Betreff
Ausweitung der Kindertagesbetreuung in Geilenkirchen
Vorlage
2902/2023
Art
Vorlage

Beschlussvorschlag:

 

Die Verwaltung wird beauftragt, über die Errichtung einer Kita durch oder für das DRK als Träger hinaus die Entstehung einer weiteren Kindertageseinrichtung in Geilenkirchen zu planen und voranzutreiben und die notwendigen Vereinbarungen sowohl mit einem Träger als auch Investoren zu schließen. Über die Entwicklung und die Sachstände wird die Verwaltung die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses informieren.


Sachverhalt:

 

Wie bereits in der letzten Sitzung des Ausschusses berichtet werden konnte, wird das DRK als Träger einer neuen Kindertageseinrichtung in Geilenkirchen zum 01.11.2023 den Betrieb einer neuen Einrichtung zunächst in der Containeranlage Jahnstraße aufnehmen. Die Heimaufsicht hat zwischenzeitlich eine Betriebserlaubnis, die bereits vom DRK beantragt wurde, für zwei Gruppen mit Kindern im Alter von 3 bis 6 Jahren in Aussicht gestellt. Ziel ist weiterhin, schnellstmöglich den Neubau eines Gebäudes zum Betrieb einer 5-gruppigen Einrichtung umzusetzen und den Betrieb entsprechend auszuweiten.

 

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen ist nach der letzten Beschlussfassung des Ausschusses in seiner Sitzung am 01.03.2023 über die Kita-Bedarfsplanung bereits vor dem nächsten Anmeldeverfahren stetig angestiegen. Die in der Anlage beigefügte Aufstellung verdeutlicht dies.

 

Ursächlich ist aus Sicht der Verwaltung hierfür u. a. die Tatsache, dass nunmehr vermehrt ukrainische Flüchtlinge ihre Kinder in den Kitas anmelden, da für viele Familien erkennbar wird, dass eine Rückkehr in das Heimatland aufgrund der Dauer des Krieges auf absehbare Zeit nicht mehr möglich sein wird.

 

Darüber hinaus sind die Flüchtlingszahlen insgesamt im letzten Jahr stark angestiegen, was auch zu stark gestiegenen und dauerhaften Zuweisungen von Flüchtlingen und Flüchtlingsfamilien nach Geilenkirchen führt. Auch für die Kinder dieser Familien ist eine Versorgung notwendig.

 

Weiterhin ist im Rahmen der andauernden Zinserhöhungen festzustellen, dass in alten Ortslagen wieder vermehrt ältere Häuser von jungen Familien erworben werden, weil hierdurch hohe Baukosten vermieden werden können. In diesem Zusammenhang kann auch ein weiterer Zuzug von Familien nach Geilenkirchen festgestellt werden.

 

Die Nachfrage nach Betreuungsplätzen in Kitas für Kinder im Alter von 2 und 3 Jahren ist signifikant höher als in den folgenden Altersgruppen. Aus Gesprächen mit Eltern wird hier erkennbar, dass eine frühe institutionelle Betreuung durch die Eltern angestrebt wird, um so ein zweites Einkommen erzielen und den durch die Inflation gestiegenen Lebenshaltungskosten begegnen zu können und mitunter eine eigene Immobilie nicht aufgeben zu müssen.

 

Schließlich sorgt der Ausbau der U3-Betreuung dafür, dass das Einstiegsalter aufgrund der Gruppenstruktur und des bestehenden Finanzierungssystems für die Träger ständig sinkt und Aufnahmen im Ü3-Bereich kaum noch möglich sind. Dies führt ebenfalls zu früheren Anmeldungen der Kinder in den Kitas.

 

Die aktuelle Situation macht deutlich, dass der Neubau einer fünfgruppigen Einrichtung durch das DRK mittel- und langfristig nicht ausreichen wird, den Bedarf abzudecken.

 

Die Verwaltung möchte daher schnellstmöglich die Planungen für die Entstehung einer weiteren Kita aufnehmen.