Beschluss: Zur Kenntnis genommen.

Die Ausschussmitglieder nahmen die Ausführungen der Verwaltung zur Kenntnis.


Herr I. Beigeordneter Brunen erinnerte daran, dass das Thema Stadtmarketing in der Vergangenheit in Politik und Öffentlichkeit immer wieder erörtert worden sei. Insofern sei es kein neues Thema. Auf Initiative der Stadtverwaltung wolle man aber ein neues Kapitel „Stadtmarketing“ aufschlagen und gemeinsam mit den politischen Gremien und den Interessengruppen diesen Bereich neu beleben und ihm einen höheren Stellenwert einräumen.

 

Bereits bei der Erarbeitung des Konzeptes habe man Vorgespräche mit verschiedenen Akteuren geführt. Heute wolle man nun zunächst den zuständigen Ausschuss informieren und am kommenden Dienstag im Rahmen einer Pressekonferenz mit einer ausführlichen Präsentation an die Öffentlichkeit treten.

Anhand einer Power-Point-Präsentation (siehe Anlage) stellte Herr Brunen den Ausschussmitgliedern das neue Organisationskonzept vor.

 

Herr Brunen stellte heraus, dass es sich beim Stadtmarketing um einen dynamischen Prozess handele, der darauf abzielen solle, positive Merkmale der Stadt herauszustellen und zu nutzen. Dabei solle man die Stadt mit den Augen des Kunden sehen und versuchen, diese Sichtweise in neue Ideen einfließen zu lassen oder vor diesem Hintergrund neue Projekte zu kreieren.

Bisher hätten Events wie Handwerkermarkt, Pfingstkirmes, Weinfest oder Culinara schon einen wertvollen Beitrag geleistet.

 

Da jedoch bei der Umsetzung verschiedene Akteure in einem Boot säßen, müsse man zukünftig eine einheitliche Organisationsform schaffen. Daher solle eine Bündelung aller Aktionen des Stadtmarketings über die Stadtverwaltung in enger Zusammenarbeit mit weiteren Akteuren erfolgen.

Hiermit einhergehend setze man die Strategie des neuen Konzeptes auf die vier Säulen:

Innenstadt, Marketing/Image, Wirtschaft und Kommunikation.

 

Der I. Beigeordnete führte weiter aus, dass man sich durch eine Ansiedlung des Stadtmarketings innerhalb der Ämterstruktur der Verwaltung eine optimale Ausnutzung vorhandener Kompetenzen und Ressourcen verspreche und die Erzielung von Synergieeffekten erhoffe. Eine positive Abstimmung dieser Verfahrensweise mit dem Verwaltungsvorstand, dem Personalrat und auch dem Aktionskreis sei bereits erfolgt. Darüber hinaus habe man auch die Fraktionsvorsitzenden informiert.

 

Die konkrete Neuorganisation innerhalb der Verwaltung (INTERN) sehe vor, dass das bisherige Schulverwaltungs-, Sport- und Kulturamt zukünftig beispielsweise in Amt für Bildung und Wirtschaft (Arbeitstitel) umbenannt werde. Die bisherige Stabsstelle Wirtschaftsförderung finde man dann als Referat Wirtschaftsförderung neben dem Arbeitsfeld Stadtmarketing in der Abteilung Wirtschaft wieder.

 

Schließlich solle durch die Neuorganisation auch die Zusammenarbeit mit dem Aktionskreis (Organisation EXTERN) intensiviert werden und schließlich eine regelmäßige Berichterstattung über die Tätigkeiten der Arbeitsgruppe „Stadtmarketing“ im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung erfolgen.

 

Am Ende seiner Ausführungen bedankte sich Herr Brunen ausdrücklich beim Aktionskreis Geilenkirchen sowie den Verwaltungsmitarbeitern Susanne Köppl und Gort Houben für die gute Zusammenarbeit bei der Erstellung des Konzeptes und wies noch einmal auf die gemeinsame Pressekonferenz mit Verwaltung, Aktionskreis und Fraktionsvorsitzenden am Dienstag, 19. April 2016 um 14.00 Uhr hin.

 

Zu Beginn der sich anschließenden Aussprache stellt Herr Wolff die Frage, ob man dem Arbeitsbereich des Stadtmarketings auch ein ausreichendes Budget zur Verfügung stelle. Er halte eine solide finanzielle Grundausstattung für eine wichtige Voraussetzung zur Umsetzung des Konzeptes.

Weiter wollte er von der Verwaltung wissen, ob das Konzept auch eine Umschichtung bzw. Aufstockung des Personalbestandes nach sich ziehe.

Schließlich gab er zu bedenken, dass es besonders im Bereich der Wirtschaftsförderung (WiFö) einer engen Zusammenarbeit mit dem Baudezernat bedürfe. Er stelle immer wieder fest, dass im Rahmen einer Beratung der WiFö auch schon die Zulässigkeit von geplanten Gewerbevorhaben einfließen solle und hierzu die Auskunft des Baudezernates erforderlich sei. Er vermisse daher die Erwähnung des Bauamtes im Konzept.

 

Herr Brunen ging auf diese Fragen wie folgt ein:

 

1.        Hinsichtlich der Finanzierung habe man bereits mit den Beteiligten angedacht, aus dem Budget des Aktionskreises Gelder z. B. für die Durchführung von Veranstaltungen freizusetzen. Darüber hinaus habe man in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit Sponsoring gemacht. Dennoch werde hinsichtlich der Finanzierung der Arbeitsbereiche Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in Zukunft Gesprächsbedarf bestehen. Man müsse zunächst abwarten, wie sich die Umsetzung des Konzeptes in der Praxis entwickle.

 

2.        Was den Personalbedarf anbelange, so sei man bei der Konzeptionierung grundsätzlich nicht von einer Aufstockung des Personalbestandes ausgegangen. Im Gegenteil wolle man bereits bestehende Synergieeffekte nutzen bzw. optimieren. In erster Linie werde – wie bisher - Frau Köppl die Tätigkeiten wahrnehmen und könne durch die Neuorganisation zusätzlich die Unterstützung aus dem Amt für Bildung und Wirtschaft erfahren.

 

3.        Die Zusammenarbeit mit dem Baudezernat hielt auch Herr Brunen für besonders wichtig und setzte eine enge Zusammenarbeit – ebenfalls wie bisher – für selbstverständlich voraus.

 

Ausschussmitglied Gerads wollte das Problem der personellen Ausstattung vertiefen und stellte noch einmal die Frage, ob Frau Köppl, deren Arbeitsbereich ja um das Stadtmarketing erweitert werde, die Tätigkeiten auch alleine bewältigen könne. Man denke alleine schon an die quartalsmäßig geplanten Treffen der Arbeitsgruppe Stadtmarketing, die ja der Vorbereitung bedürfen.

 

Herr Brunen erklärte daraufhin, dass man alleine schon durch die Bündelung der Aufgabenbereiche in einem Amt und durch die bessere Vernetzung, die man durch die Umsetzung des Konzeptes erreiche, auf die Einstellung von weiteren Beschäftigten verzichten könne.

 

Frau Kals-Deussen fand zwar das Konzept inhaltlich in Ordnung, zeigte sich jedoch fassungslos darüber, dass der Bürgermeister in dieser Angelegenheit nicht in Erscheinung trete. Sie stellte heraus, dass es sich bei den Bereichen WiFö und Stadtmarketing um zwei völlig unterschiedliche Tätigkeitsfelder handele und in der Vergangenheit besonders die Wirtschaftsförderung Chefsache war. Ihrer Meinung nach hätte daher der Verwaltungschef das neue Konzept im Ausschuss vorstellen müssen.

 

Herr Benden begrüßte das Konzept vor dem Hintergrund, dass aus seiner Sicht in diesem Bereich nicht viel gelaufen sei. Auch die Verbindung der WiFö bzw. des Marketings mit der Bildung halte er für ungewöhnlich aber durchaus zielführend. Er stellte jedoch heraus, dass er für besonders wichtig halte, dass Frau Köppl in ihrem Handlungsbereich völlig autark bleiben müsse und plädierte daher dafür, dass die Stelle auch bei einer Ansiedlung innerhalb der Ämterstruktur wie bisher als Stabsstelle erhalten bleiben müsse. Er kündigte an, dass seine Fraktion die weitere Entwicklung kritisch begleiten werde.

Zukünftig verspreche er sich von den Neuerungen, dass Konzepte, wie z. B. das Aufstellen einer AWACS-Maschine in der Stadt, besser vorbereitet und ausgearbeitet werden würden. Laut aktuellem Pressebericht sei anscheinend dieses Hirngespinst ja gescheitert. Darüber hinaus würden Tourismus und Stadtmarketing zusammengehören.

 

Auf die Frage des Ausschussmitgliedes Jansen, wer zukünftig Vorgesetzter von Frau Köppl sei, teilte Herr Brunen mit, dass innerhalb der Ämterstruktur der Amtsleiter unmittelbarer Vorgesetzter sei und der Bürgermeister Disziplinarvorgesetzter aller Beschäftigten sei.

 

Herr Wolff griff noch einmal die Forderung einiger seiner Vorredner auf und erwartete eine Erklärung von Herrn Bürgermeister Schmitz zu der Angelegenheit.

 

Herr Bürgermeister Schmitz erklärte, dass er mit Frau Köppl seit seiner Amtsübernahme eng zusammenarbeite.