Sitzung: 21.10.2015 Rat der Stadt Geilenkirchen
Beschluss: Mehrheitlich beschlossen.
Abstimmung: Ja: 34, Nein: 1, Enthaltungen: 0, Befangen: 0
Vorlage: 354/2015
Beschlussvorschlag:
Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung einer Flüchtlingsunterkunft für bis zu 120 Personen am Standort „An der Friedensburg“ aufzunehmen. Grundlage für die Planung soll die in der Sitzung vorgestellt Modulbauweise sein.
Weiterhin sollen von der Verwaltung zwei weitere Standorte auf ihre Geeignetheit zur Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft geprüft und dem Ausschuss oder dem Rat in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt werden.
Eine Gesamtkapazität von bis zu 250 Personenplätzen soll abgedeckt werden.
Herr Stadtverordneter Benden verwies auf den in der
gemeinsamen Sitzung der Ausschüsse für Stadtentwicklung und
Wirtschaftsförderung sowie für Bildung, Soziales, Sport und Kultur geänderten
Beschlussvorschlag und beantragte, diesen Beschlussvorschlag zu übernehmen. Es
sei wichtig, dass nicht in einer so großen Größenordnung von mehr als 200 Personen
geplant werde. Der veränderte Beschlussvorschlag lautete folgendermaßen:
„Die Verwaltung wird beauftragt, die Planung einer
Flüchtlingsunterkunft für bis zu 120 Personen am Standort „An der Friedensburg“
aufzunehmen. Grundlage für die Planung soll die in der Sitzung vorgestellt
Modulbauweise sein.
Weiterhin sollen von der Verwaltung zwei weitere
Standorte auf ihre Geeignetheit zur Errichtung einer Flüchtlingsunterkunft
geprüft und dem Ausschuss oder dem Rat in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt
werden.
Eine Gesamtkapazität von bis zu 250 Personenplätzen
soll abgedeckt werden.“
Herr Erster Beigeordneter Brunen legte dar, dass die
Angelegenheiten bereits mit den Fraktionen besprochen worden sei. Die Prognose
und Entwicklung der Flüchtlingszahlen ändere sich täglich. Die Unterkunft an
der Friedensburg werde benötigt. Zurückhaltung sei jedoch momentan möglich, da
die in Niederheid geschaffene Notunterkunft des Kreises Heinsberg vollständig
mit etwa 200 Plätzen der Stadt Geilenkirchen angerechnet werde. Dies bedeute
momentan eine Entlastung für die Stadt Geilenkirchen. Eine Unterkunft mit 120
Plätzen werde dennoch benötigt. Der zweite Teil des Beschlussvorschlags, die
Suche nach einem zweiten Standort, könne zurückgestellt werden. Hierüber könne
beraten werden, wenn ein zweiter Standort erforderlich werde. Die Gespräche mit
den Fraktionsvorsitzenden sollten fortgeführt werden, sodass auch die Politik
stets auf dem aktuellen Stand bleiben könne. Hinsichtlich neuer Ereignisse wie
etwa der Bitte der Bezirksregierung zur Schaffung zusätzlicher Plätze in
Kommunen werde die Verwaltung die Stadtverordneten auf dem Laufenden halten.
Heute solle die Errichtung einer Unterkunft mit einer Kapazität von 120 Plätzen
beschlossen werden.
Frau Stadtverordnete Kals-Deußen merkte an, dass in
der Niederschrift des Ausschusses für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung
nicht klar geworden sei, ob ein zweiter Standort gesucht werden solle. Dies
hätte deutlicher aufgeführt werden müssen.
Herr Stadtverordneter Brunen legte dar, dass in den
Erläuterungen zu dieser Sitzung der Ankauf eines Grundstückes aufgeführt worden
sei. Außerdem seien bereits zehn Wohnungen im Ortsteil Lindern angemietet
worden. Dies trage dazu bei, dass im Standort An der Friedensburg nur 120
Plätze benötigt würden und nicht wie im Ausschuss dargestellt 200 bis 240
Plätze.
Herr Stadtverordneter Kleinen sprach sich ebenfalls
für die Übernahme des geänderten Beschlussvorschlages aus. Außerdem solle ein
zweiter Standort gesucht werden. Es solle vermieden werden, dass die
Unterkünfte An der Friedensburg erweitert werden. Da Geilenkirchen momentan
mehr Flüchtlinge beherberge als erforderlich sei, solle Druck auf die
Bezirksregierung ausgeübt werden, dass Gemeinden, die sich im oder unter dem
Soll befänden, in die Pflicht zur Herrichtung von Unterkünften genommen werden
müssten.
Herr Stadtverordneter Kravanja erklärte, dass die
Fraktion der Freien Bürgerliste dem geänderten Beschlussvorschlag zustimmen
werde. Zur Zeit seien in der Fliegerhorstsiedlung 17 Häuser zur Unterbringung
von Flüchtlingen angemietet worden. Dies bedeute, dass Flüchtlinge etwa 25
Prozent der Bewohner der Siedlung darstellen würden. Für die Siedlung sei dies
eine enorme Belastung. Ein neue Standort solle weiterhin gesucht werden. Eine
Entlastung der Situation durch einen Grundstückskauf sei möglich und sinnvoll
und solle nicht aus den Augen verloren werden.
Herr Stadtverordneter Benden führte aus, dass die
Fraktion Bündnis 90/Die Grünen sich dem geänderten Beschlussvorschlag aus dem
Ausschuss anschließen werde. In der nächsten Sitzung müsse man auf gestiegene
Flüchtlingszahlen und somit gestiegene Bedarfe vorbereitet sein. Aus diesem
Grund solle weiterhin vorsorglich nach weiteren Standorten für
Flüchtlings-unterkünfte gesucht werden. Dies solle auch heute beschlossen
werden. Herr Stadtverordneter Benden lobte die gute Arbeit der Verwaltung auch
in dieser Angelegenheit. Über die Problematik müssten sich Verwaltung und
Politik jedoch häufiger austauschen. Eine Entscheidung über einen neuen
Standort müsse zeitnah getroffen werden.
Herr Stadtverordneter Grundmann teilte mit, dass die
SPD-Fraktion dem geänderten Beschlussvorschlag ebenfalls zustimmen werde und
eine dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen befürworte. Die Außenorte
sollten nicht zu sehr strapaziert werden.
Herr Stadtverordneter Kasper erkundigte sich, wie
hoch der Investitionsbedarf bei einer Verringerung der Plätze in der Unterkunft
sei. Für die ursprünglich vorgeschlagene größere Unterkunft seien von der Verwaltung
etwa 4 Mio. Euro veranschlagt worden.
Herr Technischer Beigeordneter Mönter führte aus,
dass bei Planung der halben Platzzahl auch die Kosten ungefähr halbiert werden
würden. Genaueres werde sich im Verlauf der Planung zeigen.
Herr Stadtverordneter Benden wiederholte seinen
Antrag, dass der geänderte Beschlussvor-schlag inklusive der Ergänzung zur
Suche nach weiteren Standorten zur Abstimmung gestellt werden solle.
Herr Stadtverordneter Weiler regte an, ein Datum zur
Präsentation eines möglichen zweiten Standortes festzulegen. Möglich sei etwa
eine Ergebnispräsentation in der nächsten oder übernächsten Ratssitzung.
Herr Erster Beigeordneter Brunen schlug vor, dass
die Verwaltung und die Fraktionsvorsitzenden sich in der nächsten oder
übernächsten Woche treffen und über die Angelegenheit diskutieren könnten.
Abstimmungsergebnis:
Ja: |
35 |
Nein: |
1 |
Enthaltung: |
0 |