Betreff
Umgestaltung des Wurmauenparks - Zwischenbericht
Vorlage
1897/2020
Art
Vorlage

Beschlussvorschlag:

 

Der Ausschuss nimmt den Bericht zur Kenntnis. Er beauftragt die Verwaltung, die bereits begonnenen Planungen weiter zu verfolgen und insbesondere über eine Bürgerbeteiligung weitere Maßnahmen für die Umgestaltung des Wurmauenparks zu entwickeln. Über die Fortschritte ist dem Ausschuss zu berichten.  


Sachverhalt:

 

Mit Beschluss vom 26.04.2018 wurde die Verwaltung mit der Erarbeitung eines Konzepts zum Ausbau des Wurmauenparks in einen „Mehrgenerationenpark“ beauftragt. Berücksichtigt werden sollten die Vereinbarkeit mit dem Haushalt, die Umsetzbarkeit der Maßnahmen und Möglichkeiten der Finanzierung durch Sponsoring oder ehrenamtliches Engagement. Um unnötige Kosten zu vermeiden, sollte die Planung und Umsetzung so gestaltet werden, dass diese mit anderen Projekten harmoniere.

 

Bereits im Vorfeld hat die Verwaltung seinerzeit darauf hingewiesen, dass für entsprechende Planungen ein ausreichendes Zeitfenster zur Verfügung stehen müsse. Vor dem Hintergrund der Kostenreduzierung wurde von der Hinzuziehung eines Fachplaners abgesehen. Mit den vorhandenen personellen Ressourcen wurden die Einzelnen Ideen gesichtet, Anregungen eingeholt und erste Überlegungen zur Umsetzbarkeit angestellt. Gleichzeitig wurden einige Maßnahmen bereits in Angriff genommen oder sind in konkreter Vorbereitung. Dies geschah zum Teil auf politischen Wunsch hin als auch im Rahmen der laufenden Instandsetzung und Pflege des Parks.

 

Vor diesem Hintergrund soll daher zunächst über die bereits beschlossenen bzw. vorbereiteten Maßnahmen berichtet und beraten werden. Ferner schlägt die Verwaltung vor, die Erstellung eines Konzepts für die verbleibenden Bereiche im Rahmen einer intensiven Bürgerbeteiligung fortzuführen.

 

Für einzelne Bereiche des Parks kann daher bereits folgender aktueller Sachstand berichtet werden:

 

  • Skateanlage: Die Mittel zur Sanierung der Anlage wurden im laufenden Haushaltsjahr bereitgestellt und ein Fachplaner wurde bereits beauftragt. Wie vorgesehen, soll unter Beteiligung der Nutzer der Anlage, des Stadtjugendrings und des Streetworkers des Jugendzentrums Zille eine Entwurfsplanung erstellt werden. Ursprünglich war vorgesehen, diese in der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses nach den Ferien zu beraten und zu beschließen. Ob die gewünschte Beteiligung unter den derzeitigen Kontakteinschränkungen erfolgen kann, kann jetzt noch nicht abgesehen werden. Grundsätzlich soll nach beschlossener Planung dann umgehend mit der Umsetzung begonnen werden. Es ist damit zu rechnen, dass im Rahmen der Beteiligung auch weitere Anregungen zur Gestaltung des Umfelds der Anlage geäußert werden.

 

  • Spielplatz: Das Bodenmaterial im Bereich des Spielplatzes musste bekanntermaßen wegen einer Verunreinigung der tiefer gelegenen Erdschichten teilweise ausgetauscht und die Sandschicht zudem gegen ein Durchgraben gesichert werden. In diesem Zusammenhang ist ein Teil der Spielgeräte abgebaut und wegen des schlechten Zustands nicht wieder aufgebaut worden. Die zentrale Spielkombination wird ersetzt. Auf Grund der Lieferzeiten wird ein Aufbau aber erst im Juli oder August erfolgen. Auf der Rasenfläche hinter dem „Wald“ sollen Bank- und Tischkombinationen als Treffpunkte bzw. Picknickmöglichkeit aufgestellt werden.

 

  • Dirtbike-Anlage: Die Strecke befindet sich derzeit in einem schlechten Zustand. Auf Grund der Bauweise muss regelmäßig die Modellierung wieder hergestellt werden, da die Strecke durch die Nutzung ausgefahren wird. Wie bereits in der Vergangenheit auch schon, soll die Anlage mit möglichst geringem Sach- und Personalaufwand und unter Beteiligung der Nutzer wieder hergerichtet werden. Generell bestünde auch die Option, die Anlage als sogenannten Pumptrack mit einer asphaltierten Fahrbahn auszugestalten. Neben einer längeren Haltbarkeit wäre eine solche Anlage auch für weitere Nutzergruppen geeignet, so zum Beispiel bereits auch für kleinere Kinder mit Rollern, Bobbycars, etc, oder aber auch sogar für Rollstuhlfahrer. Dafür wären allerdings entsprechende Investitionen notwendig.

 

  • Barrierefreie WC-Anlage: Derzeit werden die technischen Voraussetzungen sowie die Kosten für die Errichtung einer barrierefreien WC-Anlage ermittelt. Auf Grundlage der Kostenschätzung müssten für das nächste Haushaltsjahr dann entsprechende Mittel bereitgestellt werden, damit diese Maßnahme umgesetzt werden kann.

 

  • See und Uferbereiche: Die Wasserfläche ist grundsätzlich in einem ökologisch guten  Zustand und hat auch die beiden heißen Sommer gut überstanden. Problematisch ist allerdings der immer weitere Rückgang der Uferböschung. Dies ist hauptsächlich auf Schäden von Nutrias zurückzuführen, die ihre Baue in die Böschungen graben. Die Böschung müsste kurz- bis mittelfristig wieder hergestellt und ggf. auch befestigt werden, um solche Schäden künftig zu verhindern, wobei klar sein sollte, dass eine Befestigung wesentlich höhere Kosten verursachen würde und auch die Auswirkungen auf die Fauna berücksichtigt werden müssen. Die Verwaltung befindet sich dazu noch in Ermittlungen, ggf. ist die Beteiligung eines Fachplaners erforderlich.

 

Diese verschiedenen Maßnahmen bzw. Bereiche bilden bereits einen Rahmen für die kontinuierliche Weiterentwicklung des Parks. Grundsätzlich hält die Verwaltung die bauliche Gestaltung und auch den  Zustand der Wege und Grünanlagen für nicht erneuerungsbedürftig. Auf den vorhandenen Flächen bestehen genügend Möglichkeiten weitere Elemente ohne oder nur mit einer geringen Umgestaltung unterzubringen.  Allerdings sollte die Verbesserung der Ausstattung nur einen Aspekt darstellen. Gleichzeitig soll der Park als Lebens- und Erholungsraum wieder mehr ins Bewusstsein der Bevölkerung gelangen und möglichst eine Belebung durch ständige Angebote, wie z.B. Sport im Park, erfahren.

 

Eine stärkere Nutzung des Parks setzt voraus, dass dieser die Freizeit- und Erholungsmöglichkeiten bietet, die sich die Bevölkerung wünscht. Die weitere Entwicklung des Parks soll daher mit einer intensiven Bürgerbeteiligung einhergehen. Dieser Prozess muss natürlich entsprechend vorbereitet und begleitetet werden. Die Verwaltung würde dazu mit der Quartiersmanagerin für die Innenstadt, Frau Hafers-Weinberg von der Franziskusheim gGmbH, kooperieren und einen entsprechenden Prozess initiieren. Über die Ergebnisse würde dann erneut im Ausschuss berichtet werden, damit dieser über die Umsetzung von Maßnahmen entscheiden kann. Hinsichtlich der Zeitschiene für eine solche Beteiligung ist zum einen die aktuelle Situation der Kontakteinschränkungen zu beachten, zum anderen sollten auch finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, um Maßnahmen aus dieser Beteiligung umzusetzen. Diese Mittel könnten im Haushalt für das kommende Jahr entsprechend eingeplant werden.