Betreff
Beratung über die Bildung einer Seniorenvertretung
Vorlage
279/2010
Art
Vorlage

 


Sachverhalt:

In der letzten Sitzung des Ausschusses wurde erstmalig über die Bildung einer Seniorenvertretung als vorparlamentarische Arbeitsgruppe beraten. Unter anderem wurde die Verwaltung gebeten, die Erfahrungen anderer Kommunen mit Beiräten oder Beauftragten abzufragen.

 

Bei einer Befragung der größeren umliegenden Kommunen zeigte sich, dass Seniorenvertretungen meist über einen längeren Zeitraum nicht wirksam  gearbeitet haben. Entweder ebbte ein anfängliches hohes Engagement der Mitglieder nach bereits einem Jahr spürbar ab oder die Mitglieder zeigten sich enttäuscht, von Politik und Verwaltung nicht genügend in Entscheidungen eingebunden zu werden. Die stärkste Einbindung der Gruppe der Senioren besteht in Erkelenz: Dort gibt es einen Seniorenausschuss sowie einen auf Initiative der Stadt gebildeten Runden Tisch für Seniorenangelegenheiten. Da der Seniorenausschuss das Recht hat, Beschlussempfehlungen zu geben, müssen die Angelegenheiten in den  jeweiligen Fachausschüssen und ggf. im Rat nochmals beraten werden. Effizient arbeitet lt. Darstellung der dortige Runde Tisch, der vier Arbeitsgruppen gebildet hat und Politik und Verwaltung Vorschläge zur Verbesserung der Lebenssituation der Senioren unterbreitet.

 

Generell haben Senioren vor allem den Wunsch, dass sie mit ihren Wünschen, Anregungen und Beschwerden gehört werden und dass sich vor allem die Verwaltung bei Beschwerden zügig um Abhilfe bemüht.

 

Der in Geilenkirchen vor drei Jahren von der Gemeindesozialarbeiterin der Caritas, Frau Abels-Schell, wiederbelebte Runde Tisch für Altenarbeit etabliert sich zunehmend. Bei den halbjährlich stattfindenen Sitzungen sind immer etwa 20 Teilnehmer, vor allem aus dem ehrenamtlichen Bereich, anwesend.  Indem auch immer ein Vertreter der Stadt, zuletzt der Bürgermeister, anwesend ist, fungiert das Gremium auch wirksam als „Sprachrohr“ der Senioren. So werden in jeder Sitzung Missstände wie Stolperfallen und fehlerhafte Handläufe an Treppenanlagen aufgezeigt, die dann durch das Baudezernat beseitigt werden können. Die Initiative Seniorenbegleiter wurde ebenfalls im Runden Tisch vorgestellt und inhaltlich abgestimmt. Die Teilnehmer am Runden Tisch legen Wert darauf, möglichst viel Zeit in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit einzusetzen, weshalb die Sitzungen nur zweimal im Jahr stattfinden.

 

Aus Sicht der Verwaltung kommen für eine wirksame Seniorenvertretung zwei Varianten in Betracht:

 

1. Die jetzige Arbeitsweise des Runden Tischs für Altenarbeit in Geilenkirchen mit Beteiligung eines Vertreters der Verwaltung wird bis auf weiteres für ausreichend angesehen. Die Verwaltung hat organisatorisch sicherzustellen, dass kleinere Anregungen und Beschwerden aus dem Gremium im baulichen Bereich schnell aufgegriffen und, sofern rechtlich und finanziell vertretbar, erledigt werden. Anregungen von größerer Dimension werden nach Absprache mit dem Ausschussvorsitzenden auf die Tagesordnung der Sitzungen gesetzt.

 

2. Ein Mitglied des Runden Tischs für Altenarbeit oder eine andere vom Rat gewählte Person erhält als Seniorenvertreter einen festen Sitz im Ausschuss für Bildung und Soziales und ist dort auch antragsberechtigt.

 

Die Bildung eines größeren Gremiums wie eines Seniorenbeirates oder eines Seniorenausschusses scheint vor dem Hintergrund der Arbeitsweise des Runden Tischs für Altenarbeit derzeit nicht erforderlich oder sinnvoll zu sein.