Beschlussvorschlag
(nur UBA):
Die vorgestellte Entwurfsplanung wird verabschiedet, dabei sind folgende Maßgaben zu berücksichtigen:
1) a) Das vorhandene Tennenspielfeld wird in ein Kunststoffrasenspielfeld umgewandelt. Insoweit wird auch das Sportstättenentwicklungskonzept fortgeschrieben.
b) Das vorhandene Tennenspielfeld wird saniert.
2) a) Das Naturrasenspielfeld erhält eine Beregnungsanlage und/oder eine Dränage.
b) Das Naturrasenspielfeld erhält keine Beregnungsanlage und keine Dränage.
Sachverhalt:
Das Planungsbüro GEO3 hat die Entwurfsplanung für die
Sanierung des Waldstadions erarbeitet. Mit dem Verein FSV 09
Geilenkirchen-Hünshoven e.V. wurde dazu ein Abstimmungsgespräch geführt und
auch im Folgenden noch Details besprochen. Seitens des Vereins wurden einige
Wünsche geäußert, die auch teilweise bereits in die vorliegende
Kostenermittlung aufgenommen wurden. Hierauf wird später näher eingegangen.
In der Sitzung des Ausschusses für Bildung, Soziales, Sport
und Kultur wird der Verein seine Anforderungen an die neue Sportanlage
vorstellen, in der Sitzung des Umwelt- und Bauausschusses wird die erstellte
Planung durch das Büro GEO3 im Detail vorgestellt.
Die Planungen wurden im Wesentlichen auf der Grundlage des im
Sportstättenentwicklungskonzepts festgehaltenen Bedarfs erarbeitet. Das Konzept
trifft aber nur eine Aussage zu den reinen Sportflächen und nicht den
Nebenanlagen. Mit aufgenommen wurde daher eine Überarbeitung des Vorplatzes.
Neben einem einheitlichen und attraktiven Gesamtbild werden dadurch auch u.a.
ein barrierefreier Zugang zur Sportanlage realisiert, neue geordnete Lageräume
geschaffen und auch der Schmutzeintrag auf das geplante Kunststoffrasenspielfeld
verringert. Letzteres würde auch eine Abweichung zum
Sportstättenentwicklungskonzept darstellen, da lediglich die Sanierung des
vorhandenen Tennenspielfeldes dargestellt war.
Vergleich Tennenspielfeld / Kunststoffrasenspielfeld
Der Verein hat bereits in der Vergangenheit versucht selbst
darzustellen, dass er bei einer Umsetzung der Maßnahme in Eigenregie in der
Lage sei, die im Sportstättenentwicklungskonzept genannten Kosten auch bei
einer Ausführung als Kunstrasenplatz einzuhalten. Dabei waren keine
Eigenleistungen vorgesehen. Die vorgelegten Zahlen wurden von der Verwaltung
und einem Fachplaner überprüft, die einzelnen Planungen wiesen verschiedene
Lücken auf und zudem waren viele vergaberechtliche Fragestellungen
ungeklärt. Die Verwaltung hat daher nach entsprechendem Beschluss des Rates
einen Fachplaner mit den weiteren Planungen für die Gesamtmaßnahme beauftragt.
In diesem Zusammenhang sollte auch konkret die Frage beantwortet werden, welche
Mehrkosten entstehen, wenn der Tennenplatz nicht saniert sondern in ein
Kunststoffrasenspielfeld umgewandelt wird. Diese Mehrkosten werden vom
Planungsbüro mit etwa 90.000 € beziffert.
Die Verwaltung befürwortet die Umwandlung in ein
Kunststoffrasenspielfeld. Die Platzanlage ist während der Woche 39 Stunden
belegt. Zwischen 17.00 Uhr und 19.00 Uhr überwiegend mit 3 Mannschaften auf
einem Platz (Sommer Rasen, Winter bisher Asche). Jeden 2. Samstag kommen im
Schnitt nochmals 8,5 Stunden und jeden 2. Sonntag 5 Stunden für die
Meisterschaftsspiele hinzu. Es nehmen 9 Jugend-Mannschaften sowie 3
Senioren-Mannschaften, davon 1 Damen-Mannschaft am Spielbetrieb teil. Im
Jugendbereich ist jede Altersklasse durchgängig besetzt inkl. einer
B-Mädchenmannschaft. Die vorhandenen Anlagen werden somit stark genutzt, ein
Kunststoffrasenspielfeld ist wesentlich strapazierfähiger und bietet
wetterunabhängig gute Spiel- und Trainingsmöglichkeiten und zudem ein
geringeres Verletzungsrisiko für die Spieler.
Gesamtplanung mit optionalen Kosten
Die vorgelegte Kostenermittlung beläuft sich in der Summe auf
1.494.449 € brutto incl. Baunebenkosten. (Um Auswirkungen auf die später
erfolgende Ausschreibung der Bauleistungen zu vermeiden, steht die detaillierte
Kostenermittlung nur nichtöffentlich zur Verfügung.) Seitens des Vereins wurden
im Abstimmungsgespräch verschiedene Punkte eingebracht und auch bereits
berücksichtigt, so wurde insbesondere das Naturrasenspielfeld etwas verschoben
um das Kleinspielfeld im nördlichen Bereich zu vergrößern, so dass dort bis zur
E-Jugend gespielt werden kann. Andere Alternativen wie z.B. eine
Verbreiterung des Kunststoffrasenspielfeldes wurden verworfen, da der Eingriff
in den Hangbereich zu groß geworden wäre.
In den vorliegenden Kosten sind noch folgende Anforderungen
des Vereins eingeplant, über die vor dem Hintergrund der Gesamtkosten noch
diskutiert werden könnte.
Naturrasenplatz
o Vergrößerung der Pflasterflächen
incl. Barriere im Bereich des Bunkers an der westlichen Platzseite
o Seitliche Verlängerungen der
Pflasterflächen incl. Barriere über die gesamte östliche Platzseite
o Beregnungsanlage
Kunststoffrasenplatz
o Vergrößerung der Pflasterflächen
auf der nördlichen Platzseite zur Aufstellung der Spielerkabinen und als
Abstellfläche für die mobilen Tore
o Erhöhung des Ballfangzauns auf der
östlichen Platzseite
o Installation von Ballfangzäunen
auf der nördlichen Platzseite (für den Querspielbetrieb)
Nebenanlagen
o Gestaltung der Fläche zwischen den
Plätzen mit Rasengittersteinen
o Eine zusätzliche Garage als
Lagermöglichkeit
Bisher nicht mit eingeplant ist zudem eine Dränage für den
Naturrasenplatz sowie die Beleuchtung des Naturrasenplatzes (siehe optionale
Mehrkosten).
Die Vergrößerung der Pflasterflächen im Bereich des
Naturrasenplatzes wird vom Verein mit einer besseren Handhabung der Zuschauer
begründet. Nach Auffassung der Verwaltung verhindern auch verlängerte Barrieren
im Ernstfall nicht, dass Zuschauer auf den Platz gelangen. Insgesamt bestehen
großzügige Zuschauerbereiche, erfahrungsgemäß bevorzugen die meisten Zuschauer
auch einen Standort in der Platzmitte und konzentrieren sich dort. Ggf. können
hier noch Details kostenneutral optimiert werden (z.B. Verzicht auf
Gittermatten dafür eine längere Barriere) um dem Verein entgegenzukommen.
Die Schaffung einer breiteren Pflasterfläche am
Kunststoffrasenspielfeld ist sinnvoll, da die Spielerkabinen ansonsten im
Bereich des Vorplatzes auf der südlichen Seite platziert werden müssten, zudem
müssten ansonsten Aufstellflächen für die Tore z.B. an den Stirnseiten
geschaffen werden. Ggf. kann die Fläche noch etwas verkleinert werden.
Die gewünschte Erhöhung bzw. Errichtung der Ballfangzäune ist
nachvollziehbar. Bei dem dichten Bewuchs sind Bälle teils unwiederbringlich
verloren, wenn sie in diese Bereiche fliegen.
Zwischen den beiden Plätzen und dem Umkleidehaus befindet sich
eine Freifläche, diese soll nach Vorstellungen des Planers mit Schotter oder
als wassergebundene Fläche gestaltet und ggf. teilweise auch begrünt werden.
Der Verein wünscht hier eine stärkere Befestigung, eine durchgehende
Pflasterung wurde hier bereits abgelehnt, da nicht noch mehr Fläche versiegelt
werden soll und auch die Höhenverhältnisse an dieser Stelle anspruchsvoll sind.
Quasi als Kompromiss wurde daher eine Gestaltung mit Rasengittersteinen
vorgeschlagen, damit diese Fläche auch z.B. bei größeren Veranstaltungen besser
genutzt werden kann.
Vor dem Hintergrund der zunehmenden extremen Wettersituationen
sind auch die Ausstattung des Naturrasenplatzes mit einer Beregnungsanlage und
einer Dränage sicherlich nachvollziehbare allerdings auch kostenintensive
Überlegungen. Die Investitionen würden die langfristige Haltbarkeit des Platzes
unterstützen sowie die Strapazierfähigkeit und damit auch die Nutzbarkeit des
Platzes sowohl bei heißer als auch bei niederschlagsintensiver Wetterlage
vergrößern.
Auswirkungen auf den Baum-/Waldbestand
Im Bereich des Hanges an der Nordseite des
Kunststoffrasenspielfeld müssten voraussichtlich zwei Bäume gefällt werden.
Zudem müssten Gehölze in einem zwischen 1 und 3 Meter breiten Streifen entfernt
werden. Auch am vorgesehenen Standort der Garagen sind einige Gehölze zu beseitigen.
Da es sich um Maßnahmen im Waldbestand handelt, wurde die Angelegenheit auch
bereits mit dem zuständigen Förster Herrn von der Heiden erörtert.
Zur Kompensation der wegfallenden Waldfläche wird in
Abstimmung mit dem Regionalforstamt und der Unteren Landschaftsbehörde an
geeigneter Stelle im Stadtgebiet eine Aufforstung erfolgen. Unabhängig davon
sind auch im neu gestalteten Eingangsbereich Neupflanzungen geplant.
Beteiligung des Beauftragten für Menschen mit Behinderung
Die Planunterlagen wurden Herrn Pütz vorgestellt und mit ihm
besprochen. Er hat den Planungen zugestimmt.
Finanzierungssituation
Zum Zeitpunkt der Haushaltsaufstellung wurde mit Gesamtkosten
von ca. 1.300.000 € gerechnet. Diese haben sich teilweise durch die o.g.
Vereinsanforderungen erhöht, sind zum großen Teil aber auch auf die
Baukostenentwicklungen im Sportstättenbereich zurückzuführen, die vom
Planungsbüro noch einmal unter Berücksichtigung aktueller
Ausschreibungsergebnisse aktualisiert wurden.
Vorgesehen (und notwendig) ist eine Beleuchtungsanlage nur auf
dem Kunststoffrasenspielfeld da der Naturrasenplatz ohnehin in der dunklen
Jahreszeit weniger bis gar nicht benutzt wird. Für die Erneuerung der
Beleuchtungsanlagen können ggf. Fördermittel akquiriert werden. Der Verein hat
auch einen Austausch der Beleuchtung an den vorhandenen Masten am
Naturrasenplatz aufgeworfen und hat dafür auch eigenständig bereits Leuchten
besorgt, jedoch müssten hier noch die Standfestigkeit und die technische
Installation geprüft werden. Ggf. bestünde aber auch für diese Beleuchtung die
Möglichkeit einer Förderung.
Wie oben beschrieben könnten die Gesamtkosten im weiteren
Verlauf noch teilweise reduziert werden, größte Kostenfaktoren bleiben die
Grundsatzfrage der Umwandlung des Tennenspielfeldes in ein
Kunststoffrasenspielfeld sowie die umfassendere Erneuerung des
Naturrasenspielfeldes durch den Einbau einer Dränage und / oder
Beregnungsanlage. Sollte der Rat diese Investitionen befürworten, könnte eine
Deckung der Mehrkosten über eine Verschiebung einer anderen
Investitionsmaßnahme, z.B. einer Tiefbaumaßnahme, hergestellt werden. Unter
diesen Investitionsvorhaben besteht grundsätzlich gegenseitige
Deckungsfähigkeit.