus. Man könne der Beschlussvorlage sehr wohl zustimmen und auch darüber selbst entscheiden. Wenn eine Errichtung der Halle nur am neuen Standort möglich sei, solle man zügig mit dem Bau beginnen.

 

Stadtverordneter Grundmann bezeichnete die bereits durchgeführten Fällarbeiten als unglücklich, werde dem Plan aber zustimmen. Er wollte jedoch eine Gefährdung der Nutzer durch kontaminierten Boden ausgeschlossen wissen.

 

Herr Jers bestätigte, dass bei einer Bohrung in einer Tiefe von 2,5 m leichter Dieselgeruch wahrzunehmen sei. Für die geplante Nutzung als Spielfläche werde man das Gutachten auswerten und ggfs. weitere Beprobungen bzw. notwendige Sanierungen durchführen lassen.

 

Stadtverordneter Mesaros bemängelte, dass man ihm für seine Entscheidung nicht ausreichende Informationen über die Standortverlegung und der daraus resultierenden Kosten vorgelegt habe. Er stellte klar, dass der Bau des Klassenraumes und der Mehrzweck- bzw. Sporthalle notwendig sei.

 

Stadtverordneter Benden erklärte, dass eine weitere Beprobung unbedingt notwendig sei, um eine mögliche Kontaminierung der Fläche feststellen und beseitigen zu können. Man könne das Zeitfenster bis zur nächsten Fällperiode nutzen, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Standorte abwägen zu können. Er sei der Meinung, dass für eine Baustraße höchstens noch zwei Bäume gefällt werden müssten.

 

Stadtverordnete Slupik beantragte, bis zur nächsten Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses die Mehrkosten für den Ausbau zur Mehrzweckhalle vorzulegen.

 

Stadtverordneter Gerads sprach sich ebenfalls für eine flächendeckende Beprobung des neuen Spielgeländes aus. Er trug vor, dass der Schwerbehindertenbeauftragte einem Turnhallenbau am ehemaligen Planungsstandort nicht zugestimmt habe.

 

Stadtverordneter Kleinen stellte klar, dass es sich immer noch um eine Entscheidung des Gremiums handele und diese nicht von der Zustimmung des Schwerbehindertenbeauftragten abhängig sei.

 

Beigeordneter Brunen erklärte, dass es bis zur Ratssitzung nicht möglich sei, die Kosten detailliert für beide Standorte vorzulegen. Er bat um Festlegung, welche Aufgabe die Verwaltung zu erledigen habe.

 

Stadtverordneter Weiler bat darum, sich auf eine sachliche Betrachtung der Dinge zu beschränken. Die Debatte sei zu emotional geführt worden. Die Verwaltung solle die Zahlen zur nunmehr vorgestellten Planung vorlegen, mit zusätzlichem Klassenraum, der Erweiterung zur Mehrzweckhalle und zur Abstimmung kommen.

 

Stadtverordneter Mesaros erklärte trotz fehlender Zahlen für den Beschlussvorschlag zu stimmen.

 

Stadtverordneter Benden trug vor, dass kein Grund zur Eile vorliegen würde. Man könne über die vorhandenen Alternativen nach Vorlage der Kostengegenüberstellung entscheiden. Er erwarte in der Kostenaufstellung die Ersatzbepflanzung für die 50 gefällten Bäume.

 

Letztlich folgte eine zuletzt hitzig geführte Debatte über Kosten, notwendige Fällarbeiten und alternativen Möglichkeiten. Anschließend wurde über die vorliegenden Anträge abgestimmt.

 

Der Antrag auf Verschiebung der Entscheidung wurde mehrheitlich abgelehnt.

 

Dem Antrag über die vorzulegenden Zahlen und für den Ausbau zur Mehrzweckhalle wurde mehrheitlich zugestimmt.

 

 


Abstimmungsergebnis:

 

Der Beschlussvorlage wurde mehrheitlich zugestimmt.